Studentenmonitor 2016: In diesen Städten wollen Studenten später arbeiten

Europa

Laut dem Studentenmonitor der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte sind die Studienausrichtung und -fach nicht entscheidend, wenn es um den späteren Arbeitsort geht. Eine Ausnahme bilden die Wirtschaftswissenschaftler: Sie haben besonders großes Interesse an einem Job im Ausland. Dabei möchten die meisten Befragten in Europa bleiben. Etwa die Hälfte würde aber auch in die USA und ein Drittel nach Australien gehen, nur jeden fünften zieht es nach Asien.

Bild: dpa

Nürnberg
Die Studie zeigt vor allem eines: Begehrte junge Talente und akademische Nachwuchskräfte sind flexibel – außer beim Gehalt. Bei der Unternehmenswahl steht das Geld an erster Stelle, aber auch Inhalte und Arbeitsklima spielen eine Rolle. Für eine attraktive Stelle würden junge Talente mehrheitlich sofort den Wohnort wechseln. Innerhalb Deutschlands wollen neun Prozent der befragten Studenten nach ihrem Abschluss nach Nürnberg gehen, um dort zu arbeiten.

Bild: dpa

Dresden
Dresden zieht dagegen zehn Prozent der Absolventen an. Vielleicht zahlen Dresdner Unternehmer besonders gut? "Die heutige Studentengeneration achtet bei der Arbeitsplatzwahl in erster Linie auf die Bezahlung. Sie unterscheidet sich damit stark vom vorherrschenden Bild der Generation Y, die gerade ins Arbeitsleben einsteigt", sagt Maren Hauptmann, Partner Human Capital Advisory bei Deloitte.

Bild: dpa

Düsseldorf
Nur ein Prozentpunkt besser schneidet die nordrhein-westfälische Landeshauptstad ab: Elf Prozent der Studenten wollen in Düsseldorf arbeiten. Ob die Firmen, für die sie später tätig sind, innovativ sind, interessiert aber nur vier Prozent – und auch das Weiterbildungsangebot rangiert mit neun Prozent unter ferner liefen.

Bild: dpa/dpaweb

Leipzig
Überraschend: Mittelständler, nicht internationale Konzerne, haben die besten Karten, den Nachwuchs für sich zu gewinnen. Zwölf Prozent der Jungakademiker zieht es deshalb zu den Mittelständlern nach Leipzig.

Bild: dpa

Stuttgart
Auch wenn es nicht die Big Player sind, die einen Standort attraktiv machen: Wenn da mal nicht Daimlers Lockruf schuld daran ist, dass13 Prozent der Absolventen in Stuttgart arbeiten wollen. Bei Daimler stimmt vermutlich auch das Gehalt. "Die nachfolgende Generation ist wieder materiell orientierter, sie scheinen deutlich von den vielfältigen Krisen und Unsicherheiten der vergangenen Jahre geprägt zu sein", sagt Hauptmann.

Bild: dpa/dpaweb

Frankfurt & Köln
Den vierten Platz teilen sich Frankfurt am Main und Köln am Rhein: In beide Städte zieht es 18 Prozent der Absolventen. Die Beliebtheit der Metropolen macht deutlich: Maßgeblich für die Standortentscheidung ist vor allem die Infrastruktur –das öffentliche Verkehrsnetz zählt genauso wie das kulturelle Angebot.

Bild: dpa, Montage

München
München scheint vor allem für Absolventen der Informations- und Kommunikationstechnik interessant. Insgesamt wollen 22 Prozent der Befragten in die bayerische Landeshauptstadt. An BMW & Co. liegt es laut Deloitte jedoch nicht: Für die Wahl des Standortes spiele es kaum eine Rolle, ob die jeweilige Stadt eine hohe Zahl von Konzernen und Unternehmen aufweist.

Bild: AP

Berlin
Eine Stadt für Gründer? Ein gut bezahlter Job in einer etablierten Firma in zentraler Lage: So wünschen sich die meisten Befragten ihren Berufseinstieg. Fast die Hälfte kann sich jedoch auch vorstellen, ein eigenes Unternehmen ins Leben zu rufen – insbesondere angehende Informatiker und Ingenieure sowie Wirtschaftswissenschaftler. 37 Prozent der Geistes- und Sozialwissenschaftler sind ebenfalls gründungsfreudig. Informatiker und Ingenieure würden sich vor allem auf das Internet fokussieren, Medizinstudenten auf die Fitness- und Gesundheitsbranche. Bei einem Start-up arbeiten wollen jedoch nur wenige Absolventen. Insgesamt wollen 27 Prozent in Deutschlands Start-up-Hochburg leben und arbeiten. Im Ranking ergibt das Platz zwei.

Bild: dpa

Hamburg
Hamburg, Tor zur Welt. 33 Prozent der Befragten sehen das so und wollen unbedingt in der Hansestadt leben. Kein Wunder, achte doch knapp 60 Prozent der Studenten bei der Wahl ihres zukünftigen Lebensmittelpunktes auf die Anbindung, über 40 Prozent auf die Freizeitmöglichkeiten. Beides ist in Hamburg zur Genüge vorhanden. Immerhin 55 Prozent legen Wert auf günstige Lebenshaltungskosten, wofür allerdings weder Hamburg auf Platz eins, noch München auf Platz München drei bekannt sind.

Bild: dpa