4. Bundeswehr-Universität
Die Bundeswehr unterhält in München und in Hamburg Universitäten für ihre Offiziere. Dort können junge Menschen ohne Numerus Clausus studieren – zum Beispiel Psychologie. Auch Medizin können Abiturienten über die Bundeswehr studieren. Hierzu hat sich die Bundeswehr Studienplätze an anderen Hochschulen gesichert. Einen bestimmten Abi-Schnitt müssen die Soldaten aber auch beim Medizinstudium nicht vorweisen. Es gilt andere Voraussetzungen zu erfüllen. Die Bewerber müssen die Offiziersprüfung bestehen und sich für mindestens 13 Jahre zur Bundeswehr bekennen. Dies ist eine einschneidende Entscheidung, denn wer sich verpflichtet, muss damit rechnen in Krisen- und Kriegsgebieten eingesetzt zu werden und sich mit dem Leben in der Kaserne arrangieren. „Wer diesen Weg geht, muss aus voller Überzeugung Soldat werden wollen“, sagt Beraterin Wilcke. „Alle anderen werden es nicht durchhalten.“
5. Im Ausland studieren
Auch diese Variante ist vor allem für diejenigen interessant, die Medizin studieren wollen. In Österreich und Osteuropa gibt es einige Alternativen ohne NC, die allerdings oftmals kostspielig sind. Besonders sprachbegabten Abiturienten empfiehlt Studienberaterin Wilcke Niederländisch oder Französisch zu lernen, um dann in Holland oder Belgien zu studieren. „Das ist vor allem bei der Veterinärmedizin eine gute Alternative.“ Bevor man sich für ein Studium im Ausland entscheidet, sollte man sich genau informieren, ob die Abschlüsse auch in Deutschland anerkannt werden. „Fahren Sie außerdem in das Land Ihrer Wahl und sprechen Sie dort mit deutschen Studenten“, rät Wilcke. „Nur so können Sie herausfinden, ob Sie mehrere Jahre dort leben möchten.“
6. Reisen/Auslandsaufenthalt
Außerhalb von Deutschland können die angehenden Akademiker aber nicht nur studieren, sie können auch einige Monate überbrücken und wertvolle Erfahrungen sammeln – ob als Au-Pair in einer Gastfamilie, an einer Sprachschule oder bei sogenannten Work and Travel-Aufenthalten rund um den Globus. Und auch Abiturienten, die ein Jahr lang einfach nur von A nach B reisen, lernen meist eine Menge. „Sie beweisen ihre Neugier, Anpassungsfähigkeit und Organisationstalent“, sagt Berufsberaterin Wilcke, „das kommt auch später bei Personalern gut an.“
7. Freiwilligendienste
Ebenfalls im Ausland absolviert werden können Freiwilligendienste für einen Zeitraum von mehreren Monaten bis zu zwei Jahren. Organisationen, wie weltwärts, bieten die Mitarbeit in karitativen Projekten an – vom ghanaischen Krankenhaus, über die indische Schule bis hin zur brasilianischen Umweltorganisation. Doch wer einen Anteil am Gemeinwesen leisten möchte, kann das auch in Deutschland tun. Der Bundesfreiwilligendienst ist eine weitere Möglichkeit die Zeit bis zum Studium zu überbrücken. Er dauert in der Regel zwischen sechs Monaten und eineinhalb Jahren. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig. Sowohl soziale, ökologische als auch kulturelle Einsatzstellen werden angeboten. Grundsätzlich handelt es sich beim sogenannten Bufdi um einen unentgeltlichen Dienst. Ein monatliches Taschengeld von maximal 357 Euro ist allerdings möglich. Freiwilliges Engagement macht sich auch im Lebenslauf gut und wird von zukünftigen Arbeitgebern meist honoriert.