Führungsqualität Entdecke den Mungo in Dir!

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Mungos sind konstruktive Führungstypen

"Ein Unternehmen funktioniert nur schlecht, wenn die Führungskultur sehr kompetitiv ist", sagt Nöllke. Dann stehen die Machtinteressen einzelner Personen im Vordergrund. Es geht nicht mehr um das Wohl des Unternehmens. Die Mitarbeiter denken nur noch politisch und nicht sachorientiert. Dass das alles anders sein kann, zeigen im Tierreich etwa die Zwergmungos, die auf eine „konstruktive Führungskultur“ setzen.

Kleine Schlangentöter ohne Chef

Schon in indischen Fabeln tauchen die kleinen Tiere als Beschützer der Menschheit auf, denn obwohl sie so klein sind, können es die Mungos in einem Kampf sogar mit Kobras aufnehmen - und sind sie es, die am Ende gewinnen. Auch Dschungelbuch-Autor Rudyard Kipling schrieb einem Mungo besondere Tapferkeit zu.

Die Gruppe wird von einem fürsorglichen Alphaweibchen geführt und alle Gruppenmitglieder stehen füreinander ein, im Mittelpunkt steht die Konzentration auf die Aufgaben, die oft schon schwierig und wichtig genug sind. Rangkämpfe sind weitestgehend unbekannt. Während sie anderen gegenüber aggressiv auftreten, halten sie untereinander stets zusammen.

Was gute Führung ausmacht

„Hätten die Mungos ein „Mission-Statement“ formuliert, “ schreibt Nöllke in seinem Buch, „so fänden sich darin zu Recht solche Sätze wie: „Wir wissen, dass wir unseren Erfolg vor allem unseren Mitarbeitern verdanken. Ohne das Engagement jedes einzelnen Zwergmungos wären wir nicht dort, wo wir heute sind. Um unsere Position auch in Zukunft zu behaupten und auszubauen, fördern und schützen wir unsere Mitarbeiter stärker als jede andere Tierart in der Steppe.“

Wie auch bei den Wölfen gibt es aber auch bei den Zwergmungos ein Tier, das sich um die Disziplin kümmert – und in der Hierarchie die Nummer zwei ist. Und noch eine Besonderheit: Obwohl der Posten des Wächters als einer der gefährlichsten bei den Mungos gilt, wird dieser Job immer wieder freiwillig übernommen, um auch hier füreinander einzustehen.

Diese Ressourcen helfen, den Alltag als Führungskraft zu überstehen

Es scheint eine zunächst ungewöhnliche Führungskultur sein, von denen aber auch Manager etwas lernen können. Denn die Organisation profitiert davon, wenn die Mitarbeiter die Hierarchie als fair empfinden und ihre Werte teilen. Die gemeinsame Aufgabe – der Erfolg des Unternehmens – rückt in den Vordergrund.

Nöllkes Rat: Es müssen nicht immer mehr Geld oder bessere Karriereaussichten sein, die Menschen zu „außerordentlichen Leistungen“ antreibt, sondern die Anerkennung. Dann versucht auch niemand mehr aus gekränktem Stolz oder Egoismus anderen- und damit dem Unternehmen - zu schaden.

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