"Do you speak English?" Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) hat im Auftrag der Sprachschule Wall Street English nachgefragt, wie es um die Englischkenntnisse der Deutschen steht. Und die sehen offenbar Nachholbedarf: Hochgerechnet sprechen 15 Millionen Deutsche verbesserungswürdiges Englisch. Und die Mehrheit drückt noch die Schulbank.
50 Prozent all jener, die dringend ihr Englisch aufbessern wollen, sind 14 bis 29 Jahre alt. Besonders häufig sind es Abiturienten, Studenten oder Hochschulabsolventen, die Englisch-Nachhilfe nehmen wollen. Bei Absolventen der Haupt- und Volksschulen glauben nur zwölf Prozent, dass sie ihr Englisch aufbessern müssen. "Wir merken in unserer täglichen Arbeit mit den Studenten deutlich, dass Arbeitgeber vermehrt gutes bis sehr gutes Englisch von ihren Mitarbeitern fordern", sagt Peer Wiesner, Marketing Director bei Wall Street English.
In diesen Bundesländern spricht man das beste Englisch
Platz 1: Hamburg
EF EPI: 66,34 (sehr gut)
Platz 2: Bremen
EF EPI: 65,81 (sehr gut)
Platz 3: Niedersachsen
EF EPI: 64,29 (sehr gut)
Platz 4: Baden-Württemberg
EF EPI: 64,11 (sehr gut)
Platz 5: Bayern
EF EPI: 63,40 (sehr gut)
Platz 6: Berlin
EF EPI: 62,88 (sehr gut)
Platz 7: Nordrhein-Westfalen
EF EPI: 62,79 (sehr gut)
Platz 8: Hessen
EF EPI: 62,02 (gut)
Platz 9: Schleswig-Holstein
EF EPI: 61,63 (gut)
Platz 10: Brandenburg
EF EPI: 60,49 (gut)
Platz 11: Sachsen
EF EPI: 60,04 (gut)
Platz 12: Rheinland-Pfalz
EF EPI: 60,02 (gut)
Platz 13: Saarland
EF EPI: 57,88 (gut)
Platz 14: Thüringen
EF EPI: 56,01 (mittel)
Platz 15: Mecklenburg-Vorpommern
EF EPI: 55,02 (mittel)
Platz 16: Sachsen-Anhalt
EF EPI: 53,44 (mittel)
Entsprechend boomen Anbieter von Sprachkursen und Sprachlern-Apps. Das Berliner Start-up Babbel beispielsweise hat die Marke von einer Million zahlender Lerner geknackt, wie Babbel-Chef und Gründer Markus Witte gegenüber WirtschaftsWoche Gründer sagte. "Gute Sprachkenntnisse sind in vielen Fällen ein entscheidender Karrierefaktor", erklärt sich Witte den Hype. Entsprechend sind 59 Prozent derjenigen, die über kurz oder lang ihr Englisch verbessern wollen, berufstätig.
Klassische Fragen in englischsprachigen Vorstellungsgesprächen
Hierbei will der Personaler wissen, ob sich der Bewerber überhaupt mit dem Unternehmen beschäftigt hat. Bewerber sollten also aufzählen können, was das Unternehmen besonders gut macht, oder was es von den Mitbewerbern abhebt.
"You are the leading company for ... and you don't just offer XYZ as your competitor does.“
Quelle:
"Das überzeugende Vorstellungsgespräch auf Englisch - die 200 entscheidenden Fragen und die besten Antworten" von Christian Püttjer & Uwe Schnierda.
Alternativ auch: "Why should we give you the job?", "Describe yourself", "What made you apply for this job?": Wie auch in deutschsprachigen Vorstellungsgesprächen sollen Bewerber ihren beruflichen Werdegang beschreiben: Was hat er bislang gemacht, was ihn für die ausgeschriebene Stelle qualifiziert. Insofern lassen sich solche Fragen beantworten mit: "When I finished my apprenticeship/study/degree program I stayed with the company ABC for five years, then I moved over to the company 123. At the moment I’m responsible for QRS at the company XYZ. Important aspects of my work are..."
Zu deutsch: Was können Sie, was kein anderer kann beziehungsweise: Warum sollten wir ausgerechnet Sie einstellen? Hier kann der Bewerber also erzählen, was ihn ausmacht und was er bisher großartiges geleistet hat. Also zum Beispiel: "I successfully introduced a new product to international markets".
Hier geht es darum, herauszufinden, wie motiviert der Bewerber ist. Die Frage kann sich auch hinter "What challenges are you looking for?", "How do you deal with setbacks?" verstecken. Hören will der Personaler, welche Ziele sich der Kandidat steckt, wie er sie erreicht und was er macht, wenn es mal nicht so klappt wie gewünscht. Wer hier mit: "If I've accomplished a task successfully, that motivates me to set new goals" antwortet, liegt zumindest nicht ganz falsch. Besser wäre jedoch, die Phrase mit Inhalt aus dem aktuellen oder einem vorherigen Job zu füllen und auch Hürden zu erwähnen und wie sie überwunden wurden.
Hier geht es um die Einschätzung der eigenen Persönlichkeit und darum, wie man mit schwierigen Kunden, Kollegen oder Vorgesetzten umgeht. Eine Antwort wie: "I’ve always been able to find a compromise that everybody could accept" wäre eine mögliche Antwort auf die Frage nach den Stärken. Als größte Schwäche sollte übrigens auch im Englischen niemand angeben, dass er zu hart arbeitet.
Anders gefragt: Welche Sorte Chef sind Sie? Gerne wird auch gefragt, wie eine Führungskraft ihren Angestellten die Kündigung erklären würde. Hier wollen die Personaler wissen, wie man mit Konflikten umgeht. Wer einfach nur "A leader" antwortet, sollte das also gut begründen können.
Der Kunde am Telefon brüllt, der Besucher im Shop tobt und droht, die Regale umzukippen, so sauer ist er. Und jetzt? Hier soll festgestellt werden, wie der zukünftige Mitarbeiter mit Stress umgeht und wie kundenorientiert er ist. Zurückbrüllen oder sich weinend auf der Toilette einschließen sind also die falsche Strategie.
In die gleiche Richtung geht diese Frage: Wie kommt der Mitarbeiter mit Druck und Veränderung klar und wie zukunftsorientiert denkt er.
Und wie auch in jedem deutschen Vorstellungsgespräch kommt irgendwann die Frage nach dem gewünschten Gehalt. Und wie auch im Deutschen sollten Bewerber hier zeigen, dass sie ihren Marktwert kennen ("my salary request is in line with the usual remuneration for the position"). Wer mehr als den durchschnittlichen Lohn möchte, sollte das begründen können: "I have experience in ..."
Dass sich das Pauken auszahlt, zeigt die aktuelle TNS Infratest Studie „Weiterbildungstrends in Deutschland 2016“: Rund 80 Prozent der Personalverantwortlichen bestätigen, dass Berufstätige, die sich neben dem Beruf qualifizieren, mit besseren Aufstiegschancen, erweiterten Aufgabenbereichen und mehr Gehalt rechnen können.