Schöne, erfolgreiche Moderatorin trifft agilen, juvenilen Top-Manager - es gibt offenbar nicht viele Konstellationen auf dem Liebesmarkt, die vielversprechender wären. Nun also gibt es schon die dritte hochkarätige Fernseh-Dax-Beziehung: Nach Nina Ruge und Wolfgang Reitzle (Linde) und Maybritt Illner und René Obermann (Deutsche Telekom) blickt die Bild-Bunte-Capital-Welt auf Désirée Nosbusch und Dieter Zetsche: "Ja, es ist Liebe!"
Um es gleich vorneweg zu sagen: Diese Nachricht ist eine gute Nachricht. Aus mindestens fünf Gründen.
Denn erstens lernen wir, dass es für die Anbahnung einer glückenden Beziehung zwischen Journalist(inn)en und Personen des öffentlichen Lebens immer das Einverständnis beider Personen braucht - eine zwischenmenschliche Grundtatsache, an die in diesen Tagen vor allem liberale Politiker, die es ideologisch gewohnt sind, auf eine Welt der individuellen Interessen zu blicken, mal wieder erinnert werden müssen.
Zweitens aber auch, dass es sich bei der selbstbewussten, couragierten Frau von heute nicht mehr um ein vorzivilisatorisches Naturweibchen handelt, das willenlos jagenden Männchen zum Opfer fallen muss, sondern um vernunftbegabte Wesen, deren Gleichberechtigung in diesen Breiten seit einigen Jahrzehnten allgemein anerkannt ist - und denen deshalb durchaus die Fähigkeit zugesprochen werden kann, sich ohne viel Aufhebens auf mehr oder minder wohlartikulierte Annäherungen einzulassen - oder eben nicht.
Zetsche statuiert Exempel des Fortschritts
Drittens statuiert Dieter Zetsche sozusagen an sich selbst ein Exempel des Fortschritts und der Qualität, was Begegnungen auf Augen-, Beziehungen auf Alters- und öffentliches Verhalten auf Niveauhöhe anbelangt: Fast drei Jahre nach dem Tod seiner Frau kann man dem Vater von drei erwachsenen Kindern, diesem beruflich-selbstbewusst und privat-bescheiden wirkenden Mann, zu seiner jungen Liebe nur beglückwünschen.
Was für ein Unterschied zu seinem Vorgänger, Jürgen Schrempp. Als der Chef der DaimlerChrysler Welt AG damals, Mitte 50, nach einem Vierteljahrhundert, seine Renate verließ, schickte er ihr einen öffentlichen Gruß hinterher: Sie sei ein "großartiger Mensch" - nur, leider, leider: "Unsere Lebensentwürfe sind auseinandergedriftet... Ich stand vor der Alternative: Arbeit oder Ehe."