Unternehmer Berühmt-erfolgreiche Brüderpaare

Bleibt alles in der Familie: Die Karrieren von Brüderpaaren verlaufen häufig parallel.

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Frank und Jörg Krings

Aldi Süd und Aldi Nord: Quelle: dpa

Der eine hat Wirtschaftsingenieurwesen studiert, der andere Wirtschaftsinformatik – und beide gelten schon als Nachwuchsmanager von Format: Jörg Krings, 36, ist Partner und Geschäftsführer bei Booz Allen Hamilton. Sein jüngerer Bruder Frank, 35, verantwortet als Chief Operating Officer Europe das Europa-Geschäft der Deutschen Bank. Das Vorbild lieferte der Vater Helmut, der den deutschen Ableger von Sun Microsystems aufgebaut hat.

Hermann und Joachim Treusch

Hermann, der Ältere, ist Schauspieler, Intendant und Regisseur. Joachim ist Physiker und seit 2006 Präsident der privaten Jacobs University in Bremen. Von ihrem Vater geerbt hätten sie „das Gen, zu organisieren, zu gründen, zu machen“, meint Hermann: „Wir können das nicht anerzogen bekommen haben, da wir ihn quasi nie gesehen haben.“ Der Humangenetiker Claus Bartram sieht bei ihnen eine „gewisse Anlage“ zum Extrovertiertsein: „Was man daraus macht, ob der eine Schauspieler wird oder Universitätsprofessor, ist eine andere Frage.“

Christoph und Thomas Gottschalk

Als Geschäftsführer der Dolce Media vermittelt Christoph zwischen Stars, deren Werbepartnern und TV-Sendern. Vor allem kümmert er sich bereits seit 20 Jahren um die Vermarktung seines älteren Bruders Thomas, da er „lieber hinterm Vorhang“ sei. Den Sinn fürs Geschäft beweisen aber beide. Die Werbetrommel für den Börsengang der Deutschen Post rührten die Brüder gerade wegen ihrer unterschiedlichen Persönlichkeiten zusammen: Marktforscher hatten ermittelt, dass Thomas zwar sympathisch sei, aber niemand Aktien von ihm kaufen würde.

Karl und Theo Albrecht

Aus einfachen Verhältnissen avancierten sie zu den reichsten Deutschen. Beide absolvierten eine Lehre zum Lebensmittelhändler und übernahmen den Krämerladen der Mutter. 1960 eröffneten sie in Dortmund den ersten Aldi-Markt. Wenig später teilten die beiden brüderlich: Theo bekam die Nordhälfte Deutschlands, Karl den Süden. Grund für die Trennung: Theo wollte in den Supermärkten auch Zigaretten verkaufen, Karl nicht. Inzwischen haben sie sich aus dem operativen Geschäft zurückgezogen. Ihre Öffentlichkeitsscheu ist legendär: „Die Albrechts leben zurückgezogener als der Yeti“, befand das US-Magazin Forbes einmal.

Dietrich und Herbert Grönemeyer

Mediziner der eine, Sänger und Schauspieler der andere – in den Bestsellerlisten sind sie beide. Herbert seit über zwei Jahrzehnten mit Musikalben, Dietrich seit 2001 mit populärwissenschaftlichen Medizinbüchern. Der Drang ins Rampenlicht scheint ihnen in die Wiege gelegt: Gute Ärzte und Wissenschaftler sollten „mindestens die Aufmerksamkeit bekommen wie die heutigen Popstars“, hat Dietrich einmal gesagt.

Werner Michael und Lorenz Bahlsen

Die ehrgeizigen Enkel des Firmengründers Hermann Bahlsen traten Mitte der Siebziger Jahre ins Familienunternehmen ein. Infolge heftiger Streitereien um Nachfolge und Strategie spalteten sie die Unternehmens-Gruppe 1999 auf. Seither verantwortet Werner Michael die Süßgebäck-Sparte (Marke Bahlsen), Bruder Lorenz das Salzgebäck (Lorenz). In einem Punkt bleiben sie sich einig: Die Trennung habe beiden Unternehmen gut getan.

Oliver, Marc und Alexander Samwer

Die drei haben ihr unternehmerisches Talent schon mehrfach bewiesen: Mit Alando, dem Vorläufer von Ebay Deutschland, gründeten sie ihr erstes erfolgreiches Internet-Startup, danach folgte der Klingeltonanbieter Jamba. „Von uns wird keiner je ein Unternehmen ohne den anderen gründen“, sagte Oliver einmal. Inzwischen investieren die Unzertrennlichen mit ihrem European Founders Fund selbst in junge Startups.

Thomas und Andreas Strüngmann

In rund 25 Jahren bauten sie mit Hexal ein Imperium für Nachahmermedikamente auf. Die Zwillinge, deren Vater Ernst bereits eine Generika-Firma vertrieb, teilten sich die Aufgaben gemäß ihrer Stärken: Andreas, promovierter Mediziner, kümmerte sich um wissenschaftliche Fragen, Thomas, der Dr. rer. pol., um PR und Politik.

Ihr Führungsstil ist derselbe: „Ich glaube, wir waren Diktatoren“, sagte Thomas einmal, „wir haben es nur nicht gemerkt und unsere Mitarbeiter auch nicht.“

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