Dallas In den USA hat sich ein Mensch durch Sex mit dem vor allem in Lateinamerika grassierenden Zika-Virus infiziert. Der oder die Patientin habe sich bei einer Person angesteckt, die sich in einem von der Epidemie betroffenen Land aufgehalten habe, teilte die Gesundheitsbehörde im texanischen Dallas am Dienstag mit. Normalerweise überträgt sich das Virus über Mückenstiche. Doch Forscher hegen schon länger den Verdacht, dass es sich auch über Sex verbreitet.
Das ursprünglich aus Afrika stammende Virus fand sich etwa im Sperma eines Mannes auf Tahiti. Die US-Behörden betonten, es gebe keine Berichte darüber, dass Mücken in Dallas County Zika übertrügen. Die Weltgesundheitsorganisation hatte wegen der explosionsartigen Ausbreitung von Zika am Montag den globalen Gesundheitsnotstand ausgerufen. Überträger ist die Mücke Aedes aegypti.
Die Erkrankung durch das Zika-Virus verläuft zwar meist harmlos und löst in den meisten Fällen lediglich Fieber oder Ausschlag aus. Gefährlich werden kann sie aber für Schwangere in den Verbreitungsgebieten, denn viele Frauen brachten zuletzt in auffällig hoher Zahl Babys mit Schädelfehlbildungen zur Welt. Einen Beweis für eine Verbindung zwischen Zika und der sogenannten Mikrozephalie, die das Gehirn der Babys schädigen kann, gibt es bislang aber nicht. Der Pharmakonzern Sanofi kündigte an, einen Impfstoff entwickeln zu wollen.