EZB-Strafzins Ökonomen erwarten weitere Verschärfung

Die EZB hatte ihren Einlagensatz im Juni 2014 zum ersten Mal unter die Nulllinie gesenkt. Inzwischen liegt er bei minus 0,3 Prozent. Experten rechnen mit einer weiteren Verschärfung bei der nächsten Sitzung.

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59 von 68 befragte Ökonomen rechnen damit, dass Mario Draghi den Strafzins wieder verschärft. Quelle: Reuters

Frankfurt Die EZB wird nach Einschätzung von Volkswirten auf ihrer nächsten geldpolitischen Sitzung im März wahrscheinlich die Strafzinsen für Banken weiter verschärfen. Einer Reuters-Umfrage zufolge rechnen 59 von 68 befragten Ökonomen damit, dass die Währungshüter am 10. März den Einlagensatz weiter herabsetzen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatten ihn im Juni 2014 zum ersten Mal unter die Nulllinie gesenkt.

Nach weiteren zwei Schritten im September 2014 und im Dezember vergangenen Jahres liegt er inzwischen bei minus 0,3 Prozent. Geldhäuser müssen somit Strafzinsen zahlen, wenn sie bei der EZB über Nacht Geld parken. Laut der Umfrage taxieren die Ökonomen die Wahrscheinlichkeit auf 80 Prozent, dass die Notenbank in den nächsten sechs Monaten ihre Geldpolitik weiter lockert.

Für eine monatliche Aufstockung des großen Anleihen-Kaufprogramms auf der Sitzung im März besteht nach Einschätzung der Volkswirte eine 50-prozentige Wahrscheinlichkeit. Das in Deutschland umstrittene Programm sieht Wertpapierkäufe von monatlich rund 60 Milliarden Euro vor. Es soll inzwischen bis mindestens Ende März 2017 laufen und dann ein Gesamtvolumen von 1,5 Billionen Euro haben. Die EZB will mit den Käufen Geschäftsbanken dazu anregen, mehr Kredite an die Wirtschaft zu vergeben. Das würde die Konjunktur beflügeln und die zuletzt unerwünscht niedrige Inflation nach oben treiben. Bislang blieb aber die Wirkung bei der Inflation eher bescheiden.

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