Aktien, Anleihen, Fonds Anlagetipps der Woche

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Aktie Bunzl, Anleihe Citigroup

Aktientipp: Bunzl - Trotz Pfundschwäche saubere Gewinne in Euro

Das britische Unternehmen Bunzl hat auf dem Festland fast niemand im Blick. Dabei ist der Händler und Lieferant für Papier- und Hygieneprodukte (Servietten, Verpackungen, Einwegteller, Reinigungsmittel) ein echter Wachstumsklassiker: Seit mehr als zwei Jahrzehnten erhöht Bunzl kontinuierlich seinen Gewinn. Die Dividende wurde seit 1992 in jedem Jahr angehoben.

Für 2016 sollte es mehr als 40 Pence je Aktie geben. Dieser kontinuierliche Aufwärtstrend zeigt sich im Aktienkurs: Seit Empfehlung in WirtschaftsWoche 47/2015 ist die Aktie von umgerechnet 24,46 Euro mittlerweile auf 28,50 Euro gestiegen – obwohl das Britische Pfund Sterling in der gleichen Zeit wegen des geplanten Austritts Großbritanniens aus der EU um 17 Prozent gesunken ist.

Das niedrige Pfund kommt den Briten zugute, da Bunzl 85 Prozent seines Umsatzes außerhalb Großbritanniens erzielt, vor allem in Nordamerika (58 Prozent) und in Kontinentaleuropa (19 Prozent). Ohne Währungsvorteile gerechnet, legt Bunzl derzeit mit einer Jahresrate von sechs Prozent zu. Die Kundschaft von Bunzl stammt aus wenig konjunkturabhängigen Branchen wie Einzelhandel, Lebensmittel, Gesundheit oder Hotel- und Gaststätten. Das bürgt für einen weiterhin stabilen Geschäftsverlauf. Wachstumsmotor sind vor allem die zahlreichen Übernahmen. In diesem Jahr kaufte Bunzl schon acht kleinere Serviceunternehmen für Papierund Hygieneprodukte im Gesamtwert von 101 Millionen Pfund. Die Finanzierung ist bei 238 Millionen Pfund Einnahmen aus dem operativen Geschäft allein im ersten Halbjahr kein Problem. Zudem sind 28 Prozent Eigenmittelquote für das wenig kapitalintensive Handels- und Liefergeschäft ein gutes Polster.

Aktientipp Bunzl

Anleihentipp: Citigroup - Dollar-Alternative statt Zitterpartie im Euro

Wer im Euro auf mittlere Sicht drei Prozent Jahresrendite anpeilt, muss weit ins Risiko gehen und sich etwa an portugiesische Staatsanleihen wagen. Doch es gibt Alternativen, die weniger gefährlich aussehen: Dollar- Bonds von Emittenten, die ein stabiles Rating im Investmentbereich bieten. Dazu gehören etwa Anleihen der amerikanischen Großbank Citigroup, die bei acht Jahren Restlaufzeit 2,8 Prozent Jahresrendite abwerfen. Mit 1,25 Milliarden Dollar Emissionsvolumen handelt es sich um einen großen Bond, der an deutschen Börsen zu Anteilen ab 1000 Dollar handelbar ist. Die guten Aussichten der US-Wirtschaft und das dort höhere Zinsniveau machen den Dollar zu einer zentralen Anlagewährung. Mit 12,5 Prozent harter Kernkapitalquote gehört die Citigroup derzeit zu den finanziell gut ausgestatteten Großbanken.

ISINUS172967HT16
Kurs106,29 Prozent
Kupon3,75 Prozent
Rendite2,86 Prozent
Laufzeit bis16. Juni 2024
WährungDollar

Als die Bank in die Finanzkrise stürzte, lag diese Kennzahl bei nur 5,4 Prozent. Seitdem hat sich das operative Geschäft schneller als erwartet erholt. Der risikoreiche Eigenhandel wurde abgebaut, Randgeschäfte verkauft, Kosten gesenkt. Als Refinanzierung immer wichtiger werden Einlagen von Kunden, sie wuchsen in den vergangenen zwölf Monaten´um fünf Prozent auf 938 Milliarden Dollar, 52 Prozent der Bilanzsumme von 1819 Milliarden Dollar. Im jüngsten Stresstest der US-Notenbank, bei dem die Folgen eines Konjunkturrückschlags geprüft wurden, bekam die Citigroup eine wohlwollende Bewertung. Standard & Poor’s stuft die Bank mit der Note BBB+ als Investment ein, allerdings dort im etwas spekulativeren Bereich. Ein verhaltenes Anleihegeschäft, weniger Kreditnachfrage aus der Energiewirtschaft und niedrige Zinsen dürften den Gewinn der Citigroup in diesem Jahr etwas geringer ausfallen lassen als die 16,5 Milliarden Dollar von 2015. Aber auch vorsichtig taxierte 13 bis 14 Milliarden netto wären ein erklecklicher Gewinn.

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