Anleihentipp: Peru - Ein Land in optimaler Verfassung
Peru bietet Zinsanlegern mit einer bis 2027 laufenden Dollar-Staatsanleihe eine interessante Depotbeimischung. Die Risiken erscheinen tragbar. Makroökonomisch sei das Land „in optimaler Verfassung“, urteilen die Volkswirte der US-Bank Goldman Sachs. Die Wirtschaft wächst mit hohem Tempo bei nachlassender Inflation. Investitionen in den Bergbau, den wichtigsten Wirtschaftszweig des Landes, haben das Wachstum zuletzt gestärkt. Im ersten Quartal 2016 lag die Wirtschaftsleistung 4,4 Prozent über Vorjahr. Die Inflationsrate verringerte sich weiter auf 2,96 Prozent.
ISIN | US715638BU55 |
Kurs | 111,85 Prozent |
Kupon | 4,125 Prozent |
Rendite | 2,87 Prozent |
Laufzeit bis | 25.08.2027 |
Währung | Dollar |
Das Risiko besteht, dass die schwachen Rohstoffpreise die Bergbauinvestitionen zukünftig drücken könnten. Auch liegen gut 40 Prozent der peruanischen Anleihen bei ausländischen Investoren – deutlich mehr als im Schwellenländerdurchschnitt (22 Prozent). Das macht ein Land anfälliger bei Wechselkurs- oder Zinsänderungen. Allerdings: Peru verfügt über 60 Milliarden Dollar Währungsreserven, rund ein Drittel der Wirtschaftsleistung. Der Staat ist nur mit 23 Prozent der Wirtschaftsleistung verschuldet – ein Spitzenwert. Entsprechend positiv fällt die Bewertung der Bonität aus, mit A3 (Moody’s) und BBB+ (Standard & Poor’s).
Nur die politische Lage ist kompliziert. Am 28. Juli feierte Peru 195 Jahre Unabhängigkeit. Am gleichen Tag übernahm der wirtschaftsliberale Pedro Pablo Kuczynski, kurz PPK, das Präsidentenamt. Der 77-jährige Ökonom deutsch-französischer Herkunft setzte sich bei der Stichwahl hauchdünn durch gegen seine Kontrahentin Keiko Fujimori, die Tochter des Exdiktators Alberto Fujimori. Deren Partei Fuerza Popular (FP) erzielte dagegen bei den Parlamentswahlen die absolute Mehrheit. „Dieses Verhältnis wird es extrem verkomplizieren, effektive Politik zu machen“, sagt Christoph Witte, Deutschlandchef des belgischen Kreditversicherers Credimundi.