Aktientipp - GlaxoSmithKline: Über Aktienrückkäufe Gewinne verdichten
Bis sich der Strategiewechsel des britischen Pharmakonzerns wieder in spürbar höherem Wachstum bemerkbar macht, braucht es noch eine gewisse Zeit. Die Börse aber zeigt sich zufrieden. Immerhin notiert die Aktie von GlaxoSmithKline (GSK) heute gut 16 Prozent höher als vor einem Jahr. Zudem können Aktionäre auf stabile Dividendenzahlungen bauen, aus denen sich eine Jahresrendite von fast fünf Prozent ergibt.
GSK will die Abhängigkeit vom traditionellen Pharmageschäft in Europa und Nordamerika reduzieren. Dort drücken neben der Konkurrenz billigerer Generika zahlreiche Gesundheitsreformen auf die Margen. Ausgebaut werden sollen dafür vor allem die Aktivitäten in den Schwellenländern. Während die beiden Hauptregionen im ersten Quartal weiter schrumpften, stiegen die Verkäufe in den Schwellenländern um sechs Prozent auf 1,66 Milliarden Pfund Sterling. Damit steuern die Wachstumsmärkte inzwischen gut ein Viertel zum Konzernumsatz bei. Der allerdings sank um zwei Prozent auf 6,47 Milliarden Pfund. Die Erlöse aus dem Verkauf von Pharmazeutika und Impfstoffen verringerten sich um zwei Prozent auf 5,12 Milliarden Pfund. Immerhin leicht zulegen auf 1,35 Milliarden Pfund konnte der Bereich Konsumprodukte. Zu den bekannten Marken gehören hier etwa Odol, Dr. Best und Sensodyne. Unter dem Strich verbuchten die Briten 1,37 Milliarden Pfund Gewinn, acht Prozent weniger als zum Jahresauftakt 2012.
10 Tipps für Börseneinsteiger
Bevor ein potentieller Anleger zum ersten Mal Aktien kauft, sollte er sich Gedanken darüber machen, welches Ziel er mit der Geldanlage verfolgt und für welchen Anlegertyp er sich hält. Wenn mit den Aktien später die Altersvorsorge aufgestockt oder das Studium der Kinder finanziert werden soll, muss an der Börse eine andere Taktik angewendet werden, als wenn es um kurzfristige Gewinne geht. Die grundlegende Frage ist: Sind Sie auf den Betrag angewiesen und investieren deshalb lieber mit möglichst geringem Risiko oder können Sie eventuelle Verluste verschmerzen und renditestärkere aber auch riskantere Papiere kaufen?
Wer die Frage nach der eigenen Risikoneigung mit "no risk, no fun!" beantwortet, sollte sich darüber im Klaren sein, dass er zwar sehr viel gewinnen, aber auch sehr viel verlieren kann. Für den Anfang schadet es nicht, auf eine langfristige Strategie zu setzen und die Entwicklungen an den Märkten zu beobachten. Kleine Zockereien für den Nervenkitzel sind dann im Verlustfall besser zu verschmerzen. Nach dem Geckoschen Leitsatz "Greed is good" sollten Börsenneulinge nicht handeln.
Was eine Aktie ist und wie sie funktioniert, dürfte jedem klar sein. Wer sein Depot auch mit Anleihen und Zertifikaten füllen möchte, sollte nur in Produkte investieren, die er auch versteht. Wer nur auf die Renditeversprechen hört und Produkte kauft, deren Vor- und Nachteile, beziehungsweise Funktionsweisen er nicht begreift, fällt über kurz oder lang auf die Nase.
Bevor Sie ein Depot eröffnen, vergleichen Sie die Gebühren der Banken. Je höher die Gebühren sind, desto geringer fällt die Rendite nachher aus. Direktbanken haben im Regelfall günstige Konditionen und bieten kostenlose Depots an.
Anleger sollten ihr Geld - und damit auch ihr Risiko - zumindest am Anfang möglichst breit streuen. Verteilen Sie Ihr Geld auf verschiedene Märkte wie Rohstoffe und Energie, sowie auf Aktien, Fonds und Anleihen.
Wer seinem Portfolio Fonds oder Zertifikaten beimischt, sollte auch innerhalb dieser Anlageklassen auf eine gute Mischung achten. Fondsanbieter und deren Produkte lassen sich online schnell vergleichen. Wer nicht nur in ein oder zwei Gesellschaften investiert, ist auf der sicheren Seite.
Besonders wichtig ist, dass Sie sich Zeit nehmen für Ihre Geldanlage und Ihr Depot regelmäßig überprüfen: Welche Anlageinstrumente haben sich wie entwickelt? Ist es Zeit, das Depot umzuschichten, oder läuft alles in meinem Sinne?
Bei der Überprüfung des Depots sollte man sich immer mal wieder fragen: Würde ich diese Aktie oder diesen Fonds heute noch kaufen? Lautet die Antwort ja, behalten Sie das Produkt. Sind Sie von der Qualität nicht mehr überzeugt, wird es Zeit zum Verkauf.
Entwickelt sich eine Aktie oder ein sonstiges Produkt nicht so, wie geplant, sollten Sie nicht zögern, es zu verkaufen. Sogenannte Stopp-Loss-Orders, also Untergrenzen, bei denen verkauft werden soll, können hilfreich sein. Das bietet sich insbesondere dann an, wenn man den Kurs nicht permanent selbst im Auge behalten kann oder will.
Grundsätzlich gilt: Verlieren Sie nicht die Nerven. An der Börse gibt es Kursschwankungen, Aktienkurse können unerwartet einbrechen. Das sollte aber kein Grund sein, den Kopf zu verlieren. Panische und unüberlegte Deals kosten meist mehr Geld als die Abwärtstrends.
Dem Kostendruck setzen die Briten ein weiteres Sparprogramm entgegen. Dieses zielt vor allem auf das europäische Pharmageschäft ab. Geht der Plan auf, stehen einmaligen Kosten von 1,5 Milliarden Pfund von 2016 an jährliche Einsparungen von einer Milliarde Pfund gegenüber. Zur Disposition stehen die Getränkemarken Lucozade und Ribena. Deren Verkauf könnte zwischen ein und zwei Milliarden Pfund einbringen.
Für 2013 peilt GSK ein bescheidenes Wachstum an. Der Gewinn pro Aktie soll sich um mindestens drei Prozent verbessern. Das kann klappen, wenn die Briten, wie angekündigt, wie in den Jahren zuvor ein bis zwei Milliarden Pfund der operativen Mittelzuflüsse in den Kauf eigener Aktien steckt.
Aktientipp - VTG: Bald wieder verdienen wie in guten Jahren
Der Waggonvermieter VTG und der Transportkonzern Kühne + Nagel wollen Teile ihres Schienenlogistikgeschäfts zusammenlegen. Es geht darum, großen Unternehmenskunden Transportdienstleistungen in Europa und bis nach Russland und in die Türkei anzubieten. VTG würde damit seine bisherige Klientel (Mineralölwirtschaft, Chemie, Agrar) durch Kunden aus weiteren Branchen verstärken.
Mit mehr als 54.000 Eisenbahnwagen besitzt VTG die größte private Waggonflotte Europas. Im zentralen Geschäftsbereich Waggonvermietung (der mehr als 90 Prozent der Gewinne einbringt) bekam VTG im vergangenen Jahr die Insolvenz eines Großkunden zu spüren. Dass die Auslastung der Waggons insgesamt bei über 90 Prozent blieb, spricht für die Stabilität des Geschäfts auch in wackligen Zeiten. Hauptgrund dafür sind die in der Regel jahrelangen Verträge, mit denen VTG seine Waggons vermietet.
Die zehn wichtigsten Aktien-Regeln
Gegen die größer werdenden Unwägbarkeiten sollte man sich zuallererst mit einer Strategie wappnen: Wer an kräftiges Wachstum in Deutschland glaubt, an einen anhaltenden Boom der Schwellenländer und hohen privaten Konsum, kann weiter am Aktienmarkt investieren. Wer skeptisch ist, sollte seine Bestände hingegen nicht aufstocken.
Eng verbunden mit der ersten Regel: Immer wieder kommt es vor, dass sich Dinge anders entwickeln, als man erwartet hat. Es ist wichtig, sich selbst immer wieder zu hinterfragen und nicht jeder Entwicklung hinterherzulaufen. Eine solche Reaktion zeugt nicht von einem geringen Vertrauen in die eigene Strategie. Es kostet meist auch Geld, weil die Masse schon vorher diese Richtung eingeschlagen und das Gros an Rendite eingefahren hat.
Groß oder klein, spekulativ oder konservativ, liquide oder illiquide, dividendenstark oder dividendenschwach, Substanz oder Wachstum: Bei Aktien ist die Auswahl riesig. Der richtige Mix aus spekulativen und konservativen Titeln hilft, Schwankungen zwischen guten und schlechten Zeiten auszugleichen. Nicht zu unterschätzen sind starke Dividendenzahler, die Jahr für Jahr den Grundstock für eine solide Rendite legen.
Keine Frage, die Börsen haben in den vergangenen zehn Jahren stärker geschwankt als in allen Dekaden zuvor. Das wird so bleiben, mit wachsendem Computerhandel sogar noch zunehmen. Wer sein Risiko minimieren will, baut Barrieren ein – sogenannte Stopps. Gerne werden Stopps bei 20 Prozent über und unterhalb des aktuellen Kurses gewählt. Dann wird automatisch verkauft, wenn diese Grenzen erreicht sind. Kommt eine Phase überraschend steigender Kurse mit anhaltendem Aufwärtstrend, lässt sich die Barriere leicht nach oben verschieben. Wichtig ist dann, auch die Barriere am unteren Ende nachzuziehen.
Wichtig in Phasen überraschender Kurssteigerungen oder -stürze ist es, das Verhalten der Masse zu beobachten. Ist es noch nachvollziehbar oder völlig irrational? Häufig ist es irrational. Dann hilft meist die zweite Regel: Widerstandskraft zeigen. Nach einigen Monaten kehrt die Rationalität von ganz allein zurück. Der Kurssturz aus dem vergangenen Jahr und die jüngste Entwicklung beweisen das gerade wieder.
Sind Aktien wie seit Jahresbeginn schon um 30, 40 oder gar 50 Prozent gestiegen, dann sind Anschlussgewinne in der Regel nur noch schwer zu erzielen. Phrasenverdächtig ist zwar die alte Weisheit: „An Gewinnmitnahmen ist noch niemand zugrunde gegangen.“ Richtig ist sie trotzdem.
Firmenchefs haben einen gewaltigen Vorteil gegenüber normalen Aktionären. Sie wissen weit mehr als jeder Analyst oder Kommentator, wie es in ihrem Unternehmen aussieht. Insider nennt man sie deshalb. Sie melden ihre Orders innerhalb von fünf Handelstagen an die Börsenaufsicht Bafin. Das Handelsblatt veröffentlicht alle zwei Wochen das sogenannte Insider-Barometer, das aus der Summe aller Kauf- und Verkaufsorders Schlüsse für den weiteren Verlauf in Dax & Co. zieht. Jüngste Tendenz: Vorstände und Aufsichtsräte verkaufen mehr als sie kaufen. Vorsicht also!
Terroranschläge und Naturkatastrophen kommen unerwartet. Politische Konflikte wie aktuell zwischen Israel und dem Iran schwelen meist länger. Entscheidende Wahlen wie jüngst in Russland und in diesem Jahr noch in Frankreich und den USA sind vorhersehbar und haben immer Einfluss auf die Börse. Dabei gilt generell: Wahljahre sind gute Börsenjahre.
Mit Optionsscheinen oder Bonus-Zertifikaten lässt sich zwar aus einem Aufwärtstrend ein noch größerer Profit schlagen. Dies sind jedoch in der Regel Wetten ohne realen Hintergrund. Aktien sind reale Werte.
Vor allem Aktien einzelner Branchen unterliegen immer wieder gewissen Moden. Doch die wechseln wie im realen Leben, und manchmal geht das schneller, als man denkt. Das bekommt gerade die einst angesehene Solarenergie-Branche bitter zu spüren.
In diesem Jahr dürfte VTG seinen Umsatz von 767 Millionen Euro auf mindestens 800 Millionen erhöhen. Zum einen wird es sich auszahlen, dass VTG im vergangenen Jahr für mehr als 200 Millionen Euro seine Waggonflotte erneuerte und ausbaute; zum anderen dürfte bis Ende des Jahres die Kooperation mit Kühne + Nagel anlaufen. Die operativen Margen in der Waggonvermietung sind stabil, große Investitionen stehen nicht an. Netto dürfte VTG damit deutlich mehr als die 10,3 Millionen Euro vom Vorjahr verdienen. Spätestens 2014 sollte das Unternehmen dann wieder an das Gewinnniveau der guten Jahre anknüpfen, das bei mehr als 20 Millionen Euro lag.
Anleihetipp - Egger: Auf Holz bauen
Mit Jahresrenditen von 2,8 Prozent bis 3,4 Prozent sind die Anleihen des österreichischen Familienunternehmens Egger Holzwerkstoffe eine interessante Depotergänzung. Egger aus St. Johann in Tirol stellt Holzprodukte her: Arbeitsplatten, Wandelemente, Möbelfertigteile, Bodenbeläge oder beschichtete Platten. Kunden sind Baumärkte, Baustofffachhändler und Unternehmen aus der Möbel- und Bauindustrie. Egger profitiert vor allem von einem anziehenden Wohnungsmarkt (derzeit in Deutschland der Fall), der den Holzbedarf der Möbelindustrie ankurbelt. Rund ein Fünftel ihres Umsatzes machen die Tiroler mit Möbelherstellern hierzulande.
Entscheidend für den Geschäftserfolg ist der günstige Einkauf des Vorprodukts Holz. Egger kauft vor allem Restholz, Recyclingholz oder kleine Rundhölzer, die dann zu speziellen Platten und Holzelementen verarbeitet werden. Egger wirtschaftet damit nicht nur nachhaltig; vor allem lassen sich so aus vergleichsweise billigen Reststoffen wertvollere Holzprodukte herstellen – eine klassische Veredelung. Dass sich die Holzbeschaffung überwiegend aus dem direkten Umfeld der Werke vollzieht, hält die Transportwege kurz; auch das schont Umwelt und Kosten. Derzeit hat Egger 17 Werke, von Großbritannien bis Russland, von Norddeutschland bis Türkei.
Anleihe-Info: Egger | |
Kurs (In Prozent) | 109,60 |
Kupon (in Prozent) | 5,625 |
Rendite (in Prozent) | 3,44 |
Laufzeit bis | 7. März 2018 |
Währung | Euro |
ISIN | AT0000A0NBF0 |
In dem am 30. April abgelaufenen Geschäftsjahr dürfte der Umsatz von 1,96 Milliarden Euro auf über zwei Milliarden gestiegen sein. Egger profitiert auch vom neuen Wachstumsmarkt Russland und Osteuropa. Hier machen die Tiroler schon mehr als ein Drittel ihrer Umsätze. Im vergangenen Jahr wurde der Betrieb in einem neuen russischen Spanplattenwerk aufgenommen.
Nach dem guten Verlauf der ersten Hälfte des Geschäftsjahrs 2012/13 dürfte der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation (Ebitda) von 262 Millionen Euro auf rund 300 Millionen gestiegen sein. Die Nettoschulden sollten damit weiterhin weniger als das Dreifache des operativen Gewinns ausmachen. Das Eigenkapital liegt seit Jahren stabil bei gut einem Drittel der Bilanzsumme.
Diese Aktien hat Buffett im Depot
Anzahl der Aktien: 200 Millionen
Anteil am gesamten Unternehmen: 8,73 Prozent
Anteil in Buffetts Portfolio: 21,6 Prozent
Anzahl der Aktien: 320 Millionen
Anteil am gesamten Unternehmen: 6,51 Prozent
Anteil in Buffetts Portfolio: 19,56 Prozent
Anzahl der Aktien: 151,6 Millionen
Anteil am gesamten Unternehmen: 12,67 Prozent
Anteil in Buffetts Portfolio: 19,56 Prozent
Anzahl der Aktien: 79,1 Millionen
Anteil am gesamten Unternehmen: 2,74 Prozent
Anteil in Buffetts Portfolio: 9,83 Prozent
Anzahl der Aktien: 58,8 Millionen
Anteil am gesamten Unternehmen: 3,4 Prozent
Anteil in Buffetts Portfolio: 5,8 Prozent
Anzahl der Aktien: 39 Millionen
Anteil am gesamten Unternehmen: 1,1 Prozent
Anteil in Buffetts Portfolio: 4,26 Prozent
Anzahl der Aktien: 5,7 Millionen
Anteil am gesamten Unternehmen: 80,1 Prozent
Anteil in Buffetts Portfolio: 4,32 Prozent
Anzahl der Aktien: 34,2 Millionen
Anteil am gesamten Unternehmen: 1,93 Prozent
Anteil in Buffetts Portfolio: 3,43 Prozent
Anzahl der Aktien: 69 Millionen
Anteil am gesamten Unternehmen: 3,59 Prozent
Anteil in Buffetts Portfolio: 3,51 Prozent
Anzahl der Aktien: 10,3 Millionen
Anteil am gesamten Unternehmen: 0,5 Prozent
Anteil in Buffetts Portfolio: 2,7 Prozent
Stand: 14.08.2012, Quelle: SEC, eigene Recherchen
Egger ist als GmbH und Familienunternehmen (Gründung im Jahr 1961) zwar nicht börsennotiert, dennoch werden die wichtigsten Infos zum Geschäft regelmäßig veröffentlicht. Mit Grund, denn Egger hat sich über drei Unternehmensanleihen bisher insgesamt 470 Millionen Euro von Anlegern geliehen. Derzeit am attraktivsten sind Papiere mit Laufzeit bis ins Jahr 2018.
Fondstipp - Templeton Growth Euro: Mit Pillen und Banken an die Spitze
Schon früh zogen die Bahamas als Steuerparadies Wohlhabende an. Fondsmanager-Legende Sir John Templeton verbrachte vermutlich nicht nur wegen des milden Klimas seinen Ruhestand auf der Atlantikinsel. Den 1952 von ihm gegründeten Templeton Growth Fund siedelte er dort ebenfalls an. Auch der heutige Fondsmanager, der gebürtige Kanadier Norman Boersma, lenkt das Portfolio von Nassau aus. Für deutsche Anleger hat der ungewöhnliche Standort keine Vorteile. Sie müssen die Erträge in der Heimat versteuern. Durch die jahrelang schwache Performance war die Ausbeute mager. Doch jetzt hat sich der Oldie-Fonds wieder an die Spitze der internationalen Aktienfonds herangekämpft. Er schlägt einen Indexfonds wie den Lyxor ETF MSCI World zumindest im Einjahresvergleich. Doch die Aufholjagd reicht noch nicht für alle Anleger: Wer vor zehn Jahren einen Sparplan begann, machte aus monatlichen Einzahlungen von 100 Euro zwar 15.479 Euro, liegt damit aber noch 1278 Euro unter dem Ergebnis eines Sparplans mit dem MSCI- Welt-Aktienindex. Ihn gibt es als börsennotierten Fonds, beispielsweise von Lyxor.
Fonds-Gebühren im Überblick
Der Ausgabeaufschlag fällt beim Kauf an. Je nach Anlagestrategie des Investmentfonds kann er relativ gering sein, bei Geldmarktfonds liegt der Satz etwa häufig bei rund ein Prozent. Er kann aber auch deutlich höher sein wie bei Aktienfonds, wo fünf Prozent keine Seltenheit sind. Dies bedeutet, dass bei einer monatlichen Sparrate von 50 Euro beim Geldmarktfonds für 49,50 Euro Anteile erworben werden, beim Aktienfonds hingegen nur für 47,61 Euro.
Fondskäufer können den Ausgabeaufschlag aber reduzieren. Direktbanken oder Fondssupermärkte im Internet bieten niedrigere Sätze an oder verzichten sogar ganz auf diese Gebühr. Zu den bekanntesten Fondssupermärkten zählen beispielsweise fondssupermarkt.net, avl-investmentfonds.de und infos.com. Gute Kunden dürfen außerdem auf Sonderkonditionen bei der Hausbank hoffen.
Je länger der Anleger investiert bleibt, desto weniger stark wirkt die Kaufgebühr. Wer monatlich 100 Euro in einen Sparplan mit 5 Prozent Ausgabeaufschlag einzahlt und durchschnittlich fünf Prozent Jahresrendite erzielt, steht nach drei Jahren bei 3.690 Euro. Ohne Kaufgebühren wären es 3.885 Euro. Wer zehn Jahre investiert bleibt, kommt mit dem Ausgabeaufschlag auf ein Guthaben von 14.725 Euro, ohne Gebühr wären es 15.500 Euro.
Die Verwaltungsgebühr liegt im Regelfall zwischen null und zwei Prozent. Oft ist dieser Satz etwas höher, wenn der Ausgabeaufschlag gering ist und umgekehrt. Die Verwaltungsgebühr wird - einmal im Jahr oder auch monatlich - aus dem Fonds bezahlt. Wenn die Gebühr zum Beispiel 1,2 Prozent ist und der Fondswert 10.000 Euro, beträgt die Gebühr 120 Euro im Jahr und das neue Fondsvermögen noch 9.880 Euro.
Die Investmentgesellschaft hinterlegt das Fondsvermögen bei einer sogenannten Depotbank. Für das Führen dieses Depots wird eine Gebühr erhoben, die im Regelfall aus dem Fondsvermögen bezahlt wird. Diese Gebühr kann bei großen Fonds bis zu 0,3 Prozent des Fondsvolumens per anno ausmachen.
Zusätzlich ist die Depotbank berechtigt, eine Transaktionsgebühr von bis zu 100 Euro je Transaktion, die nicht über die Depotbank getätigt wird, zu erheben. Auch eine zusätzliche Verwahrgebühr von bis zu 0,1 Prozent pro Jahr ist rechtens. Neben den genannten Vergütungen verlangen einige Gesellschaften eine weitere tägliche Vergütung in Höhe von bis zu 0,75 Prozent pro Jahr.
Die Performance Fee ist eine erfolgsabhängige Gebühr. Wenn ein aktiv gemanagter Fonds eine bessere Wertentwicklung aufweist als ein vorher festgelegter Vergleichsindex, wie zum Beispiel der DAX, wird die Performance Fee gezahlt. Wenn eine Performance Fee von 20 Prozent vorgesehen ist, bedeutet das zum Beispiel: Ein Kunde hat ein Fondsvermögen in Höhe von 20.000 Euro. Der Fonds hat in diesem Jahr sechs Prozent Plus gemacht, der Vergleichsindex nur vier Prozent. Das Mehr an Rendite von zwei Prozent sind 400 Euro. Davon bekommt die Gesellschaft 20 Prozent, also 80 Euro.
Performance Fees sind an ganz unterschiedliche Bedingungen geknüpft. Die Investmentgesellschaft profitiert von einem besseren Abschneiden im Vergleich zum Vergleichsindex, muss sich aber nicht zwangsweise auch an Verlusten beteiligen, falls der Index besser war.
Es ist auch möglich, dass Anleger Performance Fee`s zahlen müssen, obwohl der Fonds Verluste gemacht hat. Wenn der Vergleichsindex zehn Prozent Minus gemacht hat, der Fonds aber nur sechs Prozent Minus, war er besser als der Vergleichsindex. Dann lässt die
Investmentgesellschaft es sich vergüten, dass der Fond zwar Verluste gemacht hat, aber eben nicht so viel wie andere.
Transaktionskosten entstehen, wenn im Fonds eine Umschichtung der Wertpapiere stattfindet, also beispielsweise Aktien verkauft und andere dafür gekauft werden. Bei einer solchen Umschichtung entstehen Transaktionskosten, die von den Anlegern bezahlt werden. Je öfter umgeschichtet wird, desto mehr Gebühren müssen gezahlt werden und desto geringer ist die Rendite.
Wegen mangelnder Transparenz bleibt die Höhe der Transaktionskosten in der Regel im Dunkeln. Eine Ausweisung der relevanten Daten im Fondsprospekt geschieht laut Studie der Verbraucherzentrale NRW kaum oder nur unzureichend.
Der Fantasie sind bei den sonstigen Kosten keine Grenzen gesetzt. Rechtliche Vorgaben gibt es so gut wie nicht. So kann es passieren, dass Anleger nicht nur den Ausgabeaufschlag beim Kauf bezahlen, sondern auch einen Rücknahmeabschlag bei der Rückgabe der Anteilsscheine. Und wenn ein Fonds Geld einnimmt, weil er Wertpapiere verleiht, dann kassiert die Gesellschaft dafür oft auch eine Gebühr. Hier empfiehlt sich eine genaue Prüfung der Fondsunterlagen und des amtlichen Verkaufsprospekts um herauszufinden, welche sonstigen Kosten anfallen können.
Eine Hilfe beim Vergleich von Fonds anhand der anfallenden Kosten ist die Total Expense Ratio (TER). Die TER ist eine Gesamtkostenquote, die für Transparenz sorgen soll. Das gelingt allerdings nur zum Teil. Grund ist, dass in der TER nicht alle Kosten enthalten sind. So sind weder die Ausgabeaufschläge enthalten, noch die erfolgsabhängigen Gebühren (Performance Fees). Die Aussagekraft der TER ist daher begrenzt. Laut Morningstar liegt sie bei Aktienfonds bei gut zwei Prozent.
Der Templeton Growth ist nicht der einzige frühere Verkaufsschlager, der Probleme hat. Bei den großen Portfolios mit bekannten Namen wie DWS Vermögensbildungsfonds I, Carmignac Investissement und M&G Global Basics häufen sich schwache Managementleistungen auf mittlere Sicht. Gründe sind Kursverluste mit Rohstoffaktien, ein hoher Kassenbestand oder falsche Technologie- oder Finanztitel.
Boersma erbte Bankaktien wie die Schweizer UBS, als er den Fonds 2011 von seiner Vorgängerin übernahm. Schon damals kaufte er Banken, das war zu früh. 2012 habe er Kursverluste genutzt, um die Positionen aufzustocken und den Einstandskurs zu verbilligen, sagt Boersma. Kursgewinne bei UniCredit, BNP Paribas und Crédit Agricole in den vergangenen zwölf Monaten brachten Performance, er will die Aktien halten. Pharma ist mit großen Namen wie Pfizer, Sanofi und Amgen vertreten. Boersma hat sie etwas gekappt. Als Pfizer Ende April die Geschäftsprognose gesenkt hat und die Aktie vier Prozent verlor, setzte das aber auch dem Fonds zu.