Aktientipp - Blackrock: Gebührenschub für den Dax-Großaktionär
Beim US-Vermögensverwalter Blackrock mangelt es nicht an Superlativen: 3800 Milliarden Dollar vertrauen Anleger dem Haus an – so viel wie sonst niemandem weltweit. Über seine Tochter iShares, die Weltmarktführer bei den börsengehandelten Indexfonds (ETF) ist, zählt Blackrock zum größten Aktionär – auch in Dax-Aktien. Sogar die Nummer zwei am US-Fondsmarkt, Fidelity, will künftig Blackrock-ETF verkaufen – mangels eigener Produkte. Das bringt ebenso Schub wie die Übernahme des ETF-Geschäfts von Credit Suisse. Vielen ETF-Anbietern fehlt die Masse in dem margenschwachen Geschäft, manche werden aufgeben oder übernommen. iShares ist mit 760 Milliarden Dollar verwaltetem Vermögen profitabel in dem wachsenden Markt. Von den nicht erfolgsabhängigen Gebühreneinnahmen bei Blackrock in Höhe von 7,7 Milliarden Dollar entfällt ein Drittel auf iShares. Als Anbieter von passiven Index- sowie aktiv gemanagten Aktien- und Rentenfonds bietet das Haus eine breite Palette an Finanzprodukten, an denen kein Finanzverkäufer vorbeikommt.
10 Tipps für Börseneinsteiger
Bevor ein potentieller Anleger zum ersten Mal Aktien kauft, sollte er sich Gedanken darüber machen, welches Ziel er mit der Geldanlage verfolgt und für welchen Anlegertyp er sich hält. Wenn mit den Aktien später die Altersvorsorge aufgestockt oder das Studium der Kinder finanziert werden soll, muss an der Börse eine andere Taktik angewendet werden, als wenn es um kurzfristige Gewinne geht. Die grundlegende Frage ist: Sind Sie auf den Betrag angewiesen und investieren deshalb lieber mit möglichst geringem Risiko oder können Sie eventuelle Verluste verschmerzen und renditestärkere aber auch riskantere Papiere kaufen?
Wer die Frage nach der eigenen Risikoneigung mit "no risk, no fun!" beantwortet, sollte sich darüber im Klaren sein, dass er zwar sehr viel gewinnen, aber auch sehr viel verlieren kann. Für den Anfang schadet es nicht, auf eine langfristige Strategie zu setzen und die Entwicklungen an den Märkten zu beobachten. Kleine Zockereien für den Nervenkitzel sind dann im Verlustfall besser zu verschmerzen. Nach dem Geckoschen Leitsatz "Greed is good" sollten Börsenneulinge nicht handeln.
Was eine Aktie ist und wie sie funktioniert, dürfte jedem klar sein. Wer sein Depot auch mit Anleihen und Zertifikaten füllen möchte, sollte nur in Produkte investieren, die er auch versteht. Wer nur auf die Renditeversprechen hört und Produkte kauft, deren Vor- und Nachteile, beziehungsweise Funktionsweisen er nicht begreift, fällt über kurz oder lang auf die Nase.
Bevor Sie ein Depot eröffnen, vergleichen Sie die Gebühren der Banken. Je höher die Gebühren sind, desto geringer fällt die Rendite nachher aus. Direktbanken haben im Regelfall günstige Konditionen und bieten kostenlose Depots an.
Anleger sollten ihr Geld - und damit auch ihr Risiko - zumindest am Anfang möglichst breit streuen. Verteilen Sie Ihr Geld auf verschiedene Märkte wie Rohstoffe und Energie, sowie auf Aktien, Fonds und Anleihen.
Wer seinem Portfolio Fonds oder Zertifikaten beimischt, sollte auch innerhalb dieser Anlageklassen auf eine gute Mischung achten. Fondsanbieter und deren Produkte lassen sich online schnell vergleichen. Wer nicht nur in ein oder zwei Gesellschaften investiert, ist auf der sicheren Seite.
Besonders wichtig ist, dass Sie sich Zeit nehmen für Ihre Geldanlage und Ihr Depot regelmäßig überprüfen: Welche Anlageinstrumente haben sich wie entwickelt? Ist es Zeit, das Depot umzuschichten, oder läuft alles in meinem Sinne?
Bei der Überprüfung des Depots sollte man sich immer mal wieder fragen: Würde ich diese Aktie oder diesen Fonds heute noch kaufen? Lautet die Antwort ja, behalten Sie das Produkt. Sind Sie von der Qualität nicht mehr überzeugt, wird es Zeit zum Verkauf.
Entwickelt sich eine Aktie oder ein sonstiges Produkt nicht so, wie geplant, sollten Sie nicht zögern, es zu verkaufen. Sogenannte Stopp-Loss-Orders, also Untergrenzen, bei denen verkauft werden soll, können hilfreich sein. Das bietet sich insbesondere dann an, wenn man den Kurs nicht permanent selbst im Auge behalten kann oder will.
Grundsätzlich gilt: Verlieren Sie nicht die Nerven. An der Börse gibt es Kursschwankungen, Aktienkurse können unerwartet einbrechen. Das sollte aber kein Grund sein, den Kopf zu verlieren. Panische und unüberlegte Deals kosten meist mehr Geld als die Abwärtstrends.
Die gesetzlich regulierten Blackrock-Investmentfonds haben auch bei Großanlegern einen guten Ruf. Das angelegte Vermögen wuchs 2012 um acht Prozent. Die New Yorker kassierten Gesamtgebühren in Höhe von 9,3 Milliarden Dollar und erzielten 2,4 Milliarden Nettogewinn. Da noch immer 60 Prozent der Investoren aus Nordamerika kommen, profitiert die Aktie von einer Erholung der US-Wirtschaft: Zuflüsse können steigen, und bei steigenden Kursen legen auch die Gebühreneinnahmen zu.
Alle Finanzgrößen sind im Visier der Aufsichtsbehörden. Blackrock hilft neben einem guten Draht zu den Regierenden das erfolgreiche Risikomanagement. Die durch strengere Regulierung entstehenden Kosten kann der Riese besser verkraften als kleinere Anbieter. Der Ausstieg der britischen Barclays als Großaktionär hat der Aktie nicht geschadet. Der Aktienumlauf stieg auf 80 Prozent und ermöglichte die Aufnahme in den S&P 500. Die Aktie hat binnen sechs Monaten 45 Prozent zugelegt – genauso viel wie der beste in Deutschland angebotene Blackrock-Fonds. Riskanter als die darin enthaltenen japanischen Nebenwerte ist die Aktie nicht.
Aktientipp - Altria: Marlboro zieht Kurs weiter nach oben
Aktientipp - Altria: Marlboro zieht Kurs weiter nach oben
Schockbilder, Aufklärungskampagnen, permanente Hinweise auf die Gefahren des Rauchens – all das ändert nichts an der Tatsache, dass Tabakaktien zu den renditeträchtigsten Investments der Welt gehören. Dank eines deutlichen Gewinnanstiegs auf 4,2 Milliarden Dollar wird etwa der amerikanische Tabakkonzern Altria (Philip Morris) in diesem Jahr mindestens 1,76 Dollar Dividende je Anteil zahlen. Bei Aktienkursen um 34 Dollar sind das gut fünf Prozent Rendite.
Die zehn wichtigsten Aktien-Regeln
Gegen die größer werdenden Unwägbarkeiten sollte man sich zuallererst mit einer Strategie wappnen: Wer an kräftiges Wachstum in Deutschland glaubt, an einen anhaltenden Boom der Schwellenländer und hohen privaten Konsum, kann weiter am Aktienmarkt investieren. Wer skeptisch ist, sollte seine Bestände hingegen nicht aufstocken.
Eng verbunden mit der ersten Regel: Immer wieder kommt es vor, dass sich Dinge anders entwickeln, als man erwartet hat. Es ist wichtig, sich selbst immer wieder zu hinterfragen und nicht jeder Entwicklung hinterherzulaufen. Eine solche Reaktion zeugt nicht von einem geringen Vertrauen in die eigene Strategie. Es kostet meist auch Geld, weil die Masse schon vorher diese Richtung eingeschlagen und das Gros an Rendite eingefahren hat.
Groß oder klein, spekulativ oder konservativ, liquide oder illiquide, dividendenstark oder dividendenschwach, Substanz oder Wachstum: Bei Aktien ist die Auswahl riesig. Der richtige Mix aus spekulativen und konservativen Titeln hilft, Schwankungen zwischen guten und schlechten Zeiten auszugleichen. Nicht zu unterschätzen sind starke Dividendenzahler, die Jahr für Jahr den Grundstock für eine solide Rendite legen.
Keine Frage, die Börsen haben in den vergangenen zehn Jahren stärker geschwankt als in allen Dekaden zuvor. Das wird so bleiben, mit wachsendem Computerhandel sogar noch zunehmen. Wer sein Risiko minimieren will, baut Barrieren ein – sogenannte Stopps. Gerne werden Stopps bei 20 Prozent über und unterhalb des aktuellen Kurses gewählt. Dann wird automatisch verkauft, wenn diese Grenzen erreicht sind. Kommt eine Phase überraschend steigender Kurse mit anhaltendem Aufwärtstrend, lässt sich die Barriere leicht nach oben verschieben. Wichtig ist dann, auch die Barriere am unteren Ende nachzuziehen.
Wichtig in Phasen überraschender Kurssteigerungen oder -stürze ist es, das Verhalten der Masse zu beobachten. Ist es noch nachvollziehbar oder völlig irrational? Häufig ist es irrational. Dann hilft meist die zweite Regel: Widerstandskraft zeigen. Nach einigen Monaten kehrt die Rationalität von ganz allein zurück. Der Kurssturz aus dem vergangenen Jahr und die jüngste Entwicklung beweisen das gerade wieder.
Sind Aktien wie seit Jahresbeginn schon um 30, 40 oder gar 50 Prozent gestiegen, dann sind Anschlussgewinne in der Regel nur noch schwer zu erzielen. Phrasenverdächtig ist zwar die alte Weisheit: „An Gewinnmitnahmen ist noch niemand zugrunde gegangen.“ Richtig ist sie trotzdem.
Firmenchefs haben einen gewaltigen Vorteil gegenüber normalen Aktionären. Sie wissen weit mehr als jeder Analyst oder Kommentator, wie es in ihrem Unternehmen aussieht. Insider nennt man sie deshalb. Sie melden ihre Orders innerhalb von fünf Handelstagen an die Börsenaufsicht Bafin. Das Handelsblatt veröffentlicht alle zwei Wochen das sogenannte Insider-Barometer, das aus der Summe aller Kauf- und Verkaufsorders Schlüsse für den weiteren Verlauf in Dax & Co. zieht. Jüngste Tendenz: Vorstände und Aufsichtsräte verkaufen mehr als sie kaufen. Vorsicht also!
Terroranschläge und Naturkatastrophen kommen unerwartet. Politische Konflikte wie aktuell zwischen Israel und dem Iran schwelen meist länger. Entscheidende Wahlen wie jüngst in Russland und in diesem Jahr noch in Frankreich und den USA sind vorhersehbar und haben immer Einfluss auf die Börse. Dabei gilt generell: Wahljahre sind gute Börsenjahre.
Mit Optionsscheinen oder Bonus-Zertifikaten lässt sich zwar aus einem Aufwärtstrend ein noch größerer Profit schlagen. Dies sind jedoch in der Regel Wetten ohne realen Hintergrund. Aktien sind reale Werte.
Vor allem Aktien einzelner Branchen unterliegen immer wieder gewissen Moden. Doch die wechseln wie im realen Leben, und manchmal geht das schneller, als man denkt. Das bekommt gerade die einst angesehene Solarenergie-Branche bitter zu spüren.
Auch der Aktienkurs selbst hat noch Luft nach oben. Obwohl Altria in diesem Jahr mit rund 136 Milliarden verkauften Zigaretten den Absatz nur halten dürfte, sollte der Umsatz leicht auf etwa 25 Milliarden Dollar steigen. Altria verdankt das seiner Top-Marke Marlboro, die ihren Anteil im US-Markt von 42 Prozent auf 42,6 Prozent ausbauen konnte – und das bei höheren Verkaufspreisen. Da sich 2013 zudem neue Werbekampagnen zu einzelnen Marlboro-Ablegern auszahlen, dürfte Altrias Premiummarke weiter zulegen. Dazu kommen Kostensenkungen von rund 400 Millionen Dollar und ein Aktienrückkaufprogramm. Der angepeilte Nettogewinn von rund 2,40 Dollar je Aktie (plus acht Prozent) ist realistisch.
Altria mit seinem Schwerpunkt in den USA und Philip Morris International spalteten sich 2008 auf, damit PMI sich ungehindert von Prozessrisiken in Amerika auf das weltweite Geschäft konzentrieren konnte. Erfolgreich sind beide: PMI bei seiner Expansion in den Schwellenländern; Altria, weil es nach Prozessen bis zur Mitte des vergangenen Jahrzehnts nun an der juristischen Front ruhig geworden ist.
Zertifikattipp - Yen-Absicherung: Währungsnetz für Japan-Favoriten
Zertifikattipp - Yen-Absicherung: Währungsnetz für Japan-Favoriten
Die Konjunkturpolitik der neuen Regierung in Japan und die großzügigere Geldversorgung durch die Notenbank schüren die Hoffnung auf ein Ende der Wirtschaftsschrumpfung des Landes. Am wichtigsten für die Exportunternehmen ist es, dass der seit Jahren starke Yen nach unten gedreht hat. Damit erhöhen sich rein rechnerisch Umsätze und Gewinne der Unternehmen aus dem internationalen Geschäft; dazu kommen Wettbewerbsvorteile gegenüber Konkurrenten. Kamera-hersteller Canon etwa (WirtschaftsWoche 13/2012) macht 80 Prozent seines Umsatzes im internationalen Geschäft.
Für Anleger hierzulande aber besteht die Gefahr, dass der Rückgang des Yen die Kursgewinne japanischer Aktien aufzehrt. Mit Währungszertifikaten lässt sich dagegen eine Absicherung bauen.
Ausgangspunkt ist ein Paket aus 200 Canon-Aktien, in Frankfurt gekauft zum Kurs von 28,70 Euro (umgerechnet 3500 Yen), Gesamtwert 5740 Euro (70.000 Yen). Wenn nun Canon-Aktien in diesem Jahr bis auf 4500 Yen steigen (dem Hoch aus 2010), erhöht das den Gesamtwert der Aktien auf 90.000 Yen. Bei unverändertem Wechselkurs (122 Yen gleich 1 Euro; 100 Yen gleich 0,82 Euro) wären das 7377 Euro. Sinkt nun der Yen zum Beispiel um 15 Prozent auf 0,70 Euro (1 Euro dann gleich 143 Yen), steigt der Wert des Aktienpakets nur auf 6300 Euro. Der Währungsnachteil wäre in diesem Fall 1077 Euro – und das müssen die Zertifikate ausgleichen.
Euro-Yen-Longzertifikat | |
Kurs/Stoppkurs (in Euro) | 18,10/14,48 |
Basis (Totalverlustschwelle in Yen) | 100 |
Laufzeit bis | 18.12.2013 |
Bezug (pro Zertifikat) | 100 Yen |
Emittentin (Ausfallprämie) | Deutsche Bank (1,2 Prozent ist gleich mittleres Risiko) |
ISIN | DE000DX25P36 |
Zum Einsatz kommen Euro-Yen-Longzertifikate; spekulative Papiere, die bei einem Anstieg des Euro gegenüber dem Yen stark zulegen. Der Preis der Zertifikate berechnet sich aus aktuellem Wechselkurs (122 Yen) minus Basispreis (hier 100 Yen) mal Bezug (ein Zertifikat bezieht sich auf jeweils 100 Yen). Aktuell kosten die Zertifikate also etwa 18 Euro.
Sinkt der Yen auf 70 Euro-Cent, steht der Euro bei 143 Yen. Die Longzertifikate sind dann 4300 Yen wert oder umgerechnet 30 Euro. Ein Zertifikat bringt also zwölf Euro Kursgewinn. Um den Nachteil von 1077 Euro auszugleichen, wären 90 Zertifikate notwendig; ein zusätzlicher Einsatz von 1620 Euro.
Anleihetipp - Venezuela: Riskante Devise
Anleihetipp - Venezuela: Riskante Devise
Der Tod des venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez beflügelte die Hoffnung vieler Investoren, dass Venezuela wirtschaftlich einen anderen Kurs einschlägt, also weg vom Sozialismus. Wahrscheinlicher ist aber, dass der derzeitige Interimspräsident Nicolás Maduro im April gewählt wird und die Linie seines Vorgängers fortführt. Immerhin hatte Chávez den ehemaligen Außenminister selbst zu seinem Nachfolger ernannt. Maduro wird die Popularität von Chávez nutzen, um Wählerstimmen zu gewinnen.
Anleihe-Info: Venezuela | |
Kurs (in Prozent) | 101,30 |
Kupon (in Prozent) | 7,00 |
Rendite (in Prozent) | 6,28 |
Laufzeit bis | 16. März 2015 |
Währung | Euro |
ISIN | XS0214851874 |
Chávez hatte in seiner Amtszeit die Armut in dem Land mit den weltweit größten Ölreserven reduziert, den Armen Häuser und Nahrung geschenkt und die Gaben mit den Einnahmen aus dem Ölgeschäft finanziert. Dass Maduro als Übergangspräsident Zugang zum Staatsfernsehen hat, ist ein weiterer Vorteil für ihn. Es sieht also schlecht aus für den Herausforderer Henrique Capriles, der bei den vergangenen Wahlen schon einmal gegen Chávez angetreten ist. Der Ausgang der Wahl dürfte die Preise für Anleihen maßgeblich beeinflussen und zu starken Kursschwankungen führen. Wer also in Venezuela-Bonds investiert, sollte sich eines hohen Risikos bewusst sein. Eine interessante, wenn eben auch spekulative Kaufgelegenheit stellt die in Euro denominierte Anleihe dennoch dar. Das Papier läuft bis 2015 und liefert eine jährliche Rendite von knapp 6,3 Prozent als Zitterprämie.
Venezuela wuchs in der vergangenen Dekade zwar langsamer als die Nachbar-Schwellenländer Brasilien und Kolumbien, hat aber durch die Einnahmen aus dem Ölgeschäft eine stete Einnahmequelle. Problem der Wirtschaft ist allerdings, dass sie zu stark am Öl hängt. Mit 95 Prozent macht der Sektor das Gros der venezolanischen Exporte aus. Sinkt also der Ölpreis, leidet das Land. Die Privatwirtschaft ist wegen zahlreicher Verstaatlichungen unter Chávez in einem desolaten Zustand. Problem ist auch die Inflationsrate von mehr als 20 Prozent. Steigt sie weiter, könnte dies zu Zahlungsschwierigkeiten führen. Eine gute Nachricht dagegen ist das wachsende Bruttoinlandsprodukt Venezuelas. Die Wirtschaftsleistung legte 2012 immerhin um schätzungsweise 5,7 Prozent dank höherer Staatsausgaben zu. Die Staatsverschuldung ist mit 49 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt im internationalen Vergleich relativ gering. Unterm Strich sollten sich Anleger an den Ratings orientieren. Moody’s verpasst der Anleihe das Rating B2 mit negativem Ausblick. B2 bedeutet hoch spekulativ.
Fondstipp - Allianz Nebenwerte Deutschland: Auftragsbücher und Kriegskasse voll
Fondstipp - Allianz Nebenwerte Deutschland: Auftragsbücher und Kriegskasse voll
„Zyperns Krise beeindruckt die Finanzmärkte nur wenig, solange das übrige Umfeld stimmt“, sagt Allianz-Fondsmanager Frank Hansen. Derzeit hellten sich die Wachstumsperspektiven in den USA und China auf. Die Zinsen blieben nach wie vor niedrig.
Zudem verdienten deutsche Unternehmen nach wie vor gut. Dazu gehörten derzeit vor allem die Flugzeugbauer und deren Zulieferer. EADS und MTU zählten in den vergangenen Wochen zu den am besten gelaufenen Aktien im Allianz-Fonds.
Die größten Hedge-Fonds der Welt
Man-Group
Sitz in London. Verwaltetes Vermögen: 69,0 Milliarden US-Dollar
Durch die Übernahme des Konkurrenten GLG Partner zum weltgrößten börsennotierten Hedge-Fonds mutiert, musste das Unternehmen zuletzt hohe Mittelabflüsse hinnehmen. So zogen Anleger im vierten Quartal 2010 der Gesellschaft netto eine Milliarde US-Dollar (743 Millionen Euro) ab. Man Group-Chef Peter Clarke geht für die Zukunft von weiteren Konzentrationen innerhalb der Branche aus.
Bridgewater Associates
Sitz in Westport, USA. Verwaltetes Vermögen: 62,0 Milliarden US-Dollar.
Zuletzt durch Gründer und Chef Ray Dalio in den Medien. Er kündigte an, sich der philanthropischen Kampagne der Milliardäre Bill Gates und Warren Buffet anzuschließen und einen Großteil seines Vermögens für wohltätige Zwecke zu spenden.
JPMorgan Asset Management
Sitz in New York. Verwaltetes Vermögen: 45,5 Milliarden US-Dollar
Teil des globalen Finanzdienstleistungskonzerns JPMorgan Chase & Co. mit einer 130jährigen Tradition in der Vermögensverwaltung für private und institutionelle Investoren.
Paulson & Co.
Sitz in New York. Verwaltetes Vermögen: 30 Milliarden US-Dollar
Amerikanischen Medien (Wall Street Journal) zufolge verdiente Gründer und Präsident John Paulson im Jahr 2010 fünf Milliarden US-Dollar und konnte sich damit selbst den dicksten Gehaltsscheck der Geschichte überreichen. Nach Daten der amerikanischen Finanzaufsicht SEC zählt neben Gold ein Aktienpaket an der amerikanischen Bank Citigroup zu den größten Positionen Paulsons. Zudem stehen die Bereiche Energie und Gesundheit in seinem Fokus. Doch der
Brevan Howard Asset Management
Sitz in London. Verwaltetes Vermögen: 32,3 Milliarden US-Dollar
Sorgte ähnlich wie BlueCrest Capital Management mit dem Umzug in die Schweiz für Aufsehen. Seit Sommer 2010 verwalten nun Mitarbeiter in Genf einen Großteil der Investments. Als Grund wurden die Ungewissheit über die Besteuerung der Banker und die Marktregulierungen in Großbritannien angegeben.
Och-Ziff Capital Management
Sitz in New York. Verwaltetes Vermögen: 28,7 Milliarden US-Dollar
Deutschen Anleger könnte der Name durch dessen frühere Beteiligung am Windkraftanlagenbauer Nordex ein Begriff sein.
Soros Fund Management
Sitz in New York. Verwaltetes Vermögen: 27,0 Milliarden US-Dollar
Der Quantum Fund von George Soros brachte seit seiner Gründung im Jahr 1973 bisher 35 Milliarden US-Dollar ein – nach Abzug sämtlicher Gebühren. Seine Anlagenstrategien basieren auf der Analyse von tatsächlichen oder vermeintlichen makroökonomischen Trends in verschiedenen Ländern. Kritiker werfen dem Unternehmen vor, vom Druck auf Währungen zu profitieren. Dies kommt nicht von ungefähr: 1992 wette Soros gegen die Bank of England auf eine Abwertung des englischen Pfunds und verdiente damit mehr als eine Milliarde Dollar.
BlackRock
Sitz in New York. Verwaltetes Vermögen: 26,6 Milliarden US-Dollar
Durch den Kauf der Vermögensverwaltung der britischen Barclays Bank zum größten Aktionär Deutschlands aufgestiegen. In der Finanzwelt ist die Gesellschaft für ihr einzigartiges Risikomanagement bekannt. Über 5.000 vernetzte Computer spielen rund um die Uhr alle erdenklichen Szenarien eines Geschäfts durch.
Highbridge Capital Management
Sitz in New York. Verwaltetes Vermögen: 25,0 Milliarden US-Dollar.
Tochter von JPMorgan. War zeitweise an der deutschen Immobiliengesellschaft Gagfah beteiligt.
BlueCrest Capital Management
Sitz in London. Verwaltetes Vermögen: 24,5 Milliarden US-Dollar
Konkurrent Man Group verkaufte Ende März seinen Anteil von 25,5 Prozent wieder zurück an Bluecrest. Zudem sorgte die Firma ähnlich wie Brevan Howard Asset Management mit dem Umzug in die Schweiz für Aufsehen. Seit Sommer 2010 verwalten nun Mitarbeiter in Genf einen Großteil der Investments. Als Grund wurden die Ungewissheit über die Besteuerung der Banker und die Marktregulierungen in Großbritannien angegeben.
Baupost Group
Sitz in Boston. Verwaltetes Vermögen: 24 Milliarden US-Dollar
Gründer und Präsident ist Seth Klarman. Die Gesellschaft verwaltet das Geld für vermögende Familien und Einzelpersonen in liquiden Kapitalanlagen.
Cerberus Capital Management
Sitz in New York. Verwaltetes Vermögen: 24 Milliarden US-Dollar
Beteiligt sich an Unternehmen und veräußert sie nach Umstrukturierung weiter. In Deutschland ist die Gesellschaft durch den Kauf von Handelsimmobilien in Erscheinung getreten. Zuletzt mit dem Kauf von Großmärkten die an die Metro vermietet werden.
Angelo Gordon & Co.
Sitz in New York. Verwaltetes Vermögen: 23,5 Milliarden US-Dollar
1988 von den beiden ehemaligen LF Rothschild-Bankern John Angelo und Michael Gordon gegründet. Schwerpunkt liegt auf den Bereichen Immobilien und Distressed Securities. Bei letzteren handelt es sich um Wertpapiere von Emittenten, die sich in einer wirtschaftlichen Notlage befinden, aufgrund dessen Zahlungsausfälle drohen oder bereits eingetreten sind. Dies kann ein in die Krise geratenes Schwellenland sein, meist handelt es sich aber um ein finanziell angeschlagenes Unternehmen.
Farallon Capital Management
Sitz in San Francisco. Verwaltetes Vermögen: 21,5 Milliarden US-Dollar
Von Thomas Steyer im Jahr 1986 gegründet, verwaltet die Gesellschaft in erster Linie Geld für College-Stiftungen, Stiftungen und vermögende Privatpersonen. Seine Firma benannte Steyer nach den Farallon-Inseln, einer Gruppe vulkanischer Inseln und Felsen vor der Küste San Franciscos.
Winton Capital Management
Sitz in London. Verwaltetes Vermögen: 20 Milliarden US-Dollar
Der Neueinsteiger in den Top20. Gegründet 1987 vom britischen Mathematiker und Unternehmer David Winton Harding. Seit 1997 besitzt Goldman Sachs 10 Prozent an der Gesellschaft. Auf ihrer Homepage weist das Unternehmen auf seine Forschung rund um die Themen Finanzmathematik, statistische Analyse historischer Marktdaten und die Entwicklung von Handelssystemen unter Verwendung von mathematischen Algorithmen hin.
King Street Capital Management
Sitz in New York. Verwaltetes Vermögen: 19,9 Milliarden US-Dollar
Gegründet 1995 von Brian J. Higgins, and Francis Biondi Jr.
Die Investitionen der Firma umfassen Public Equity- und Anleihe-Märkte weltweit mit dem Schwerpunkt auf notleidende Unternehmen, Aktien, Anleihen, Devisen, Optionsscheine und Optionen.
Goldman Sachs Asset Management
Sitz in New York. Verwaltetes Vermögen: 19,8 Milliarden US-Dollar
Gegründet 1988. Offen für private und institutionelle Investoren. Neben der Beratung von Universitäten, Wohlfahrtsverbänden und Stiftungen unterstützt der Hedge-Fonds-Arm von Goldman auch Konzerne bei der Erfüllung von Pensionsverpflichtungen.
Canyon Partners
Sitz in Los Angeles. Verwaltetes Vermögen: 19 Milliarden US-Dollar
Die 1990 gegründete Gesellschaft kümmert sich um vermögende Privatkunden und institutionelle Anleger weltweit. Das Unternehmen bezeichnet seinen Ansatz selbst als risikoscheu und ereignisgesteuert und investiert in alle wesentlichen Asset-Klassen, inklusive unter anderem Bankschulden, Distressed Securities und verbriefte Forderungen.
Renaisssance Tec.
Sitz in East Setauket, USA. Verwaltetes Vermögen: 17,1 Milliarden US-Dollar
1982 vom Mathematiker James Harris Simons gegründet.
Seine für Kunden und die derzeit etwa 275 Mitarbeiter angepeilte überdurchschnittliche Rendite erzielt das Unternehmen eigenen Angaben zufolge durch das Festhalten an mathematischen und statistischen Methoden. Simons selbst tritt wie andere Milliardäre in den USA mehr und mehr durch seine großzügigen Spenden an Forschungseinrichtungen in Erscheinung.
Elliott Management
Sitz in New York. Verwaltetes Vermögen: 17,1 Milliarden US-Dollar
Chef Paul Singer gründete 1977 die Gesellschaft Elliott Associates. Der Hedge-Fonds war zuletzt mit einer Beschwerde beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in den Medien. Dabei ging es um die Auszahlung von argentinischen Staatsanleihen, die aufgrund des Staatsbankrotts im Jahr 2001 weitgehend ausgefallen seien.
Bei EADS brummt es. Kürzlich zog der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern einen Auftrag der indonesischen Billig-Airline Lion Air über 234 Maschinen der Typen A320 und A321 an Land. Ein echter Nebenwert ist EADS allerdings nicht mehr. Mitte März stieg der Flugzeugbauer in den Euro Stoxx 50 auf. Das Etikett trifft schon eher auf MTU zu. Beim Triebwerksbauer sind die Auftragsbücher voll. Bis ins Jahr 2016 ist die Produktion ausgebucht. Steigende Energiekosten und verschärfte Lärmschutzvorschriften zwingen die Fluglinien ihre Flotten zu modernisieren. MTU verdiente zuletzt so gut, dass es die Dividende von 1,20 auf 1,35 Euro je Aktie erhöhte.
Rund laufe es auch beim Autozulieferer Bertrandt, so Hansen. „Die Autobauer lassen sich von Bertrandt bei Forschung und Entwicklung unterstützen, etwa um emissionsarme Motoren zu bauen, so können sie ihre eigene Personalpolitik flexibler gestalten“, sagt der Fondsmanager. Bertrandt stockte im vierten Quartal vergangenen Jahres sein eigenes Personal um zwölf Prozent auf.
Gute Perspektiven sieht Hansen auch weiterhin beim weltgrößten Chemiekalienhändler Brenntag. Die großen Chemiekonzerne hätten den Handel weitgehend ausgelagert. Diese Aufgaben habe Brenntag übernommen. Derzeit schließe das Unternehmen seine Lücken im weltweiten Vertriebsnetz durch Übernahmen. Bisher habe Brenntag darauf geachtet, dass Zukäufe das Unternehmen finanziell nicht überforderten. Für dieses Jahr hat der Chemikalienhändler 250 Millionen Euro in der Kriegskasse. Insbesondere in Nordamerika wolle Brenntag Lücken schließen, so Vorstandschef Steven Holland. Er erwarte 2013 ein neues Rekordjahr.