Analystenprognosen Was Experten für den Kapitalmarkt 2014 erwarten

So langsam wird es für Analysten Zeit, die Glaskugel auszupacken: Die Vermögensverwaltung Schroeders rechnet 2014mit steigenden Kursen bei europäischen Aktien. Die Prognosen der Banken und Fondsmanager im Überblick.

Jeden Winter veröffentlichen die internationalen Banken ihren Kapitalmarktausblick für das kommende Jahr: Wie entwickeln sich einzelne Währungen, Staatsanleihen, die Inflation, das Wirtschaftswachstum einzelner Länder und Wirtschaftsregionen oder die Leitindizes. Als Rückversicherung geben viele Geldhäuser neben ihren Prognosen aber auch gleich noch mit an, dass natürlich alles ganz anders kommen kann. So gab beispielsweise der Chefvolkswirt der Landesbank Baden-Württemberg, Uwe Burkert, zum Abschluss seines Kapitalmarktausblickes zu, dass gleich ein ganzes Bündel möglicher Gefahren die Zuversicht der Investoren ins Wanken bringen und sämtliche Aktienprognosen über den Haufen werfen könnte. So könnte die Angst vor dem Platzen von Preisblasen an den Finanzmärkten für Verunsicherung sorgen. Im Folgenden also die Analystenprognosen - wie immer ohne Gewähr. Quelle: Fotolia
Aktienprognose von SchroedersDie Experten der britischen Vermögensverwaltung Schroeders gehen davon aus, dass europäische Aktien auch 2014 ein starkes Aufwärtspotenzial haben. "Ein verbessertes Ertrags-Momentum dürfte als nächster Impulsgeber für einen Aufschwung bei europäischen Aktien dienen", sagt Rory Bateman, Leiter britische und europäische Aktien bei Schroders. Für ihn ist im kommenden Jahr ein Stockpicking-Ansatz der Schlüssel zum Erfolg, um die Gewinner unter den europäischen Werten zu ermitteln. "Anleger sollten sich nun darauf konzentrieren, zwischen den verschiedenen Grautönen innerhalb des europäischen Marktes zu unterscheiden. Allgemeingültige Anlagestrategien für bestimmte Sektoren oder Ländern sind nämlich nicht mehr angebracht. 2014 wird für den europäischen Aktienmarkt ein Jahr der Einzeltitelauswahl", ist der europäische Aktienexperte überzeugt. Er rät beispielsweise zu Papieren von Unternehmen aus dem Lebensmittel- und Getränkesektor sowie zu Konsumgüterherstellern. Quelle: Screenshot
Schroeders zur Entwicklung bei den BankenMit Blick auf die viel befürchtete Bankenkrise in Europa kann Bateman beruhigen: „Das Risiko einer systemischen Bankenkrise in Europa ist praktisch nicht mehr vorhanden. Die Banken in der Region haben den Fremdkapitalanteil und die Risikopositionen in ihren Bilanzen abgebaut und geben Aktien aus. Der Sektor ist also auf dem richtigen Weg, um die in Basel III festgelegte Kernkapitalquote von zehn Prozent bis Ende 2013 umzusetzen – weit vor der gesetzlich vorgesehenen Frist.“ Außerdem werde die Europäische Zentralbank (EZB) 2014 die Vermögensqualität im Bankensektor prüfen. Und auch wenn einzelne Banken vermutlich zusätzliches Kapital benötigen werden, geht der europäische Aktienexperte davon aus, dass das Vertrauen damit nicht nur wiederhergestellt, sondern auch signalisiert werde, dass die europäischen Banken kein systemisches Risiko mehr darstellen. Während spanische Banken aufgrund von Immobilienkrediten mit Schwierigkeiten zu kämpfen hätten, würden notleidende Kredite auch den italienischen Banken gewisse Unsicherheiten bescheren. Quelle: dpa
DAX-Prognose der TargobankDer Targobank-Chefvolkswirt Otmar Lang blickt optimistisch in das kommende Börsenjahr: „Wir sehen für den DAX ein Rückschlagpotenzial bis 8.300 Indexpunkte, erwarten ihn aber zum Jahresende 2014 bei rund 10.700 Zählern“, sagt er. Obwohl der deutsche Leitindex in den letzten zwei Jahren gut 30 Prozent zugelegt habe, sei er noch nicht überwertet. "Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt in der Nähe der langfristigen Durchschnitte", so Lang. Die große Skepsis der Vergangenheit, die sich in sehr niedrigen Bewertungen niederschlug, sei in hoffnungsvolle Erwartungen umgeschlagen. Quelle: obs
Rohstoffausblick der TargobankBei den Rohstoffmärkten werde sich auch 2014 nicht viel tun, so Lang. Jedenfalls lasse die Aufwärtsbewegung weiter auf sich warten. Quelle: dpa
Targobank zur Inflation und GeldpolitikChefvolkswirt Lang geht davon aus, dass die US-Notenbank FED unter neuer Führung eine Wende in der Geldpolitik einleiten, aber sehr, sehr viel Augenmaß walten lassen wird. "Die Notenbanken werden ihre Geldpolitik nur ändern, wenn die Konjunktur anzieht." Es sei dennoch möglich, dass die FED im Laufe des zweiten Quartals 2014 ihr Anleihen-Ankauf-Programm reduziere. Und weiter: "Je lockerer die europäische Geldpolitik wird, desto fester notiert der Euro." Der Glaube an mögliche Wunderwaffen der EZB und vor allem an den "Magier" Draghi erstaune, solle aber nicht beiseite gewischt werden. "Wir sind skeptisch, ob ein Zurückfahren der lockeren Geldpolitik, womit im ersten Halbjahr 2014 gerechnet werden sollte, in den USA wirklich einen stärkeren Dollar bedingt. Das gilt umso mehr, wenn Europa sich 2014 aus der Rezession befreien kann." Inflation spielt Lang zufolge 2014 keine Rolle. "Es ist sogar möglich, dass sich der Preisauftrieb für den gesamten Euroraum der Null-Linie nähert", prognostiziert er. "Das wird der EZB nicht gefallen." Auch die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit in den europäischen Südländern dürfte sie beunruhigen. Quelle: REUTERS
Targobank zur Weltkonjunktur und den Anleihemärkten"Die Weltkonjunktur wird sich in den kommenden sechs Monaten nur langsam erholen", sagt Lang. "Belebungseffekte gehen von den USA aus, aber weiter nur sehr verhalten von den Emerging Markets." So werde die chinesische Wirtschaft erst in der zweiten Hälfte 2014 Fahrt aufnehmen. Europa könne sich zwar aus der Rezession befreien, doch ein konjunktureller Aufwärtstrend werde sich frühestens Mitte 2014 herausbilden. "Deutschland kann mit positiven Wachstumsraten rechnen", glaubt der Experte. An den Rentenmärkten haben "Südeuropäische Anleihen Kurspotenzial, weil es der Politik gelingen sollte, die Euro-Krise weiter einzudämmen", sagt Lang. "Die jüngsten, wenn auch nur marginalen Rating-Verbesserungen für Griechenland und Spanien, sind Vorboten einer Stabilisierung in der Eurokrise." Das Schwerpunktinvestment der Targobank blieben aber dennoch Unternehmensanleihen mit kürzeren Laufzeiten. Quelle: dpa
Fidelity Investments zur Entwicklung am AktienmarktDer aktuelle Optimismus an den Börsen sollte Anleger 2014 nicht unvorsichtig werden lassen. "Verbesserte Konjunkturaussichten bedeuten nicht automatisch höhere Erträge am Aktienmarkt", warnt Dan Roberts, Fondsmanager des Fidelity Global Dividend Fund. Er rechnet für 2014 mit weniger ausgeprägten Kurszuwächsen am Aktienmarkt. "Die Unternehmen müssen nun erst einmal den in den Kursen eingepreisten Erwartungen gerecht werden. Eine Strategie, die sich auf solide und ertragsstarke Aktien konzentriert, beinhaltet meines Erachtens im kommenden Jahr und langfristig die beste Aussicht auf gute Erträge." Quelle: AP
Fidelity zur Entwicklung in den USA und JapanNach Ansicht von Adrian Brass, Fondsmanager des Fidelity America Fund, werden das Vertrauen in die US-Wirtschaft zurückkehren und die Lage am Arbeits- und am Häusermarkt wird sich entspannen. "So steigt das Konsumklima auch trotz der jüngsten Steuererhöhungen", so Brass. Die Erholung werde jedoch noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Sein Kollege Alex Treves, Leiter Aktien Japan bei Fidelity, warnt außerdem davor, Japan zu unterschätzen oder gar zu ignorieren. "Der japanische Markt tritt seit Monaten auf der Stelle", sagt er. Allerdings erkenne der geduldige Beobachter, dass die Gewinne steigen und die gesamtwirtschaftlichen Daten sich kontinuierlich bessern. "Auch wenn der Wandel nicht plötzlich kommt, langfristig sind die Aussichten für eine Rehabilitation der nach wie vor drittgrößten Volkswirtschaft der Welt wirklich gut. Es empfiehlt sich daher jetzt eine Strategie, die auf eine fundierte Titelauswahl setzt. Denn die Gewinner von morgen sind in der Regel andere als die Giganten von heute." Quelle: REUTERS
Fidelity zur Entwicklung in den SchwellenländernDie Fidelity-Analysten werfen auch einen Blick nach Fernost. So sagt Nick Price, Leiter des Bereichs Schwellenländeraktien bei Fidelity, dass viele die geschwächten Schwellenländerwährungen für ein Problem halten, er jedoch davon ausgeht, dass die Währungsschwäche die Leistungsbilanzdefizite der Länder ausgleicht. "Zudem muss man sich um den Konsum in den Schwellenländern nicht sorgen: In vielen Konsumgüterbereichen steigen die Absatzzahlen weiterhin im zweistelligen Prozentbereich", glaubt Price. Seine Kollegin Polly Kwan, Fondsmanagerin des Fidelity Asia Pacific Dividend Fund, geht davon aus, dass 2014 exportorientierte Unternehmen aus ganz Asien von der anziehenden Konjunktur in den Industrieländern profitieren werden. "Das erwartete Wachstum des Bruttoinlandprodukts der Region liegt bei rund sechs Prozent aufs Jahr gerechnet." Besonders koreanische Autoherstellern, taiwanesische Technologieunternehmen und chinesische Baufirmen könnten sich lohnen. Quelle: dpa
Julius Bär zur Anlagestrategie 2014Die Schweizer Privatbank Julius Bär hat bereits am 20. November einen Blick in die Zukunft der Finanzmärkte gewagt. "Die Risikoprämien auf Aktien dürften sich weiter zu Gunsten risikoreicherer Anlageklasse und auf Kosten von festverzinslichen Anlagen abbauen“, meint Christian Gattiker, Chefstratege und Head Research bei Julius Bär. Auch bei den Schwellenländer- und Rohstoffanlagen als Allheilmittel zeigen sich auf makroökonomischer Ebene deutliche Ermüdungserscheinungen: Viele Schwellenländer haben zu lange zu günstiges Kapital aus den reifen Märkten erhalten und sich an diesen Geldsegen gewöhnt. Das Resultat sind überzogene Konsumraten und Überinvestitionen. Für 2014 rufen die Anlagespezialisten der Bank Julius Bär das Motto "Mut zum Risiko" aus - andernfalls ist das investierte Geld nämlich futsch. So paradox es klingen mag. Denn noch setzen die Anleger auf die trügerische Sicherheit bewährter Anlagestrategie und verlieren ihr Geld mit festverzinslichen Anlagen, Gold oder Schwellenländeraktien oder lassen ihre Barmittel über die Konsumentenpreise entwerten. Und zu viel Überwindung kostet es im Gegenzug, in Anlagen wie US-Aktien zu investieren, die auf einem Allzeithoch notieren. Oder in europäische Aktien, von denen einige Märkte fast um die Hälfte höher notieren als noch Mitte 2012. Wer 2014 eine Rendite erzielen will, muss aber in genau diese Papiere investieren und damit seine kuschelige, geldfressende Komfortzone verlassen. „Das Jahr 2014 wird wie jedes andere auch seine Krisen und Schwierigkeiten bereithalten. Dennoch stehen die Chancen gut, dass eine solide Rendite auf Risikoanlagen erzielt werden kann und sich somit das Verlassen der Komfortzone lohnt“, so Gattiker. Potenzial sieht er in der Wiederankoppelung der europäischen peripheren Kapitalmärkte an das steigende deutsche Zinsniveau, bei Wandelanleihen, im globalen Markt für Fusionen und Übernahmen, bei der Etablierung der chinesischen Währung als neue globale Reservewährung und bei thematischen Anlagen im Gesundheitswesen. Quelle: REUTERS
Julius Bär zur expansiven GeldpolitikAnders als die deutschen Analysten geht Julius Bär davon aus, dass die US-Notenbank Fed 2014 einen Teil ihrer geldpolitischen Maßnahmen zurückfahren oder sogar ganz beenden wird. Mit der ersten US-Leitzinserhöhung sei gemäß Bär-Experten frühestens Ende 2015 oder sogar erst 2016 zu rechnen, wenn sich die Arbeitslosenquote der 6.5 Prozent-Marke genähert hat. Auch die Notenbanken in Europa, Japan, Großbritannien und in der Schweiz werden ihre Leitzinsen 2014 nahe bei der Nullgrenze belassen, um so die noch schwache Konjunktur nicht zu gefährden. Dagegen mussten verschiedene Schwellenländer wie Brasilien, Indien und Indonesien bereits 2013 ihre Leitzinsen erhöhen, um sowohl gegen die Teuerung als auch schwache Lokalwährung anzukämpfen. Insgesamt gesehen werden die wichtigen Notenbanken alles tun, um ihre Politikänderungen für die Finanzmärkte möglichst verträglich umzusetzen. Quelle: AP
Julius Bär zur Eurozone Der Eurozone prophezeit die Schweizer Bank für das kommende Jahr eine Inflationsrate von einem Prozent und ein mäßiges Wachstum. Nach wie vor bremsen Strukturanpassungen und Schuldenabbau die Nachfrage. „Dieses verhaltene Wirtschaftswachstum reicht nicht aus, die immer noch hohe Arbeitslosigkeit zu drücken. Auch könnte sich die anhaltende Kreditklemme der Banken in der Europeripherie mittelfristig zu einem erheblichen Konjunkturrisiko ausweiten, sollte sie 2014 nicht gelöst werden“, sagt Janwillem Acket, Chefökonom von Julius Bär. „Gegenüber den USA und Großbritannien, deren Wachstumsdynamik nächstes Jahr zwei bis drei Prozent erreichen wird, sind die Euroländer bei der Reduktion der privaten Schuldenlast mindestens zwei Jahre in Verzug.“ Quelle: dpa
Prognose der DZ BankDie DZ Bank blickt positiv ins kommende Jahr: „2014 zeichnet sich für die deutsche Wirtschaft eine deutliche Konjunkturbeschleunigung ab. Vor allem die DAX-Unternehmen werden dank ihrer Exportorientierung in hohem Maße von der Erholung der Eurozone und der stärkeren Weltkonjunktur profitieren. Dementsprechend rechnen wir mit einer Reihe positiver Impulse für die Aktienmärkte, insbesondere in Deutschland“, sagt Stefan Bielmeier, Chefvolkswirt und Bereichsleiter Research & Volkswirtschaft der DZ BANK. Für die Wirtschaft in Deutschland erwartet das DZ BANK Research im Jahr 2014 ein Wachstum von 2,3 Prozent. Den Stand des Deutschen Aktienindex (DAX) schätzen die Experten der DZ BANK zum Jahresende 2014 auf 10.200 Punkte. Die Inflationsrate werde indes in Deutschland moderat auf 2,1 Prozent im kommenden Jahr steigen und damit über dem Durchschnitt der Eurozone von 1,8 Prozent liegen. „Wie sich Wirtschaftswachstum, Inflation und Aktienmärkte danach weiter entwickeln, hängt wesentlich vom Agieren der Notenbanken ab. Mit der Ausweitung ihrer Bilanzen hat sich ihr Einfluss stetig vergrößert. Wir glauben aber nicht an ein baldiges Ende der expansiven Geldpolitik“, sagt Bielmeier. Quelle: dapd
DZ Bank zur allgemeinen WirtschaftsentwicklungAuch für das deutsche Wirtschaftswachstum fallen die Prognosen der DZ Bank gut aus: „Die deutsche Wirtschaft kommt bereits aus einer Position der relativen Stärke. Das sich aufhellende internationale Umfeld wird 2014 für weiteres Wachstum sorgen“, sagt Michael Holstein, Leiter Volkswirtschaft der DZ BANK. Für die Weltwirtschaft erwarte man eine tiefgreifende Erholung mit einem Wachstum von 3,75 Prozent. Die Wirtschaft der Eurozone soll nach eineinhalb Jahren der Rezession voraussichtlich um 1,2 Prozent wachsen. Die expansive Geldpolitik der Notenbanken und das niedrige Zinsniveau sorgen außerdem für steigende Investitionsausgaben. Das DZ BANK Research erwartet, dass die Arbeitslosenquote auf 6,8 Prozent im Jahr 2014 und dann auf 6,3 Prozent im Jahr 2015 sinkt. Als Ergebnis dieser Vielzahl positiver Impulse erwarten die Experten der DZ BANK eine weitere Beschleunigung des deutschen BIP-Wachstums von 2,3 Prozent im Jahr 2014 auf 2,6 Prozent im Jahr 2015. Quelle: dpa
Das empfiehlt die DZ Bank AnlegernDie positiven wirtschaftlichen Aussichten, die zunächst ausbleibende Zinswende und das Fehlen echter Anlagealternativen sprechen nach Ansicht von Christian Kahler, Chefanlagestratege der DZ BANK, weiter für ein Investment in Aktien. „Jedem Anleger sollte inzwischen klar sein, dass ein Großteil der bisherigen Performance am Aktienmarkt auf das Konto von Aktienrückkäufen und verbesserten Refinanzierungskonditionen der Unternehmen geht und nicht auf eine dynamische Gewinnentwicklung der Unternehmen“, so Kahler. „Das ändert sich mit der Konjunkturbelebung.“ Insbesondere deutsche und europäische Aktien seien im Vergleich zu den überteuerten Anleihemärkten immer noch günstig bewertet. „Deutschland ist ein klarer Profiteur in unserem Konjunkturszenario, weil hier der „Joker“ eines überdurchschnittlich starken Exportgeschäfts greift. Auf Basis der erwarteten Steigerung der Unternehmensgewinne sehen wir den DAX Ende nächsten Jahres bei 10.200 Punkten. Wir gehen davon aus, dass die Gewinne der DAX-Unternehmen 2014 nominal um rund 10 Prozent steigen werden“, sagt Kahler. Quelle: dpa
Deutsche Bank zum WirtschaftswachstumAuch die Experten von Deutschlands größter Bank haben einen Blick in ihre Glaskugel geworfen. Wie die Kollegen von der DZ Bank gehen sie in ihrem Konjunkturausblick 2014 von einer weltweiten Beschleunigung des Wachstums aus. "Wir erwarten für 2014 ein Wachstum der Weltwirtschaft von rund drei Prozent, das damit deutlich höher ausfällt als im laufenden Jahr", sagte Stefan Schneider, Chef-Volkswirt der Deutschen Bank für Deutschland. Als Haupttreiber der Weltkonjunktur sieht Schneider die USA. Dort werden vom Immobilien- und vom Arbeitsmarkt deutliche Konjunkturimpulse erwartet. Damit sei der Weg frei für robustere Konsum- und steigende Investitionsausgaben des Unternehmenssektors. Für Deutschland rechnet die Deutsche Bank 2014 mit einem Plus von 1,5 Prozent. Aber auch die Eurozone sollte 2014 nach zwei Jahren der Schrumpfung um gut ein Prozent zulegen. Aufgrund des robusten Arbeitsmarktes, steigender Realeinkommen und mehr Investitionen wird die Binnenkonjunktur kräftig zum deutschen Wachstum beitragen. Die zunehmende globale Nachfrage wird auch dem zuletzt schwächelnden Export wieder neue Impulse verleihen. Quelle: REUTERS
Deutsche Bank zur Entwicklung an den BörsenWegen dieser prognostizierten Entwicklung ist die Deutsche Bank auch für die weitere Entwicklung an den Börsen optimistisch. Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank, sagte: "Die kurzfristigen Zinsen werden auch 2014 auf einem niedrigen Niveau bleiben." In diesem Umfeld kann der DAX nach Ansicht der Deutschen Bank neue Höchststände erreichen und bis Ende 2014 auf 9.800 Punkte zulegen. In einem optimistischen Szenario sind sogar höhere Indexstände denkbar. "Aufgrund des höheren Wachstums und steigender Unternehmensgewinne spricht auch 2014 vieles für die Aktie", so Stephan. Quelle: dpa
Deutsche Bank zu Währungen und AnleihenDa die Geldpolitik der Notenbanken in unterschiedliche Richtungen verläuft, sieht Experte Ulrich Stephan den Euro im Nachteil und rechnet mittelfristig mit einer Aufwertung des US-Dollars. Für die Anlageexperten der Deutschen Bank ist die sich abzeichnende Dollar-Stärke langfristig ein Leitmotiv der Vermögensstrukturierung: "Privatanleger sollten ihr ausgewogenes Portfolio stärker auf Aktien ausrichten mit Schwerpunkt auf Industrieländeraktien und US-Dollar", rät Stephan. Dazu empfiehlt er auch die Beimischung von Anleihen aus der Peripherie sowie Immobilien. Liquidität und Rohstoffe spielen in diesem Anlageuniversum mittelfristig eine eher untergeordnete Rolle. Bei den Anleihen sieht es auch 2014 nicht gut aus. Laut Prognosen der Deutschen Bank werden sie auch 2014 kaum verzinst. Nach der jüngsten Leitzinssenkung ist eine deutliche Renditesteigerung nicht zu erwarten. Im defensiven Rentensegment bieten Staatsanleihen und Pfandbriefe (Covered Bonds) der europäischen Peripherieländer Chancen auf positive Realrenditen. Bei den 5-jährigen Staatsanleihen Italiens und Spaniens beträgt die Rendite jeweils 2,8 Prozent, bei Covered Bonds 3,5 Prozent bzw. 3,3 Prozent (deutsche Pfandbriefe: 1,1 Prozent). Staatsanleihen aus Schwellenländern sowie Unternehmensanleihen ohne Investment-Grade bieten laut Anlagestratege Stephan zwar mehr Zinsen, seien aber auch entsprechend risikoreicher, da sie von der Zinsentwicklung in den USA abhingen und damit schwankungsanfällig seien. Quelle: AP
Deutsche Bank zu Aktien und AnlagestrategienFür konservative Anleger werde es voraussichtlich schwer, positive Erträge zu erwirtschaften, zumindest nach Bereinigung um die Inflationsrate. Diese sei zwar mit 1,6 Prozent niedrig, führe jedoch zu einem schleichenden Wertverlust bei Sparbüchern und Tagesgeldkonten. Aktien seien deshalb die einzig sinnvolle Alternative. Für Anleger, die auf laufendes Einkommen Wert legen, empfiehlt Ulrich Stephan dividendenstarke Aktientitel. Der Anlageexperte sieht die Dividendenrenditen vieler Aktienindizes weltweit über der für 2014 prognostizierten Inflationsrate für den Euroraum. So könne die Dividendenrendite in Europa 2014 über drei Prozent betragen. Das höhere Wirtschaftswachstum sowie eine robuste Gewinnentwicklung erhöhen zudem die Stabilität der Dividenden. Die Rahmenbedingungen für weitere Kursgewinne auch am deutschen Aktienmarkt sind weiterhin gut. Steigende Gewinne trauen die Anlageexperten auch amerikanischen Firmen zu, bei denen es bereits 2013 positive Entwicklungen gegeben hat. Die Unternehmensgewinne und damit auch die Kurse dürften im Schnitt weiter steigen. Für die Experten der Deutschen Bank sind US-Aktien im Jahr 2014 ein Kerninvestment. "US-Aktien sollten 2014 ein sicherer Hafen am Aktienmarkt sein", betonte Stephan. "Wenn sich Bewertungen und Gewinnwachstum auf normalem Niveau entwickeln, ist in den USA eine Jahresperformance im hohen einstelligen Bereich möglich." Der Chef-Anlagestratege hält in einem ausgewogenen Aktiendepot eine Allokation von jeweils einem Drittel USA, Europa sowie Asien für sinnvoll. In Asien bietet sich eine Aufteilung von etwa einem Drittel Japan und zwei Drittel Emerging Asia an. Quelle: dpa
Deka-Bank zur WirtschaftsentwicklungAuch die Deka-Gruppe sieht die Finanzmärkte und die globale Wirtschaft in den nächsten beiden Jahren auf Erholungskurs. Für die meisten Regionen der Weltwirtschaft und in Europa prognostizieren die Experten der Dekafür 2014 und 2015 erfreuliche Wachstumsraten. „Die Kombination aus finanzieller Repression mit ultraniedrigen Zinssätzen und Aufkäufen von Staatsanleihen hat das Vertrauen in das Funktionieren der Finanzmärkte gestärkt“, resümiert Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank. Die globale Wirtschaft soll nach den Prognosen der Deka-Gruppe in den kommenden beiden Jahren um mehr als drei Prozent (3,3 Prozent für 2014 und 3,6 Prozent in 2015) wachsen. Quelle: dpa
Dekabank-Prognose zu den SchwellenländernWeniger optimistisch sind die Einschätzungen in Teilen der Schwellenländer wie beispielsweise Indien, Brasilien oder China. Die in diesen Ländern bereits seit 2012 abgeschwächte Wirtschaftsdynamik wird in den kommenden beiden Jahren voraussichtlich weiter an Kraft verlieren. Quelle: AP
Deka-Prognose für das EurolandFür die Eurozone unterbieten die Deka-Analysten die Inflationsprognosen der Kollegen aus anderen Häusern. Sie rechnen mit einer Teuerungsrate von 1,2 Prozent für 2014 und 1,5 Prozent in 2015. In Deutschland sei mit leicht erhöhten Raten von 1,6 Prozent im kommenden Jahr und 2,1 Prozent in 2015 zu rechnen. Die Experten der Deka-Gruppe gehen von einer Weiterführung der expansiven Geldpolitik und einem anhaltenden Niedrigzinsumfeld in den nächsten Jahren aus. Eine Fortsetzung dieser Geldpolitik, warnt der DekaBank-Chefvolkswirt Ulrich Kater, ziehe jedoch Kollateralschäden nach sich. „Im Ergebnis steigen die Belastungen für die deutschen Sparer, denn immer größere Teile ihres Geldvermögens werden zu Phantomersparnissen“, betont Kater. Quelle: dpa
Dekabank zur Entwicklung an den AktienmärktenAus Sicht von Frank Hagenstein, Chefanlagestratege der Deka, stellen Kursrückgänge an den entwickelten Aktienmärkten weiterhin Einstiegsgelegenheiten dar. Angesichts attraktiver Dividendenrenditen bleiben Aktien das attraktivste Investment. Allerdings sind die Prognosen nicht mehr ganz so positiv wie zu Beginn des Jahres 2013. Hagenstein weist darauf hin, dass die jüngsten Kurssteigerungen primär liquiditätsgetrieben waren. Das erhöhe die Gefahr von Kursrücksetzern. „Weitere Zuwächse an den Aktienmärkten bedürfen daher deutlicher Gewinnsteigerungen der Unternehmen“, so Hagenstein. Quelle: REUTERS
Dekabank zur Entwicklung an den RentenmärktenAuf der Rentenseite rechnet der Chefanlagestratege der Deka mit moderaten Zinssteigerungen bei Staatsanleihen der Kernmärkte. High-Yield-Anleihen sollten im Jahr 2014 dagegen zu den begünstigten Rentensegmenten gehören. Sie bieten Renditepuffer für den Fall steigender Zinsen und profitieren von der anhaltenden Rotation innerhalb dieser Anlageklasse. Potenzielle Risiken sieht Frank Hagenstein in einem stärkeren Renditeanstieg bei länger laufenden Staatsanleihen der Kernländer. Quelle: dpa
Dax-Prognose der Landesbank Baden-WürttembergDie Analysten der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) sind besonders euphorisch, was die Entwicklung des DAX anbelangt: "Nachdem der DAX in diesem Jahr rund 1500 Punkte gewonnen hat, erscheint bis Ende 2014 ein Anstieg auf 9800 Zähler realistisch", sagte Aktienstratege Berndt Fernow. "Selbst ein zeitweises Allzeithoch von 10000 Punkten liegt im Bereich des Möglichen." Für Fernow werden im kommenden Jahr Gewinnsteigerungen die Kurse treiben: "Ertragszusätze um knapp zehn Prozent erscheinen realistisch." Quelle: dpa
LBBW zur Entwicklung der deutschen Wirtschaft 2014Die LBBW ist sich sicher: 2014 wird das Jahr der deutschen Wirtschaft. Erstmals seit rund 15 Jahren soll die Bundesrepublik wieder eine lebhaftere Binnennachfrage vorweisen. "Nicht mehr die Exporte werden das Wachstum treiben, sondern die Binnennachfrage", sagt LBBW-Chefvolkswirt Uwe Burkert. Er verwies nicht nur auf die verlangsamte Importneigung der Schwellenländer und die Fortschritte der europäischen Krisenstaaten bei den Lohnstückkosten. Erstmals seit Ende der Neunzigerjahre rechnet er 2014 wieder mit Konsumzuwächsen von rund zwei Prozent: "Die Neigung zum Kauf langlebiger Konsumgüter – und in der Folge die lang erwartete Belebung der privaten Konsumnachfrage – ist so hoch wie seit langem nicht mehr." Eine weitere Schlüsselgröße für die erwartete Konjunkturerholung seien die Ausrüstungsinvestitionen, die angesichts rekordtiefer Zinsen und mehr politischer Sicherheit wieder anziehen sollten. Die deutsche Wirtschaft sieht er im kommenden Jahr um 2,0 Prozent wachsen. Quelle: dpa
LBBW zu RohstoffpreisenBei der Entwicklung des Goldpreises malen die LBBW-Experten allerdings kein rosiges Bild: "Beim Goldpreis gehen wir von leicht nachgebenden Notierungen 2014 aus", sagte Rohstoffanalyst Frank Schallenberger voraus. In der westlichen Welt sei angesichts des freundlicheren Konjunkturumfelds kaum mit einer Zunahme der Anlegernachfrage zu rechnen. In Asien dürften zudem geringere Goldimporte Indiens nur unvollständig durch eine steigende Nachfrage aus China ausgeglichen werden, begründete er seine Prognose. Für Ende 2014 sieht Schallenberger die Feinunze Gold bei 1200 US-Dollar. Bei den sogenannten Basismetallen sowie Silber, Platin und Palladium sollen die Notierungen im kommenden Jahr dagegen wieder steigen. Grund seien die verbesserten Konjunkturaussichten. Quelle: dpa
Entwicklung des Euro aus Sicht der LBBWDie Analysten der LBBW sind, wie auch ihre Kollegen aus anderen Banken, davon überzeugt, dass die US-Notenbank Fed das Bild der Devisenmärkte weiter prägen wird. Den Kurs des Euro sieht Chefvolkswirt Burkert deshalb bis Ende 2014 auf 1,30 Dollar sinken. "Erstens wird die Federal Reserve ihre Leitzinsen früher anheben als die EZB. Zudem sollte die US-Wirtschaft mit drei Prozent Wachstum den Euroraum weit hinter sich lassen", betont er. Drittens zeigen LBBW-Berechnungen den Euro zum US-Dollar überbewertet. Quelle: dpa
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