Asgard Fixed Income Fund Hoher Ertrag mit Wetten auf sicherste Anleihen

Die negativen Zinsen in Europa und Geldpolitik der Europäische Zentralbank bürgen hohe Risiken für Anleiheinvestoren. Doch der Asgard Fixed Income Fund ignoriert meist den Trend der Zinsen – und das mit großem Erfolg.

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„Wir tendieren stark zu nordischen Ländern. Wir investieren in alles, das einen Risikoaufschlag aufweist, aber keine Kreditrisiken involviert.“ Quelle: dpa

New York Die besten Erträge gibt es nicht unbedingt bei den riskantesten Aktien, sondern bei den risikofreiesten Anleihen. Doch ohne Hebelwirkung sind diese nicht zu erreichen. Diese Philosophie verhalf dem Asgard Fixed Income Fund in den letzten zwölf Monaten zu einem Ertrag von 19 Prozent. „Das ist der Kern unserer Strategie“, sagte Morten Mathiesen, leitender Anlageberater für Moma Advisors in Kopenhagen, in einem Interview mit dem Nachrichtendienst Bloomberg. „Die besten risikobereinigten Erträge gibt es eigentlich bei Low-Vol-Geschäften“.

Die Zinsen in Europa sind weiterhin niedrig, teilweise sogar negativ. Da sich die Europäische Zentralbank langsam in Richtung Verringerung ihrer geldpolitischen Impulse bewegt, sind die Risiken für Anleiheinvestoren hoch. Doch Mathiesen, der den Fonds berät, ignoriert weitgehend die Richtung der Zinsen.

Seit seiner Auflegung im Jahr 2003 hat der Fonds jährlich einen Ertrag von 14 Prozent geliefert und so die wichtigsten Bondindizes in den Schatten gestellt. Zum Vergleich: Der Bloomberg-Index für Staatsanleihen kam im Laufe der letzten Dekade auf ein Plus von fünf Prozent jährlich. „Wir versuchen nicht zu spekulieren, ob sich die Zinsen nach oben oder unten bewegen werden“, erklärte der 45-Jährige. „Wir sind normalerweise komplett abgesichert.“

Mathiesen benutzt ein eigenes Modell zur Prognose und Auswahl der besten Risikoaufschläge an Märkten für kurzlaufende, qualitativ hochwertige Anleihen. Die meisten der Bonds, die von dem Fonds gehalten werden, sind mit „AAA“ eingestuft, wie dänische Hypothekenanleihen. „Wir sind bei Anleihen die Risikoprämien long“, sagte er. „Wir tendieren stark zu nordischen Ländern. Wir investieren in alles, das einen Risikoaufschlag aufweist, aber keine Kreditrisiken involviert.“

Der 600 Millionen Euro schwere Fonds setzt am europäischen Rentenmarkt auf Rendite-Spreads, Länder-Spreads und Geldmarkt-Spreads. Am stärksten wird zwar auf skandinavische Covered Bonds gesetzt, allerdings hat der Fonds seine Position hier verringert, aufgrund einer „starken Spread-Einengung“. Um das Zinsrisiko auszugleichen, sichert der Fonds die Anleihen mit Derivaten ab und ist nur gegenüber dem Spread exponiert.

Der Spread ist normalerweise gering, darum muss der Fonds zur Steigerung der Erträge Fremdkapital aufnehmen. Die derzeitige Leverage beläuft sich auf das etwa elffache, war früher aber auch beim 25-Fachen, so Mathiesen. Das Volatilitätsziel liegt bei etwa sechs Prozent. „Wir sind erfolgreich gewesen, Alpha zu liefern“, sagte Mathiesen und meinte damit überdurchschnittliche Erträge. „Wir haben einen höheren risikobereinigten Ertrag erzielt als der Carry bei den von uns gehaltenen Positionen rechtfertigen sollte.“

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