Börse Frankfurt Dax setzt zur Gegenbewegung an

Der Dax kann sich am Morgen wieder leicht erholen - die Unsicherheit ist aber weiter vorherrschend. Neue Impulse erwarten die Händler am Vormittag. Für einen neuen Paukenschlag sorgte der Konzern Solarworld.

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Der gestrige Kursrutsch verstärkt die Unsicherheit der Börsianer. Quelle: dpa

Frankfurt Nach seinem herben Kurseinbruch vom Vortag kann der Dax sich bis zum Vormittag wieder leicht erholen. Der deutsche Leitindex legte in der Spitze um 0,52 Prozent auf 7541 Zähler zu. Am Mittwoch war der Dax über zwei Prozent nach unten gerauscht und hatte auf dem niedrigsten Stand seit vier Monaten geschlossen. Händler machten dafür unter anderem Verkaufsorders im superschnellen Computer-Handel (Algo-Trading) verantwortlich.

Trotz der zuletzt schwächelnden Kurse sollte man bedenken, dass die europäischen Börsen denen in den USA hinterherliefen, sagte Analystenchef Philippe Gijsels von BNP Paribas Fortis Global Markets. "Das reicht wahrscheinlich, um Schnäppchenjäger anzulocken. Außerdem gibt es noch genug Kapital, das bisher nicht eingesetzt worden ist und in Aktien gesteckt werden kann."

Die Aktien von Infineon standen mit einem Plus von 2,5 Prozent an der Dax-Spitze. Händler verwiesen auf eine Hochstufung der Titel durch Morgan Stanley auf "equal weight" von "underweight". Im MDax rutschten die Titel von SGL um 6,1 Prozent auf 28,16 Euro ab. Der Grafitspezialist senkte wegen eines schwachen Jahresstarts seine Geschäftsziele für 2013.

Die in keinem großen Index mehr gelisteten Aktien von Solarworld brachen um 37 Prozent auf 0,58 Euro ein und waren damit größter Verlierer auf Xetra. Der Solarkonzern gab am Mittwochabend einen noch nicht konsolidierten Verlust für 2012 von bis zu 550 Millionen Euro bekannt.

Zu den wichtigen Terminen des heutigen Tages zählt das für 11 Uhr erwartete Frühjahrsgutachten zur Konjunkturentwicklung vor. Die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute erwarten Berichten zufolge ein Wachstum von 0,8 Prozent. Die Bundesregierung hatte ihre Prognose für das laufende Jahr im Januar von 1,0 Prozent auf 0,4 Prozent gesenkt. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte für die deutsche Wirtschaft am Dienstag ein Wachstum von 0,6 Prozent für dieses und von 1,5 Prozent im kommenden Jahr vorausgesagt.

Am Nachmittag stehen noch einige US-Konjunkturdaten an, darunter die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. Das am Mittwochabend veröffentlichte Beige Book der US-Notenbank brachte für die Märkte keine wesentlichen Erkenntnisse.

Der Euro hat sich am Morgen nach seinem Kursrutsch vom Vortag wieder etwas berappelt. Die Gemeinschaftswährung notierte am Morgen bei 1,3047 Dollar nach 1,3031 Dollar am Vorabend in New York. Äußerungen von Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hatten am Mittwoch Zinsspekulationen ausgelöst und den Euro massiv unter Druck gesetzt. Helaba-Analyst Ralf Umlauf erwartet, dass sich der Euro auf kurze Sicht in einer Handelsspanne zwischen 1,2924 und 1,3120 Dollar bewegen wird

Aus den USA und Asien kamen für den heutigen Handelstag negative Vorgaben. Der gestrige Tag war für die US-Börsen kein guter: Sie mussten unter dem Druck des immer tiefer sinkenden Apple-Kurses am Mittwoch Verluste hinnehmen. Die Anteilsscheine des iPhone-Herstellers sanken erstmals seit Dezember 2011 kurzfristig unter die Marke von 400 Dollar. Von ihrem Höchststand bei 705,07 Dollar am 12. September sind sie nunmehr über 40 Prozent entfernt. An der Tokioter Börse bereiteten Sorgen über die Entwicklung der Weltwirtschaft Börsianern Kopfzerbrechen. Vor allem Exportwerte gaben nach. Der Leitindex Nikkei der 225 führenden Werte verlor bis zum Mittag 0,4 Prozent auf 13329 Punkte. Der breiter gefasste Topix gab 0,1 Prozent auf 1134 Zähler nach.

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