Börse Frankfurt Kursrutsch an den Aktienmärkten geht weiter

Die Aktienkurse von Standardwerten fallen weiter kräftig. Der deutsche Leitindex liegt nun unter der Marke von 9400 Punkten. Börsianer glauben, dass es noch tiefer gehen könnte und zweifeln an einer Weihnachtsrally.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Händler an der Frankfurter Börse. Der Dax hat in den vergangenen Tagen mehr als fünf Prozent eingebüßt. Quelle: dpa

Frankfurt Von Bescherung ist an der Börse derzeit nichts zu sehen: Vergangene Woche verlor der Dax rund fünf Prozent, und auch am Montag rauschte der Index weiter in die Tiefe. Der Dax verlor zum Handelsschluss 2,7 Prozent auf 9334 Punkte.

Vorbörslich wurde das deutsche Aktienmarktbarometer am Dienstag etwas höher gehandelt, lag aber weiter unter der Marke von 9400 Punkten. Auch in Europa gab es am Montag deutliche Abschläge für Standardwerte. Der EuroStoxx50 sank um 2,8 Prozent.

Börsianer gehen davon aus, dass der negative Trend noch anhalten könnte. Da sich die Nachrichtenlage nicht gebessert habe, müsse mit weiteren Kursverlusten gerechnet werden. Mit Sorge blickten Anleger vor allem auf China. Die dortige Industrie hat sich im Dezember wegen geringerer Auftragseingänge erstmals seit sieben Monaten rückläufig entwickelt.

Der am Dienstag veröffentlichte vorläufige Einkaufsmanagerindex der Großbank HSBC und des Markit-Instituts (PMI) fiel auf 49,5 Punkte nach 50,0 im November. Volkswirte hatten im Schnitt mit 50,0 Punkten gerechnet. Ein Wert unter 50 Punkten signalisiert einen Rückgang, ein Wert über 50 Punkten dagegen Wachstum.

Bereits am Wochenende hatte die dortige Notenbank einen zurückhaltenden Ausblick auf die heimische Konjunktur 2015 geliefert. Außerdem trübte sich die Stimmung der japanischen Unternehmen ein. Das alles sorgte dann am Dienstag auch für starke Kursverluste an der Börse in Tokio.

Einige Börsianer gaben die Hoffnung aber nicht auf. „Wie bereits Mitte Oktober könnten die Anleger die jüngste Konsolidierung zum Einstieg nutzen, vor allem in Anbetracht einer möglicherweise bevorstehenden Jahresendrally“, kommentierte Marktanalyst Christian Henke vom Broker IG.


Anleger schauen auf Währungshüter

Heute stehen die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes an, am Donnerstag wird der Ifo-Geschäftsklimaindex erwartet. Von Reuters befragte Experten rechnen beim Ifo im Schnitt mit einer Verbesserung im Dezember auf 105,4 nach zuvor 104,7 Punkten. Zuletzt hatten die sinkenden Ölpreise und der schwache Euro die Zuversicht in der deutschen Wirtschaft genährt.

Bei den Unternehmen will sich der britische Telekomriese BT Insidern zufolge Anfang der Woche festlegen, ob er mit dem Joint Venture der Deutschen Telekom /Orange EE oder dem Rivalen o2 exklusive Übernahmegespräche aufnimmt.

Mit Spannung warten Investoren vor allem auf den Mittwoch. Anleger werden insbesondere darauf achten, ob die US-Notenbanker den Passus „Niedrigzinsen für eine längere Zeit“ in ihrer Erklärung streichen werden. Damit würden sie nach Darstellung der NordLB andeuten, dass als nächster Schritt im Grunde eine erste Zinsanhebung anstehen würde, vermutlich etwa ein halbes Jahr später.

Zusätzlich zur nervösen Stimmung lauert am Freitag der sogenannte „Hexensabbat“: Dann verfallen die Optionen auf Einzelaktien, die Optionen auf Indizes und die Terminkontrakte auf Indizes. Wie es um die deutsche und europäische Wirtschaft bestellt ist, dürften eine Reihe von Frühindikatoren zeigen.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%