Börse New York US-Anleger hoffen auf Putin

Aussagen Wladimir Putins zur Ukraine-Krise nähren die Hoffnung auf eine Entspannung der Lage. Der verhaltene Optimismus kaschiert trübe Konjunkturdaten und sorgt für leichte Gewinne an den US-Börsen.

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Händler an der Wall Street: Mit Trippelschritten steigt der Dow Jones. Quelle: AFP

New York Hoffnungen auf eine Entspannung in der Ukraine-Krise haben am Donnerstag die Wall Street gestützt. Auslöser waren Äußerungen von Russlands Präsident Wladimir Putin. Dieser betonte bei einem Besuch auf der im Frühjahr in die russische Föderation eingegliederten Halbinsel Krim, alles in seiner Macht stehende tun zu wollen, um den Konflikt zu beenden. Die Börsen reagierten darauf mit Erleichterung.

Die drei wichtigsten Börsen-Indizes legten jeweils rund 0,4 Prozent zu. Der Dow-Jones-Index verbesserte sich dabei auf 16.713 Punkte, der breiter gefasste S&P-500 auf 1955 Zähler und die Technologiebörse Nasdaq auf 4453 Punkte. In Frankfurt ging der Dax 0,3 Prozent höher bei 9225 Stellen aus dem Handel.

„Die Situation in der Ukraine wird nur ein Problem, wenn sie viel schlimmer wird“, sagte Chefhändler Brian Battle von Performance Trust Capital Partners. „Und derzeit sieht es nicht danach aus. Das hilft dem Markt, am Ball zu bleiben.“ Ein Dämpfer für die Börsianer waren allerdings enttäuschende Konjunkturdaten aus der Euro-Zone. Dort stagnierte die Wirtschaft im Frühjahr, weil in den drei größten Ländern Deutschland, Frankreich und Italien Flaute herrschte.

Auch US-Jobdaten fielen unerwartet schwach aus. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe lag in der Vorwoche mit 311.000 höher als von Experten vorausgesagt. Der langfristige Trend am amerikanischen Arbeitsmarkt bleibt Experten zufolge aber positiv.


Pharmawerte ganz vorne

Unter den Einzelwerten in New York standen Cisco Systems im Blick. Die Titel fielen um 2,6 Prozent, nachdem der Netzwerkausrüster die Streichung von weiteren 6000 Stellen bekanntgegeben hatte. Es ist die dritte Sparrunde in drei Jahren. Vor allem in Schwellenländern läuft es für den US-Konzern derzeit nicht rund.

Pharmawerte kletterten an die Dow-Spitze mit dem Tagessieger Pfizer (+1,84 Prozent auf 28,73 US-Dollar). Aktien von Merck & Co verteuerten sich um 1,61 Prozent. Feiern konnte auch Starinvestor Warren Buffett: die A-Aktie seiner Investmentholding Berkshire Hathaway kletterte erstmals über 200 000 Dollar bis auf einen Rekordwert von 203.081 Dollar. Zum Handelsschluss kosteten die Titel mit 202.850 Dollar noch 1,62 Prozent mehr als am Vortag.

Der Kurs von Wal-Mart notierte 0,5 Prozent im Plus. Zwar senkte das weltweit größte Einzelhandelsunternehmen seine Gewinnprognose wegen hoher Investitionen ins Online-Geschäft und gestiegener Kosten für die Gesundheitsvorsorge der Beschäftigten. Es steigerte aber im vergangenen Quartal den Konzernumsatz überraschend stark.

An den US-Kreditmärkten stiegen die zehnjährigen Staatsanleihen um 7/32 auf 99-24/32. Dadurch sank ihre Rendite auf 2,41 Prozent. Die 30-jährigen Bonds kletterten 29/32 auf 103-14/32 und ihre Rendite sank auf 3,19 Prozent. Grund für die Kursgewinne waren die schlechten Nachrichten über die Konjunktur in Europa. Besondere Aufmerksamkeit zog dabei die unerwartete Kontraktion der deutschen Wirtschaft am Rentenmarkt auf sich.

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