Branche im Fokus: So schlagen sich die Autobauer an der Börse

Daimler ist weiter auf Erfolgskurs. Auch das zweite Quartal lief für die Schwaben bestens. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen ohne den Sondereffekt der EADS-Aktienverkäufe hat um satte 12 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro zugelegt, der Umsatz um sechs Prozent auf 31,5 Milliarden Euro. Insgesamt legten die Verkäufe um drei Prozent auf 418.700 Fahrzeuge zu.

Daimler-Anleger konnten sich schon Anfang des Jahres über steigende Kurse freuen. Die Aktie kletterte im Januar auf über 66 Euro, im April standen sie dann mit 71,14 Euro so hoch wie seit der Finanzkrise 2008 nicht mehr. Die Wochen nach diesem Peak waren dann erst einmal von Kurskorrekturen geprägt. Aktuell steht der Aktienwert bei rund 67,52 Euro.

Kursentwicklung seit Jahresbeginn: + 5,07 Prozent

Die Geschäfte in China laufen für VW vielversprechend, inzwischen auch abseits der großen Metropolen. Allerdings hängt viel davon ab, ob es Konzernchef Martin Winterkorn schafft, seine ehrgeizigen Zukunftspläne umzusetzen. Im ersten Halbjahr kletterten die Auslieferungen von Volkswagen um rund 5,9 Prozent auf knapp fünf Millionen Pkw.

Besonders stark war der Zuwachs mit 17,5 Prozent erneut in China, während die Auslieferungen in den USA um 5,3 Prozent schrumpften. VW will bis 2018 ein Renditeziel von mindestens sechs Prozent erreichen. Im vergangenen Jahr lag die operative Marge (Ebit-Marge) von VW bei 2,9 Prozent. Aktuell notiert der Aktienwert bei rund 184,00 Euro.

Kursentwicklung seit Jahresbeginn: -10,70 Prozent

Schwere Zeiten für General Motors. Rund 29 Millionen Fahrzeuge muss GM aufgrund diverser Defekte in bislang 60 Rückrufaktionen in die Werkstätten holen. Die Kosten für die Rückbeorderungen belaufen sich auf rund eine Milliarde Dollar. Die Summe legt General Motors im ersten Quartal zurück, was den Gewinn entsprechend schmälern wird. Analysten reagierten mit Abstufungen.

Nach eigenen Angaben hat General Motors im zweiten Quartal mehr als 2,5 Millionen Autos verkauft. Dies sei eine Steigerung um 0,5 Prozent und das beste Ergebnis für ein zweites Quartal seit 2005, teilte der US-Autobauer im Juli mit. Im ersten Halbjahr verkaufte GM demnach 4,92 Millionen Fahrzeuge, ein Plus von 1,4 Prozent.

Kursentwicklung seit Jahresbeginn: -6,33 Prozent

Seine Modellpolitik und die Prestige-Modellreihe „i“ machen BMW zu einem der erfolgreichsten Autobauer der Welt. Eine starke Positionierung im US-Markt sorgt für starke Absatzzahlen. Wie die Konkurrenz hat BMW das erste Halbjahr mit Rekordverkaufszahlen abgeschlossen.

Weltweit lieferte der Konzern 1,02 Millionen Wagen seiner drei Marken BMW, Mini und Rolls-Royce aus, fast sieben Prozent mehr als vor Jahresfrist. Zusätzlichen Rückenwind erhofft sich BMW im zweiten Halbjahr von neuen Modellen wie dem Geländewagen X4 und dem Van 2er Active Tourer.

Kursentwicklung seit Jahresbeginn: 10,27 Prozent

Der zweitgrößte Autobauer der USA, Ford, legt am 24. Juli seine Halbjahreszahlen vor. Nach einem schlechten ersten Quartal zieht die Ford-Aktie langsam wieder an. Der Kursgewinn seit Anfang Januar beträgt 20 Prozent. Noch im ersten Quartal musste der Autobauer wegen Rückrufen und anderen Gewährleistungsfällen einen Gewinneinbruch um 39 Prozent vermelden. Aktuell liegt die Ford-Aktie bei 13,20 Euro. 2013 erzielte Ford einen Gewinn von 7,15 Milliarden Dollar (5,2 Milliarden Euro), 26 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Den Umsatz steigerte Ford um zehn Prozent auf fast 147 Milliarden Dollar.

Kursentwicklung seit Jahresbeginn: +19,35 Prozent

Das schwächelndes US-Geschäft bremst den südkoreanischen Autohersteller Hyundai. Das Unternehmen verdiente nach Angaben im ersten Quartal mit umgerechnet 1,34 Milliarden Euro in etwa so viel wie vor einem Jahr. Dennoch, die Aktie befindet sich seit Jahresbeginn im Aufwärtstrend und hat seit 1. Januar 2014 rund 33 Prozent zugelegt. Am 24. Juli präsentiert der Autobauer seine Halbjahresbilanz.

Kursentwicklung seit Jahresbeginn: +32,94 Prozent

Porsche war zuletzt auf strengem Expansionskurs. Bis Ende Mai hatte der Autobauer seine an die Kunden ausgelieferten Fahrzeuge auf 71.478 gesteigert. 2015 will das Unternehmen die Marke von 200.000 Autos in einem Gesamtjahr knacken. Allein der neue Geländewagen Macan hat dem Sportwagenbauer Porsche im Juni in Europa ein deutliches Plus beschert.

Die Zahl der an Kunden übergebenen Fahrzeuge stieg in Europa um 30,4 Prozent auf 6136. Dabei verkaufte Porsche fast 2000 Stück des neuen Geländewagens, der im April auf den Markt kam. Ohne diesen Schub wäre die Zahl der Auslieferungen in Europa rückläufig gewesen. Zuletzt stand die Aktie bei 74,25 Euro.

Kursentwicklung seit Jahresbeginn: -2,27 Prozent

Toyota veröffentlicht seine Halbjahreszahlen erst im August. Die Japaner verkauften im gesamten Jahr 2013 9,98 Millionen Autos und lagen damit vor VW und GM. Die Aktie von Toyota kommt dennoch nicht so wirklich von der Stelle. Anfang des Jahres ging sie zunächst erstmal auf Talfahrt. Mittlerweile hat sich der Kurs wieder erholt und notiert 0,45 Prozent über dem Startwert.

Im ersten Halbjahr 2014 hat der Branchenprimus in Europa insgesamt 451.802 Fahrzeuge der Marken Toyota und Lexus abgesetzt, was einem Plus von 9,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht.

Kursentwicklung seit Jahresbeginn: +0,45 Prozent

Die Aktien von Fiat legten seit Anfang dieses Jahres überdurchschnittlich zu. Seit Jahresbeginn kletterten die Papiere rund 31 Prozent nach oben. Momentan liegt die Aktie bei 7,695 Euro. Vor allem im Juli trieben Übernahme-Spekulationen von Volkswagen die Titel noch weiter nach oben. Börsianer reagierten auf die Gerüchte: Der Aktienkurs stieg nach Bekanntwerden der Gerüchte an der Mailänder Börse so stark wie seit sechs Monaten nicht mehr. Das Unternehmen kommt damit auf einen Marktwert von 9,8 Milliarden Euro.

Kursentwicklung seit Jahresbeginn: +30,81 Prozent