Bundesbank-Präsident Weidmann Gegen die Abschaffung kleiner Cent-Münzen

Auch wenn die Rohstoffpreise für Kupfer hoch sind, will Bundesbank-Präsident Weidmann nicht die Abschaffung kleiner Cent-Münzen. Damit teilt er die Meinung der Bevölkerung: Sie will ebenso die Kleinmünzen behalten.

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Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat sich gegen die Brüsseler Pläne ausgesprochen. Quelle: dpa

Berlin/ Frankfurt Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat sich gegen Brüsseler Pläne zur Abschaffung kleiner Cent-Münzen ausgesprochen. „In der deutschen Bevölkerung besteht der Wunsch, an den Kleinmünzen festzuhalten. Ich persönlich kann mich dem nur anschließen“, sagte Weidmann der „Bild am Sonntag“. Allerdings sei eine Abschaffung nur eines der von der EU-Kommission vorgestellten Szenarien. Grundsätzlich liege die Entscheidung auch nicht bei den Notenbanken, sondern bei den europäischen Finanzministern.

Hintergrund der Pläne, die die EU-Behörde jüngst vorgestellt hatte, sind die Kosten für die Herstellung der kupfernen Ein- und Zwei-Cent-Münzen. Die Produktion ist nach Angaben der Kommission angesichts der hohen Rohstoffpreise für die Staaten ein Verlustgeschäft. Vor einer endgültigen Entscheidung fordern Verbraucherschützer eine genaue Untersuchung der wirtschaftlichen Auswirkungen und der Folgen für die Verbraucher

Weidmann sieht auch keine Notwendigkeit, Ein- oder Zwei-Euro-Scheine einzuführen. Die neue Euro-Banknoten-Serie umfasse solche Scheine nicht, sagte er der „Bild am Sonntag“ weiter und fügte hinzu: „Ich glaube auch nicht, dass die Menschen solche Scheine haben möchten.“

Jüngst war ein Fünf-Euro-Schein mit neuen Sicherheitsmerkmalen im Euroraum eingeführt worden, der aber an manchen Automaten nicht angenommen wurde. Die Verantwortung dafür sieht Deutschlands oberster Notenbanker bei den Herstellern und Gerätebetreibern: „Wir haben ihnen rechtzeitig die Gelegenheit gegeben, ihre Geräte zu testen.“ Er ist nach eigenen Worten aber zuversichtlich, dass die Umstellung bald abgeschlossen sein wird.

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