Charts der Woche: Diese Aktien machen Anleger nervös

Siemens: Anleger von Zahlen enttäuscht

In dieser Woche zeigte sich, dass die Börse angesichts der hohen Kurse zunehmend nervös reagiert, wenn Dinge anders kommen als erwartet. Zum Beispiel bei Siemens: Am Montag noch legten die Aktien 2,4 Prozent zu, nachdem der Konzern einen Milliardenauftrag zum Bau von Kraftwerken in Ägypten bekanntgegeben hatte. Doch am Donnerstag reagierten die Anleger enttäuscht über Konzernangaben zum zweiten Quartal. Die Münchner erwarten einen moderaten Rückgang des organischen Umsatzes, vor allem wegen der Schwäche der Sparten Energieerzeugung und Energieverteilung. Viele Börsianer hatten indes mit einem leichten Plus gerechnet. „Die Anleger sind auf Gewinnmitnahmen eingestellt und reagieren derzeit schnell mit Verkäufen auf die geringsten Schwächeanzeichen der Unternehmen“, sagte ein Beobachter. Die Aktien fielen um bis zu 3,7 Prozent.
Kursentwicklung bis Donnerstag: - 2,3 Prozent

BMW: Ausblick verprellt Investoren

Ein weiteres Beispiel für die Nervosität am Markt: Am Mittwoch fiel BMW mit seinem Ausblick für 2015 durch. Die Aktien rutschten in der Spitze um fast vier Prozent ab. Sie waren damit der schwächste Dax-Wert. Auslöser waren wie bei Siemens Konzernaussagen. Das Management strebt im laufenden Geschäftsjahr bei Absatz und Konzernergebnis vor Steuern „solide Zuwächse auf jeweils neue Bestmarken an“. Klingt gut. Doch der Markt will mehr. „Die Ansprüche sind inzwischen so hoch, das reicht den Investoren nicht mehr“, sagte ein Händler. Auf dem hohen Kursniveau der Aktien würden Anleger dann lieber ihre Gewinne mitnehmen. BMW-Aktien kommen seit Jahresbeginn auf ein Plus von mehr als 30 Prozent.
Kursentwicklung bis Donnerstag: - 2,5 Prozent

Daimler: Analysten raten zum Verkauf

In der Autobranche erwischte es auch Daimler. Hier belastete ein kritischer Analystenkommentar die zuletzt stark gelaufenen Aktien. Am Dienstag fielen die Papiere um bis zu 3,8 Prozent. Die UBS hatte den Titel auf „Sell“ von „Neutral“ heruntergesetzt, das Kursziel aber von 67 auf 85 Euro erhöht. Die Experten verwiesen zwar auf die strukturellen Verbesserungen bei dem Autobauer. Allerdings seien diese Fortschritte schon im Aktienkurs enthalten. Die Papiere seien bereits über das Ziel hinausgeschossen. Seit Jahresbeginn haben Daimler-Aktien um fast 40 Prozent zugelegt, während der Leitindex Dax in dieser Zeit um 24 Prozent anstieg.
Kursentwicklung bis Donnerstag: - 2,8 Prozent

Lanxess: Prognose ist Beobachtern zu vorsichtig

Noch unruhiger werden die Marktteilnehmer derzeit, wenn sich die Unternehmen selbst zaghaft äußern. Der Chemiekonzern Lanxess erwartet im laufenden Jahr ein „anhaltend herausforderndes Wettbewerbsumfeld“ – vor allem im Kautschuk-Bereich. Das werten Börsianer als Alarmsignal; sie fliehen aus der Aktie. Die Prognose von Lanxess hat am Donnerstag den Kurs um bis zu 2,4 Prozent gedrückt – die Titel fielen damit ans Dax-Ende. DZ-Bank-Analyst Peter Spengler sprach von einem „vorsichtigen Ausblick für 2015“. Die endgültigen Zahlen für das vierte Quartal seien wie erwartet ausgefallen. Er bekräftigte seine Verkaufsempfehlung und sah den fairen Wert bei 30 Euro. Ein Händler verwies zudem auf Gewinnmitnahmen.
Kursentwicklung bis Donnerstag: - 3,6 Prozent

Lufthansa: Streik lässt Börse kalt

Überraschung bei der Lufthansa: Der zwölfte Streik der Piloten löst keine Unruhe an der Börse aus – im Gegenteil: Die Aktie legt seit Montag – unter Schwankungen – deutlich zu. Zunächst gingen die Anleger angesichts der Ausweitung der Streiks in Deckung. Nachdem bekannt wurde, dass die Streiks im Cargo-Bereich keine Flugausfälle verursachen würden, stiegen die Papiere wieder an.
Kursentwicklung bis Donnerstag: + 6,2 Prozent

Heidelberg Cement: Ausblick lockt Investoren an

Natürlich gab es diese Woche noch weitere positive Entwicklungen. So profitierten die Aktien des Baustoffkonzerns Heidelberg Cement von dessen positivem Ausblick. Am Donnerstag stieg die Aktie um bis zu 3,4 Prozent zeitweise an die Dax-Spitze. Das Management will auf vergleichbarer Basis, also ohne das verkaufte Bauprodukte-Geschäft, im laufenden Geschäftsjahr Umsatz, operatives Ergebnis und Jahresüberschuss deutlich steigern. „Die Prognose für 2015 klingt vielversprechend“, sagte ein Händler. Die endgültigen Zahlen bestätigten indes die vorläufigen Eckdaten. Der Dividendenvorschlag für 2014 – die Ausschüttung soll um 25 Prozent auf 75 Cent je Aktie steigen – erfülle die Markterwartungen.
Kursentwicklung bis Donnerstag: + 1,8 Prozent

RWE: Markt hofft auf neue Investoren

Diese Woche zählt der angeschlagene Energiekonzern RWE mal zu den Gewinnern. RWE führt gerade Gespräche über eine Zusammenarbeit mit einem arabischen Investor. Von ihm sei der Konzern vor einigen Monaten angesprochen worden, sagte eine Sprecherin am Mittwoch. Derzeit würden verschiedene Möglichkeiten einer Kooperation geprüft. Es gebe aber keine Vereinbarung. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, RWE erwäge einen Anteil von zehn Prozent an einen arabischen Investor zu verkaufen. So oder so: Für RWE wird dies als gute Nachricht gewertet. Die Aktie legte am Mittwoch 3,7 Prozent zu.
Kursentwicklung bis Donnerstag: + 4,6 Prozent

Linde: Nach Zahlen und Ausblick gefragt

Gut kamen gleich am Wochenbeginn die Quartalszahlen des weltgrößten Industriegase-Herstellers Linde an der Börse an. Nach einem durchwachsenen Jahr machen volle Orderbücher Hoffnung auf bessere Zeiten. Anleger bewerteten die Bilanz positiv; die Aktie stieg am Montag um bis zu 2,7 Prozent. Umsatz und Betriebsgewinn (Ebitda) seien im Schlussquartal etwas besser als von ihm erwartet ausgefallen, schrieb LBBW-Analyst Ulle Wörner in einer Studie. Auch die Dividende in Höhe von 3,15 Euro je Aktie überrasche positiv. Wörner hatte mit 3,05 Euro je Titel gerechnet. Peter Spengler von der DZ-Bank sprach indes von einem vorsichtigen Ausblick für 2015. Das vierte Quartal sei wie erwartet ausgefallen.
Kursentwicklung bis Donnerstag: + 2,3 Prozent

Leoni: Anleger machen Kasse

Im MDax gab es diese Woche ebenfalls Enttäuschungen und Überraschungen. So haben Anleger den Automobilzulieferer Leoni am Dienstag trotz einer höheren Dividende abgestraft. Die Aktien verloren in der Spitze 7,6 Prozent und waren damit der schwächste MDax-Wert. Händlern zufolge sorgte der Ausblick für etwas Enttäuschung. Zudem nutzten die Investoren die Gelegenheit, um Kassen zu machen. Seit Jahresanfang haben Leoni rund 25 Prozent an Wert gewonnen.
Kursentwicklung bis Donnerstag: - 4,3 Prozent

Kion: Leichte Zuwächse reichen nicht mehr

Auch der Gabelstaplerhersteller Kion erhöht seine Dividende – um rund 57 Prozent auf 55 Cent je Aktie – und fällt trotzdem durch. Am Donnerstag rutschte die im MDax notierte Aktie um 4,2 Prozent ins Minus. Wie bei Leoni sorgt der vorsichtige Ausblick der Konzernführung für Enttäuschung. 2015 rechnet Kion nur mit leichten Zuwächsen.
Kursentwicklung bis Donnerstag: - 5,0 Prozent

Hugo Boss: Aktienverkauf setzt Kurs unter Druck

Am Dienstag erwischte es im MDax die Papiere von Hugo Boss, die 3,3 Prozent ins Minus rutschten. Hier war es allerdings ein größerer Aktienverkauf, der Druck auf den Kurs machte. Der Finanzinvestor Permira hat sich von seinem verbliebenen Aktienpaket des Modekonzerns getrennt und dafür rund 950 Millionen Euro eingestrichen. Die Permira-Tochter Red&Black Lux habe rund 8,4 Millionen Aktien zum Preis von 113 Euro je Anteilsschein bei institutionellen Investoren platziert, teilte die Bank of America Merrill Lynch mit.
Kursentwicklung bis Donnerstag: + 0,6 Prozent

Rheinmetall: Analysten stufen Aktie herunter

Eine negative Analystenstudie hat Rheinmetall am Montag belastet. Die Aktie des Rüstungskonzerns und Automobilzulieferers sank um 1,8 Prozent und lag damit am MDax-Ende. Die Experten der Berenberg Bank hatten den Titel aus Bewertungsgründen von „Buy“ auf „Hold“ heruntergestuft mit einem unveränderten Kursziel von 47 Euro. Seit den Tiefs vom November habe sich die Aktie um 53 Prozent verteuert und das Berenberg-Kursziel erreicht. Die Erholung in der Rüstungssparte sei nun eingepreist.
Kursentwicklung bis Donnerstag: - 1,3 Prozent

Brenntag: Aktie klettert nach Zahlen auf Rekordhoch

Auf der Positiv-Seite des MDax findet sich der weltgrößte Chemikalienhändler Brenntag. Seine Bilanz hat am Mittwoch den Investoren gefallen. Die Aktien legten um bis zu 3,9 Prozent zu und waren damit Spitzenreiter im MDax. Der Konzern verzeichnete Zuwächse beim operativen Ergebnis und beim Umsatz. DZ-Bank-Analyst Thomas Maul bezeichnete die Zahlen für das Geschäftsjahr 2014 als solide. Sie seien besser als erwartet ausgefallen. Der Ausblick des Unternehmens sei – wie immer zu Beginn des neuen Geschäftsjahres – etwas vage, habe aber einen positiven Unterton.
Kursentwicklung bis Donnerstag: - 0,3 Prozent

Gerry Weber: Zahlen übertreffen Erwartungen

Ebenfalls am Montag – dem wohl optimistischsten Börsentag der Woche – hat der Modekonzern Gerry Weber an der Börse mit seinen Zahlen gepunktet. Die zuletzt schwach gelaufenen Aktien stiegen um bis zu 2,6 Prozent. Analysten bewerteten die Bilanz positiv. Umsatz und operativer Gewinn (Ebit) hätten im ersten Quartal leicht über seinen Erwartungen gelegen, sagte zum Beispiel Ingbert Faust von Equinet. Die Ebit-Prognose für das Gesamtjahr 2014/15 falle allerdings niedriger aus als erhofft. Der Experte bekräftigte seine „Halten“-Empfehlung mit einem Kursziel von 34 Euro. Gerry Weber-Aktien hatten seit Jahresbeginn drei Prozent verloren, während der MDax in dieser Zeit um 23 Prozent nach oben schoss. Manche Beobachter sahen daher schlicht auch Nachholbedarf.
Kursentwicklung bis Donnerstag: - 0,7 Prozent

SGL Carbon: Investoren sichern Gewinne

Im SDax fiel diese Woche der Kohlenstoffspezialist SGL Carbon mit tiefroten Zahlen auf. Die trieben die Anleger am Mittwoch aus den Aktien. Die Papiere rutschten mit einem Abschlag von zeitweise knapp sechs Prozent ans Ende des Kleinwerte-Index. Für Enttäuschung sorgte laut Händlern auch der Ausblick. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, über Kosteneinsparungen das Betriebsergebnis im laufenden Jahr „signifikant“ verbessern zu wollen. „Die Anleger nutzen die Gelegenheit und sichern sich ihre Gewinne“, sagte ein Börsianer. Seit Jahresanfang hatten die Titel 20 Prozent gewonnen, der SDax kommt auf ein Plus von 15,8 Prozent.
Kursentwicklung bis Donnerstag: - 8,0 Prozent

Zodiac Aerospace: Kunden machen wegen Lieferschwierigkeiten Druck

Auf den internationalen Aktienmärkten gab es ebenfalls einige Auffälligkeiten. So hat die Aktie des Flugzeug-Zulieferers Zodiac Aerospace am Mittwoch ihren größten Tagesverlust seit fast drei Jahren verbucht. Die Anteilsscheine des französischen Unternehmens fielen an der Pariser Börse um 4,3 Prozent. Das ist der höchste Kursrückgang an einem Handelstag seit dem 1. Juni 2012. Auslöser war eine Insider-Meldung. Das in der Nähe von Paris ansässige Unternehmen hat nach eigenen Angaben Probleme mit der Lieferung von Sitzen und Bordküchen für Airbus und Boeing. Die beiden Flugzeugbauer sollen nun den Druck auf Zodiac erhöht haben. Der Konzern erwartet, dass die Lieferschwierigkeiten Auswirkungen auf die Ergebnisse im ersten Halbjahr haben werden.
Kursentwicklung bis Donnerstag: - 5,3 Prozent

Alibaba: Ende der Haltefrist sorgt für Kursbewegung

An diesem Mittwoch ist eine sechsmonatige Haltefrist für Aktien des chinesischen Online-Händlers Alibaba ausgelaufen. Insider können seither bis zu 435 Millionen Titel des Amazon-Rivalen verkaufen. Offenbar geht es nun hin und her. Am Mittwoch gerieten die Papiere unter Druck und verloren bis zu 1,4 Prozent. Donnerstag nutzten Käufer den Kurs zum Einstieg. Im September hatte Alibaba den größten Börsengang aller Zeiten hingelegt, damals starteten die Titel mit 92,70 Dollar in den Handel. Insgesamt erlöste das Unternehmen 25 Milliarden Dollar.
Kursentwicklung bis Donnerstag: + 4,7 Prozent

French Connection: Geschäftszahlen fallen durch

Mit Enttäuschung haben Anleger die Geschäftszahlen der britischen Modekette French Connection am Dienstag aufgenommen. Die Aktien stürzten um rund 14 Prozent ab. Der Konzern hat im vergangenen Geschäftsjahr erneut einen Verlust und sinkende Umsätze verbucht. Mit umgerechnet 1,1 Millionen Euro fiel der operative Verlust zwar deutlich geringer aus als im Jahr zuvor, wo sich ein Minus von 6,1 Millionen Euro angehäuft hatte. Wie die Briten mitteilten, hätten dazu höhere Lizenzgebühren beigetragen. Anleger zeigten sich dennoch enttäuscht, dass die Firma nicht die angestrebte Kehrtwende geschafft hat. Der Umsatz des in London ansässigen Unternehmens ging in dem bis Ende Januar laufenden Geschäftsjahr um 5,8 Prozent auf knapp 250 Millionen Euro zurück.
Kursentwicklung bis Donnerstag: - 12,5 Prozent

H&M: Umsatz steigt überraschend stark

Auch die umgekehrte Überraschung gelingt – diese Woche etwa der schwedischen Modekette H&M. Unerwartet starke Umsatzzahlen haben am Montag den Aktien einen Impuls gegeben. Sie verteuerten sich um bis zu 2,6 Prozent. Der Rivale der spanischen Zara-Mutter Inditex steigerte die Erlöse im Februar auch dank anhaltender Währungskurseffekte um 15 Prozent. Das war der fünfte Monat in Folge, in denen die Umsätze um einen zweistelligen Prozentsatz zulegten. Analysten hatten lediglich mit einem Anstieg um 13 Prozent gerechnet. Auch die Erlöse von Dezember bis Februar, und damit im wichtigen Weihnachtsgeschäft, zogen stärker als erwartet an.
Kursentwicklung bis Donnerstag: + 2,1 Prozent

Enel: Prognosen begeistern Anleger

Der italienische Versorger Enel hat die Börse am Donnerstag mit seinen Zielen überzeugt. Die Aktie verteuerte sich an der Mailänder Börse um bis zu vier Prozent. Das Unternehmen setzt auf erneuerbare Energien und das Geschäft in Schwellenländern und will in den kommenden fünf Jahren Gewinn und Dividende steigern. Die positiven Prognosen rückten laut Händlern den Gewinneinbruch im vergangenen Jahr in den Hintergrund. Die geplanten Investitionen in Lateinamerika und Afrika seien angesichts des schleppenden Wachstums im italienischen Heimatmarkt eine gute Idee.
Kursentwicklung bis Donnerstag: + 3,2 Prozent

American Airlines: Index-Aufstieg lässt Aktie steigen

Am Dienstag fiel an der Wall Street die Fluggesellschaft American Airlines auf. Die Aktien schossen fast sieben Prozent in die Höhe. Zuvor war bekannt geworden, dass die Titel der Fluggesellschaft in den S&P-500-Index aufgenommen werden.
Kursentwicklung bis Donnerstag: + 11,0 Prozent