Charts der Woche: Diese Aktien treiben den Dax zu Rekorden

Deutsche Telekom: US-Geschäft gefällt Anlegern

Zum dicken Plus des deutschen Leitindex hat zum Beispiel die Deutsche Telekom beigetragen. Ein Auslöser hier sind Nachrichten über Verbesserungen im US-Geschäft. „Die Telekom leidet erstmals seit vielen Quartalen nicht mehr unter Kundenschwund in den USA“, erklärt Marktanalyst Heino Ruland von Ruland Research. Zu verdanken habe die Telekom dies vor allem dem Verkaufserfolg des iPhone 5 von Apple. T-Mobile USA vergrößerte seinen Kundenstamm den Angaben zufolge um 3000 Personen. Dies ist das erste Plus seit dem ersten Quartal 2009. Die Papiere verteuerten sich am Mittwoch um 4,7 Prozent auf ein Sieben-Monats-Hoch.

Allianz: Aktie auf Fünf-Jahres-Hoch

Für positive Stimmung am Aktienmarkt sorgte am Dienstag die überraschend gute Quartalsbilanz des Versicherungskonzerns Allianz. Europas größter Versicherer hat seinen Gewinn dank sprudelnder Einnahmen im ersten Quartal deutlich gesteigert. Die Aktien stiegen daraufhin um bis zu 3,6 Prozent auf den höchsten Stand seit knapp fünf Jahren. Am Mittwoch verloren die Papiere 2,7 Prozent. Beobachter sehen darin aber eine rein technische Reaktion. Die Aktien wurden ex-Dividende gehandelt.

Linde: Lincare-Übernahme kommt gut an

Spitzenreiter im deutschen Leitindex waren am Montag die Titel von Linde mit einem Kursplus von bis zu vier Prozent. Die Aktien des Industriegase-Herstellers schlossen allerdings nur 2,8 Prozent fester, nachdem sie zuvor auf ein Rekordhoch von 149 Euro gestiegen waren. Anleger honorierten den dank der Übernahme von Lincare besser als erwartet ausgefallenen operativen Gewinn, sagte Marktanalyst Heino Ruland von Ruland Research. „Firmenchef Wolfgang Reitzle hat es offenbar geschafft, die Akquisition gut zu integrieren. Billig ist die Aktie allerdings nicht.“

Henkel: Gute Zahlen überzeugen Investoren

Auch der Dax-Konzern Henkel lieferte seinen Anteil am Plus des Leitindex. Die Düsseldorfer überzeugten am Mittwoch mit ihren Zahlen. Der Gewinn fällt stärker aus, als vom Markt erwartet. Die Geschäfte bei Waschmitteln und Kosmetika florieren und lassen den Umsatz leicht steigen. Die Experten von S&P Capital erhöhten in der Folge ihr Kursziel von 73 auf 81 Euro. Die Henkel-Aktie legte fünf Prozent zu. Allerdings bekommt der Konzern in seiner Klebstoffsparte erste Folgen der schwachen Konjunktur zu spüren, was die Stimmung leicht dämpfte.

Commerzbank: Analysten senken die Daumen

Ein Wechselbad der Gefühle erlebten Commerzbank-Aktionäre. Am Dienstag legten die Titel deutliche 2,6 Prozent zu. Der Verlust war im ersten Quartal mit 94 Millionen Euro geringer ausgefallen, als von den Analysten erwartet. Equinet-Analyst Philipp Häßler rechnete allerdings damit, dass das Aufwärtspotenzial für die Titel wegen der geplanten Kapitalerhöhung begrenzt ist. Eine Reihe von negativen Analystenstimmen brachten die Papiere dann am Mittwoch in Bedrängnis. Sowohl Nomura als auch Société Général und Berenberg senkten ihre Kursziele und empfahlen die Aktien zum Verkauf. Die Anteilsscheine rutschten 3,7 Prozent ins Minus.

Lanxess: Gewinn bricht weg

Zu den Verlierern gehören diese Woche die Papiere von Lanxess. Die anhaltende Autokrise in Europa hat den Gewinn des Chemiekonzerns zu Jahresbeginn einbrechen lassen. „Wir sind nicht immun gegen starke Nachfragerückgänge“, erklärte Konzernchef Axel Heitmann am Mittwoch. Der um Sondereinflüsse bereinigte operative Gewinn (Ebitda) schmolz von Januar bis März um 53 Prozent auf 174 Millionen Euro zusammen. Die Aktie verlor daraufhin 2,5 Prozent.

Kuka: Entwicklung gegen Branchen-Sog

In der zweiten Reihe gab es diese Woche ein paar handfeste Überraschungen. Die positiven zuerst. Zum Beispiel aus der Autozulieferer-Branche. Wenn in diesem derzeit schwächelnden Segment ein Konzern zulegt, schauen alle hin. Der Roboterbauer Kuka verzeichnet trotz der Absatzprobleme seiner Hauptkundschaft in der Pkw-Branche weiter steigende Erträge. Der Gewinn der Augsburger kletterte im ersten Quartal binnen Jahresfrist um gut ein Drittel auf 14,5 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Der Umsatz stieg um knapp 19 Prozent auf 436 Millionen Euro. Die Aktien beendeten den Handelstag mit einem Plus von knapp acht Prozent und waren damit größter Gewinner im MDax.

Stada: Jahresauftakt verblüfft Börsianer

Am Dienstag fiel der Arzneimittelhersteller Stada Börsianern auf. Der Konzern hat Umsatz und Ergebnis deutlich gesteigert. LBBW-Analyst Timo Kürschner sprach von einem dynamischen Jahresauftakt. Das Markenportfolio gewinne weiter an Gewicht, erklärte der Experte. Die Aktien legten um 9,1 Prozent auf ein Fünf-Wochen-Hoch zu und gehörten damit zu den größten Gewinnern im MDax.

Celesio: Wieder mal Verkaufsgerüchte

Beim Pharmahändler Celesio waren es Spekulationen auf einen Anteilsverkauf durch Haniel, die die Aktien am Montag in die Höhe trieben. Die Titel schlossen 6,9 Prozent höher. Dem Anlegermagazin „Platow Brief“ zufolge erwägt Haniel-Chef Stephan Gemkow, die Beteiligung an Celesio auf eine Sperrminorität von gut 25 Prozent zurückzufahren. Ein Haniel-Sprecher erklärte dagegen auf Anfrage der Agentur Reuters, es gebe keine Pläne oder Gespräche, den Celesio-Anteil weiter abzuschmelzen.

Hochtief: Flughafen-Verkauf kommt gut an

Der Baukonzern Hochtief fiel in dieser Woche mit der Nachricht auf, endlich den lang gesuchten Käufer für seine Flughafen-Beteiligungen gefunden zu haben. Eine Tochtergesellschaft des kanadischen Pensionsfonds PSP Investments übernimmt alle Anteile der Hochtief AirPort GmbH. Dies sei eine positive Nachricht, da Hochtief bereits seit mehreren Jahren versuche, seine Flughafen-Beteiligungen zu verkaufen; „mittlerweile wurde von einigen Marktteilnehmern sogar bezweifelt, dass die Beteiligungen überhaupt in einem Stück verkäuflich sind“, schrieb DZ-Bank-Analyst Marc Nettelbeck in einem Kommentar. Die Papiere legten am Dienstag knapp sechs Prozent zu.

Norma: Trotz Gewinn-Rückgang auf Rekordhoch

In dieser Woche haben selbst manche scheinbar negativen Nachrichten den Kaufrausch nicht gebremst. Der Automobil- und Industriezulieferer meldete am Dienstag einen rückläufigen Betriebsgewinn, und dennoch stiegen die Aktien um 3,1 Prozent auf ein Rekordhoch. Das Unternehmen habe trotz des Gegenwindes durch die schwächelnde europäische Auto-Konjunktur ein gutes Quartalsergebnis vorgelegt, schrieb DZ- Bank-Analyst Jasko Terzic in einem Kommentar. Die Zahlen seien etwas besser ausgefallen als erwartet.

Pfeiffer Vacuum: Noch ein Rekord trotz Gewinnrückgang

Das gleiche Spiel nochmal: Die Aktien des Vakuumpumpen-Herstellers Pfeiffer Vacuum stiegen am Dienstag um 4,5 Prozent und waren damit so teuer wie zuletzt im April 2011. Und das, obwohl das aktuelle Zahlenwerk einen Umsatz- und Gewinnrückgang ausweist. DZ Bank-Analyst Harald Schnitzer hob in einem Kommentar den überraschend starken Auftragseingang hervor. Er rechne weiterhin mit einer deutlichen Erholung des Geschäfts im zweiten Halbjahr.

Brenntag: Schlechte Zahlen fallen durch

Immer geht dies nicht gut, wie Investoren des weltgrößten Chemikalienhändlers Brenntag erleben mussten. Das rückläufige operative Ergebnis zum Jahresstart hat dessen Aktien am Mittwoch auf Talfahrt geschickt. Die Papiere fielen um bis zu 7,8 Prozent auf den tiefsten Stand seit mehr als vier Wochen. Sie hielten damit die rote Laterne im MDax. Die Quartalszahlen seien überraschend schwach gewesen, schrieb DZ-Bank-Analyst Thomas Maul in einem Kommentar. Seit Jahresanfang haben Brenntag-Titel allerdings auch mehr als 30 Prozent zugelegt.

Nordex: Volle Auftragsbücher überzeugen Analysten

Im Technologieindex TecDax ist diese Woche das Windkraftunternehmen Nordex Analysten aufgefallen. Das Unternehmen hat die Marktbeobachter der Deutschen Bank mit vollen Auftragsbüchern und einer guten Restrukturierungspolitik überzeugt. Im April konnte Nordex einen Vertrag über einen Windkraftpark mit einer Leistung von 125 Megawatt in der Türkei unterschreiben. Die Analysten erhöhten ihr Kursziel von drei auf sechs Euro und bewerten die Aktien mit „hold“. Allein im laufenden Jahr hatten die Aktien satte 93,7 Prozent zugelegt. Am Mittwoch legten die Titel weitere 5,3 Prozent zu.

IVG Immobilien: Existenzkampf vertreibt Anleger

Im SDax gab es neben positiven Entwicklungen auch böse Überraschungen. Einen rabenschwarzen Tag erwischten am Mittwoch die Aktien von IVG Immobilien. Am Nachmittag verzeichneten die Papiere ein sattes Minus von knapp 30 Prozent. Die kriselnde Immobilienfirma kämpft um ihre Existenz. Die aktuellen Quartalszahlen gaben den Sorgen Nahrung. Die Umsatzerlöse sanken im ersten Quartal im Vergleich zum Vorquartal um 31 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern sank im Vergleich zum Vorquartal von 16,2 Millionen auf minus 20,2 Millionen Euro.

Société Générale: Aktiengeschäfte sind gut gelaufen

Auch jenseits der Grenzen lief es diese Woche häufig ziemlich gut. So legten zum Beispiel am Dienstag französische Banken nach ermutigenden Zahlen zu. Besonders gefragt waren die Aktien der Société Générale (SocGen), die sich um 5,1 Prozent verteuerten. Natixis gewannen 1,6 und Credit Agricole 0,7 Prozent. Bei SocGen und Natixis sei das Aktiengeschäft besonders gut gelaufen, sagte ein Börsianer. Bei der Credit Agricole habe das Privatkundengeschäft ein schlechteres Abschneiden verhindert.

Pirelli: Prognose macht Anlegern Mut

Der italienische Reifenhersteller Pirelli hat am Mittwoch seine Prognose für 2013 bekräftigt und damit den Aktien ordentlich Schwung verliehen. Die Titel waren mit einen Plus von mehr als sechs Prozent Spitzenreiter in Mailand. Nach dem schwachen ersten Quartal sei die Bestätigung der Prognose eine gute Nachricht, erklärten Börsianer. Der Nettogewinn bei Pirelli ist im Auftaktquartal indes auf 72,1 Millionen Euro zurückgegangen nach 123,6 Millionen im Vorjahreszeitraum. 2013 sollen aber die Umsätze um drei bis vier Prozent auf 6,3 bis 6,4 Milliarden Euro steigen. Das Ebit soll bei 810 bis 850 Millionen Euro liegen.

G4S: Ausblick löst Kurssturz aus

Krasses Gegenteil bei der weltgrößten Sicherheitsfirma G4S. Ihr pessimistischer Ausblick hat G4S am Dienstag auf Talfahrt geschickt. Die Aktien fielen um bis zu 13,2 Prozent auf ein Vier-Monats-Tief und waren damit Schlusslicht im Londoner Auswahlindex FTSE. Die Gewinnmarge ging den G4S-Angaben zufolge im ersten Quartal trotz eines 7,5-prozentigen Umsatz-Anstiegs binnen Jahresfrist um 0,6 Prozent zurück. Dieser Trend werde sich voraussichtlich fortsetzen und den Gesamtjahresgewinn um 40 bis 45 Millionen Pfund schmälern.