China-Handel Yuan-Drehscheibe in Frankfurt eröffnet

Der Handel mit China erreicht eine neue Qualität: Am Finanzplatz Frankfurt hat das erste Yuan-Handelszentrum im Euroraum die Arbeit aufgenommen. Bei Geschäften in China sollen Firmen ab sofort Geld und Zeit sparen.

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Die chinesische Währung: Der Yuan. Quelle: dpa

Frankfurt Für deutsche Unternehmen ist der Handel mit China ab sofort leichter: Die Bank of China hat die Arbeit als Drehscheibe für Geschäfte mit dem Yuan (Renminbi) wie geplant in Frankfurt aufgenommen. „Wir haben unser Versprechen erfüllt: Die Clearing-Bank funktioniert“, sagte der Geschäftsleiter der Frankfurt-Niederlassung der Bank of China, Bernd Meist, am Montag. Der Finanzplatz Frankfurt ist das erste Handelszentrum für die chinesische Währung in der Eurozone. Der Yuan ist bisher nicht frei handelbar.

Damit können Kunden aus Deutschland und dem gesamten Euroraum ihre Transaktionen in der chinesischen Währung schneller und kostengünstiger in Frankfurt abwickeln - einfach und bequem über ihre eigene Hausbank, wie die Finanzplatzinitiative Frankfurt Main Finance betonte. Das soll den deutsch-chinesischen Handel antreiben. Vor allem Mittelständler würden davon profitieren, dass sie ihre China-Geschäfte künftig in der eigenen Zeitzone in ihrer Sprache abwickeln können, sagte Bundesbank-Vorstand Joachim Nagel am Montag in Frankfurt.

Bisher mussten Renminbi-Währungsgeschäfte in Hongkong in Dollar abgewickelt werden. „Bei Rechnungsstellung in Renminbi muss beispielsweise ein deutscher Importeur erst Euro in Dollar und dann Dollar in Renminbi tauschen. Dieser Umweg über den Dollar und die damit entstehenden Kosten werden künftig entfallen“, erklärte Frankfurt Main Finance.

Meist betonte, dass bereits am Montag aus allen drei Säulen - Privatbanken, Sparkassen und Genossenschaftsbanken - Transaktionen durchgeführt worden seien: „Die Nachfrage ist beeindruckend.“ Nach Angaben der Bundesbank sind die deutschen Zahlungen in Yuan allein in den ersten neun Monaten 2014 um 273 Prozent zum Vorjahr gestiegen. Fast ein Viertel aller deutschen Unternehmen nutze diese Währung inzwischen bei Geschäftsbeziehungen mit China.

Das berge eine Reihe von Vorteilen, betonte Nagel: „Chinesische Geschäftspartner räumen in Renminbi häufig bessere Preise ein.“ Außerdem sei es für chinesische Firmen schwer, Fremdwährungen in Renminbi umzutauschen: „Damit wird es für deutsche Unternehmer jetzt leichter, ihre Marktposition in China zu stärken und neue Geschäftsabschlüsse mit chinesischen Unternehmen zu machen.“

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