Frankfurt Nach seiner jüngsten Berg- und Talfahrt hat sich der Euro am Freitag stabilisiert. Er notierte mit 1,2371 Dollar in Reichweite seines New Yorker Schlusskurses. Am Donnerstag hatten die Aussagen von EZB-Chef Mario Draghi zum geldpolitischen Kurs im Euro-Raum die Anleger ratlos zurückgelassen. Die Währung stieg zunächst auf 1,2457 Dollar, fiel dann aber wieder unter die Marke von 1,24 Dollar. Draghi legte sich zwar nicht auf einen konkreten Zeitpunkt für eine weitere Lockerung der Geldpolitik fest. Gleichzeitig ließ er sich jedoch alle Optionen für einen solchen Schritt offen.
Als geeignetes Mittel zum Öffnen der Geldschleusen gilt der Ankauf von Staatsanleihen, wie ihn andere Notenbanken - etwa in den USA oder Großbritannien - bereits eingesetzt und damit die Wirtschaft nach der Finanzkrise wieder in Schwung gebracht haben. Allerdings stößt dieses Instrument bei der Bundesbank wegen rechtlicher Bedenken auf scharfe Kritik.
Am Nachmittag könnten die US-Arbeitsmarktdaten neuen Schwung in den Handel bringen. Von Reuters befragte Experten rechnen mit 230.000 neuen Jobs außerhalb der Landwirtschaft im November. Im Vormonat waren es 214.000. Alles unter 200.000 neuen Stellen wäre sicherlich eine Enttäuschung, hieß es in einem Kommentar der Commerzbank. Die US-Notenbank Fed macht ihren weiteren geldpolitischen Kurs von der Entwicklung der Wirtschaft abhängig. Experten erwarten, dass sie nicht vor September 2015 an der Zinsschraube dreht.