Frankfurt Die drohende Herabstufung der Bonität der Niederlande hat die Renten-Anleger kalt gelassen. Die Renditen der zehnjährigen niederländischen Papiere lagen am Mittwoch mit 1,851 Prozent in Reichweite des Vortagesschlusses.
„Holländische Papiere gelten wie Bundesanleihen als sichere Häfen - offenbar ist die Wahrnehmung hier einfach nicht so stark, dass irgendwo Gefahr lauern könnte", sagte Sebastian Sachs, Analyst beim Bankhaus Metzler.
Die Ratingagentur Fitch hat den Ausblick für die Kreditwürdigkeit der Niederlande auf „negativ" gesenkt - damit wird eine Herabstufung der Topbonität in den kommenden Monaten wahrscheinlicher. Bisher bewertet Fitch das Euro-Land, das als Musterknabe in der EU gilt, mit der Top-Note „AAA".
Probleme auf dem Immobilienmarkt und im Bankensektor belasten aus Sicht der Experten jedoch die niederländische Wirtschaft. „Fitch hat einen Warnschuss abgegeben - ob tatsächlich auch eine Herunterstufung folgt, bleibt abzuwarten", sagte Sachs. Klar sei aber, dass die Entwicklungen im Immobilien- und Bankensektor mit vielen Unsicherheiten verbunden seien. Für Aufsehen hatte zuletzt der angeschlagene Finanzkonzern SNS Reaal gesorgt, der nun verstaatlich werden muss.