Enttäuschung über Bank of Japan Anleger setzen wieder auf den Yen

Durch den regen Geldfluss aus Tokio sind bisher die Aktienkurse gestiegen, der Yen aber hat gelitten. Nun, da die japanische Notenbank sich gegen weitere Maßnahmen entschieden hat, könnte sich das umkehren.

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Fußgänger vor einer Börsentafel in Japan: Der Yen legt wieder zu. Quelle: Reuters

Frankfurt Der Yen hat am Dienstag von der Enttäuschung vieler Anleger über den geldpolitischen Kurs der Bank of Japan (BoJ) profitiert. Der Dollar fiel auf 96,47 Yen von 98,76 Yen am Vorabend, der Euro auf 128,12 Yen von 130,91 Yen. "Wir sind in einer Korrekturphase", erklärte ein Händler.

Bisher hätten alle auf einen fast unbegrenzten Geldfluss aus Tokio gesetzt, was sich in steigenden Aktienkursen und einem schwachen Yen manifestiert hatte. "Jetzt denken die Leute wieder um, so dass die Aktien fallen und der Yen aufholt." Die japanische Notenbank hatte sich gegen eine weitere Aufstockung ihrer ohnehin schon ultralockeren Geldpolitik entschieden.

Viele Anleger hatten erwartet, die Notenbank könnte als Maßnahme gegen die steigenden Renditen am Rentenmarkt die Laufzeit bestimmter für die Banken günstiger Refinanzierungsgeschäfte verlängern. Das hätte von den Geldhäusern Druck genommen, Anleihen aus Bilanzgründen zu verkaufen.

Zugleich ließ die Notenbank ihr Anfang April begonnenes Anleihekaufprogramm unverändert. Doch vielen Anlegern reichte das nicht. Der Dollar konnte damit nicht mehr von Spekulationen profitieren, die US-Notenbank Fed könnte bald ihre Wertpapierkäufe drosseln und damit die Geldnotenpresse langsamer rotieren lassen.

Der Euro präsentierte sich zur US-Währung mit 1,3250 Dollar auf dem Vortagesniveau. Der Beginn der Verhandlung über die Anti-Krisenmaßnahmen der EZB vor dem deutschen Bundesverfassungsgericht bremste einem Händler zufolge Euro-Käufe etwas.

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