Frankfurt Spekulationen auf eine nochmalige Ausweitung des Anleihenkaufprogramms der Bank of England (BoE) haben das Pfund Sterling am Mittwoch auf Talfahrt geschickt. Die britische Währung fiel um 0,8 Prozent auf 1,5279 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit mehr als acht Monaten. Für einen Euro mussten 87,64 Pence gezahlt werden, so viel wie seit 16 Monaten nicht mehr.
Viele Volkswirte hatten die Chance einer nochmaligen Ausweitung des Programms schon abgeschrieben, vor allem nachdem Zentralbank-Chef Mervyn King vergangene Woche davon gesprochen hatte, dass die Notenbank zur Ankurbelung der Wirtschaft schon nahezu alles getan habe, was in ihrer Macht steht.
Doch nun haben sich drei der neun Mitglieder des geldpolitischen Rates für eine Aufstockung des Anleihe-Kaufprogramms um 25 Milliarden Pfund (knapp 29 Milliarden Euro) ausgesprochen. King gehört dazu. Die restlichen sechs Notenbanker waren dagegen. Eine 6:3-Entscheidung hatte es zuletzt im Juni 2012 gegeben - einen Monat später wurde das Kaufprogramm um 50 Milliarden Pfund erhöht.
Großbritanniens Wirtschaft stagniert derzeit wegen der Schuldenkrise in Europa, dem harten Sparprogramm der Regierung und der hartnäckig hohen Inflation. Die Bank of England hat deshalb den Kauf von Anleihen im Volumen von 375 Milliarden Pfund genehmigt, um so Geld in die Wirtschaft zu pumpen.