Goldpreis unter Druck „Die Anleger verkaufen zu voreilig“

Anleger spekulieren auf ein mögliches Ende der ultra-lockeren Geldpolitik der US-Notenbank und verkaufen Gold. Die Inflationsangst lasse wohl nach. Doch Experten sehen die Verkäufe als zu voreilig an.

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1000 Gramm schwere Goldbarren. Der Goldpreis ist seit Monaten auf Talfahrt. Quelle: dpa

Frankfurt Angesichts der nachlassenden Furcht vor einer anziehenden Inflation haben einige Anleger am Donnerstag den „sicheren Hafen“ Gold verlassen. Das Edelmetall baute sein 2,6-prozentiges Vortagesminus zunächst aus und fiel zeitweise auf 1554,49 Dollar je Feinunze - der tiefste Stand seit über sieben Monaten. Am Vormittag stabilisierte es sich und notierte 0,2 Prozent fester bei 1567 Dollar.

Als Auslöser für den zwischenzeitlichen Kursrutsch nannten Börsianer die Diskussion um ein mögliches vorzeitiges Ende der ultra-lockeren US-Geldpolitik. Rohstoff-Stratege Jeremy Friesen von der Societe Generale bezeichnete die Verkäufe als voreilig. Schließlich sei die US-Arbeitslosigkeit weiterhin hoch.

Außerdem seien die politischen und konjunkturellen Probleme in Europa noch nicht überwunden. „Die Zentralbanken werden die Wirtschaft noch einige Zeit an ihrem Lebenserhaltungssystem angeschlossen halten.“

Platin und Palladium setzten ihre Talfahrt fort und verloren 2,2 Prozent auf 1608,75 Dollar und 2,8 Prozent auf 716,50 Dollar. Hier lasteten die schwachen europäischen Konjunkturdaten auf der Stimmung, sagten Börsianer. Wegen ihrer Bedeutung bei der Herstellung von Autokatalysatoren rechnen Anleger Platin und Palladium eher den Industrie- als den Edelmetallen zu.

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