KritischerAnalystenkommentar Telecom Italia und Telefonica auf Talfahrt

Ein kritischer Analystenkommentar setzt die Aktie der Telecom Italia unter Druck. Der Kurs verliert mehr als sechs Prozent. Auch die spanische Telefonica, einer der Großaktionäre, wird mit reingezogen.

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Schlechtes Signal: Ein Analystenkommentar verunsichert die Anleger der Telecom Italia. Quelle: ap

Madrid/Frankfurt Kritische Analystenkommentare haben am Dienstag die Aktien der Telecom Italia unter Druck gesetzt. Die Titel fielen um 6,8 Prozent auf 0,567 Euro. Laut Händlern hatten die Analysten der Bank of America und Merrill Lynch die Aktien auf „underperform“ heruntergestuft, Barclays habe zugleich seine Kaufempfehlung kassiert und die Aktien auf „eqalweight“ gestellt. Die Experten begründeten dies damit, dass es einen großen Druck auf die Telefontarife in Italien gebe, zitierten Händler aus der Kurzstudie.

In Madrid brachen die Aktien von Telefonica – einem Großaktionär bei Telecom Italia – um 4,5 Prozent auf 10,73 Euro ein. Die Titel waren zunächst im Zuge einer Platzierung ausgesetzt worden. Die Titel wurden im beschleunigten Bookbuilding-Verfahren verkauft. Telefonica will damit seine Schulden abbauen, bis Ende des Jahres sollen diese von 51 Milliarden Euro auf unter 47 Milliarden gesenkt werden.

Der Telekomkonzern nutzte die Gunst der Stunde, nachdem der Aktienkurs in den vergangenen vier Wochen um 18 Prozent geklettert ist. „Das ist ein recht guter Deal“, sagte Andres Bolumburu, Analyst bei Banco de Sabadell in Madrid. „Nachdem die Aktienmärkte wegen der neuen Europa-Sorgen, die durch die Zypern-Krise ausgelöst wurden, nervös werden, hat Telefonica beschlossen, jetzt die Titel zu verkaufen und die zuvor erreichten Kursgewinne mitzunehmen.“

Neben den Erlösen aus dem Verkauf könnte Telefonica auch einen Nettokapitalertrag von bis zu 70 Millionen Euro erzielen, sagt Borja Mijangos, Analyst bei Interdin Bolsa in Madrid. „Die Transaktion ermöglicht der Gesellschaft, die Schulden erheblich zu senken“, sagt Mijangos. „Dennoch muss die Gesellschaft ihre Fremdfinanzierung weiter reduzieren.“

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