Am Montag hatte ein Sprecher von George Soros, dem 85 Jahre alten Hedgefonds-Manager, versichert: Am Pfund-Crash der vergangenen Tage habe der Spekulant nicht verdient. Das war zumindest ein wenig überraschend, da Soros den Absturz der Währung für den Fall des Brexit doch treffend vorausgesagt hatte.
Was der Sprecher nicht sagte: Am Ausverkauf an den Märkten am Freitag und Montag profitiere der Investor zumindest teilweise. Denn Soros hat im großen Stil gegen die Aktie der Deutschen Bank gewettet. Laut einer Mitteilung im Bundesanzeiger, war die Soros Fund Management LLC am Freitag eine Netto-Leerverkaufsposition im Umfang von 0,51 Prozent des ausgegebenen Aktienkapitals eingegangen. Das entspricht zum Kurs von Freitag etwa einem Investment in Höhe von etwa 100 Millionen Euro.
Die Deutsche-Bank-Aktie hatte – wie andere Finanztitel auch – nach Bekanntwerden des Ergebnisses des britischen EU-Referendums heftig an Wert verloren. Am Donnerstag hatte die Aktie noch bei 15,50 Euro notiert, bis Montag sackte sie auf zeitweise 12,07 Euro durch. Mit Leerverkäufen spekulieren Anleger auf fallende Kurse.
Auch ein zweiter Hedgefonds meldete eine Wette gegen Deutschlands größtes Geldhaus. Der Fonds Marshall Wace setzte ebenfalls 0,5 Prozent des Aktienkapitals der Deutschen Bank am Freitag gegen das Institut.