Musterdepots Ende der Fahnenstange? Nicht in Sicht

Drei Manager, drei Konzepte, drei Portfolios: Die Musterdepots zeigen, wie man mit Timing und Strategie den Markt schlagen kann. Sönke Niefünd rechnet auch weiterhin mit hohen Unternehmensgewinnen.

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Depot-Strategien: Individuelle Einschätzungen der Markt-Experten

Das Redaktionsdepot: Ulf Sommer, Handelsblatt

Seit der Sitzung der Europäischen Zentralbank gibt es für den Dax kein Halten mehr: Das deutsche Börsenbarometer markierte gleich mehrere Rekordhochs in Folge. Doch wie lange dauert die Rally noch? Es gibt Indizien, dass das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht ist. So gab es bislang keine Gewinnmitnahmen, die man auf solch einem hohen Niveau an den Aktienmärkten erwartet hätte. Das lässt die Schlussfolgerung zu, dass die Investitionsquote der Anleger derzeit zu niedrig ist. Dieses Geld dürfte einen größeren Kursrutsch zunächst verhindern oder sogar die Rally weiter anheizen. Finanzmarktexperte Joachim Goldberg formuliert die Lage treffend: „Es tanzen noch längst nicht alle auf dem Vulkan.

Das Social-Trading-Depot: Alexander Kovalenko, Bayerische Vermögen

Die Positionen unseres Musterdepots haben sich im Oktober mehrheitlich sehr erfreulich entwickelt. Bei den Einzeltiteln stellt die Aktie des finnischen Papierherstellers UPM Kymmene mit plus 12,5 Prozent den absoluten Spitzenreiter dar. Darüber hinaus konnten der österreichische Stahlkonzern Voestalpine, der spanische Baugigant ACS sowie der Minenbetreiber Anglo American eine Performance zwischen 6,5 und 9,5 Prozent aufweisen. Nur drei der Einzelaktien – EDP, Telefonica und Casino Guichard – schlossen den Börsenmonat Oktober mit einem Minus ab. Von den Ziel-Wikifolios entwickelten sich drei von fünf positiv und ein Wikifolio neutral. Besonders erfreulich schnitten das „ETF-Werte des ICAX“ (plus 2,5 Prozent) sowie das „Dividende und Eigenkapital Deutschland“ (plus 2,0 Prozent) ab.

Das Privatbank-Depot: Sönke Niefünd, Otto M. Schröder Bank

Was kommt nach den Allzeithochs an den internationalen Aktienmärkten? Niedrige Zinsen werden auch weiterhin die Unternehmensgewinne treiben. Einige Unternehmen nutzen bereits Aktienrückkäufe, wodurch die Zahl der Aktien sinkt und der Gewinn je Aktie steigt. Aktien sind gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) in den USA mit 19 und in Deutschland mit 14,5 nicht mehr preiswert. Der Deutsche Leitindex hat ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 13,1. Dies liegt über dem langfristigen Durchschnitt von 11,7. Die 200-Tage-Linie beim Dax verläuft bei 12.330 Punkten und kann jederzeit getestet werden, wobei wir das Risiko in den USA noch höher einschätzen. Unser Dax-Jahresendziel für 2017 von 11.500 Punkten vom Januar 2017 ist gut abgesichert und scheint im heutigen Umfeld zu konservativ gewesen zu sein. Aktien verbleiben für uns unverändert eine langfristige Anlagemöglichkeit, obwohl die durchschnittliche Dividendenrendite bereits gesunken ist.

Die Regeln der Depots

Die Musterdepots veranschaulichen aussichtsreiche Anlagestrategien und geben Anregungen, mit denen Investoren ihre Renditeziele erreichen können. Im Vordergrund steht nicht ein Wettbewerb zwischen den drei Portfolios, sondern vielmehr die Nachvollziehbarkeit und Transparenz der Anlageentscheidungen für den Leser. Jeder Kommentator startet mit einem fiktiven Anfangskapital von 100.000 Euro. Zu Beginn, am Freitag, dem 31. Januar 2014, wurden mindestens fünf Wertpapiere gekauft. Danach steht es den Kommentatoren frei, wann sie investieren. Es werden Gebühren für Kauf und Verkauf von 0,25 Prozent angenommen und vom Barbestand abgezogen. Zinsen und Dividenden werden dem Barbestand zugebucht. Die Depotzusammensetzung muss sich nicht täglich ändern.

Die Beiträge stellen keine Anlageberatung dar, insbesondere geben sie keine Empfehlung zum Kauf der genannten Wertpapiere. Sie sollen einen Anreiz zum Nachdenken und zur Diskussion über Marktentwicklungen und Anlagestrategien geben.

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