Nach dem gescheiterten Putschversuch Türkische Lira auf Erholungskurs

Die türkische Zentralbank sendet nach dem Putschversuch im Land Beruhigungssignale Richtung Kapitalmarkt. Der Wechselkurs der türkischen Lira hat sich bereits wieder beruhigt.

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Das Foto zeigt türkische 10-Lira-Banknoten. Der Wechselkurs hat sich nach dem gescheiterten Putschversuch wieder beruhigt. Quelle: Reuters

Ankara Die türkische Notenbank werde alles Nötige tun, um die Finanzstabilität zu gewährleisten, teilte sie am Sonntag mit. Geschäftsbanken erhielten unbegrenzten Zugang zu Liquidität. Dafür müsste diese keine Gebühr zahlen.
So haben die Währungen der Schwelllenländer, die aufgrund der Unruhen in Türkei unter Druck gerieten, den Großteil ihrer Verluste bereits wieder aufgeholt. Die asiatischen Aktienmärkte wurden von dem gescheiterten Putsch in dem islamischen Land nicht beeinflusst.

Der Euro stieg noch am Freitagabend, als ersten Meldungen über den Putsch veröffentlich wurden, schnell von 3,20 auf 3,33 Lira. Mittlerweile hat sich der Wechselkurs aber wieder beruhigt. Am Montagfrüh kostet ein Euro 3,27 Lira. Insgesamt waren die Ausschläge bei der türkischen Währung trotz der Unruhen moderat: Noch Anfang Mai 2016 kostete eine Lira 3,40 Euro.

Die Regierung in Ankara versuchte am Wochenende Investoren zu beruhigen: „Wir haben die Kontrolle. Kein Grund zur Sorge“, schrieb der stellvertretende Ministerpräsident Mehmet Simsek auf Twitter. Die Regierung habe in Absprache mit der Zentralbank und dem Finanzministerium alle erforderlichen Maßnahmen getroffen.

Die türkische Wirtschaft läuft seit längerem nicht mehr so gut wie in früheren Jahren. Banken kämpfen mit faulen Krediten, weil Firmen Pleite gehen. Wegen der angespannten Sicherheitslage weichen viele Touristen zudem auf andere Ziele aus.

Nach dem gescheiterten Putsch geht die Regierung massiv gegen Teile des Militärs und der Justiz vor .Bei den Kämpfen, die Militärangehörige am Freitagabend in Istanbul und Ankara völlig überraschend begannen, wurden mindestens 265 Menschen getötet und fast 1500 verletzt.

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