Den Treibern hinter der Abspaltung reicht das allerdings nicht. Mit Einführung von Bitcoin Cash wollen sie die Größe eines Blocks in der Blockchain auf acht Megabite erweitern. Statt sieben Transaktionen in der Sekunde sind dann bis zu 50 möglich. Das erhöht die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Währungen und soll Bitcoin Cash langfristig attraktiv machen. Die Befürworter von Bitcoin Cash hoffen zudem, eine stabile Alternative zum Bitcoin aufbauen zu können.
Sollte die angekündigte Reform des Bitcoin nicht wie geplant über die Bühne gehen oder gar nicht stattfinden, könnte man mit Bitcoin Cash direkt eine Alternative liefern. Das würde den Kurs der Abspaltung beflügeln. Federführend hinter der Abspaltung ist wohl BitMain, einer der größten Miner aus China. Miner sind Betreiber großer Rechennetzwerke, die die Blockchain hinter der Währung regelmäßig pflegen. Dafür werden sie mit Bitcoins bezahlt.
Viele Miner hatten sich aber bereits vor der Abspaltung hinter die klassischen Bitcoins gestellt. Dieser Vertrauensbeweis hat sich auch bei den Anlegern rumgesprochen und spiegelt sich wohl deutlich im aktuellen Kurs der Digitalwährung wider.
Für Anleger hat die Spaltung gleich mehrere Konsequenzen. Zum einen haben ehemalige Bitcoin-Anleger nun sowohl Bitcoin als auch Bitcoin-Cash – vorausgesetzt, der Anbieter, bei dem sie die Digitalwährung hinterlegt haben, unterstützt beide Systeme. Ist das der Fall, bekommen Anleger für jeden Bitcoin, den sie haben, auch einen Bitcoin Cash. Sie dürften sich freuen, hat sich ihr Vermögen damit doch schlagartig vervielfacht und zwar ohne dass sie dafür etwas hätten tun müssen. Mehrere große Händler kündigten bereits an, diesen Vorgang zu unterstützen, darunter die Wallet-Anbieter Trezor und Ledger. Andere Anbieter hingegen wollen das das Spiel nicht mitspielen. An der bekannten Börse Coinbase etwa erhalten Besitzer der ursprünglichen Bitcoins keine zusätzlichen Bitcoins Cash.
Zum anderen löst die Spaltung der Währung aber auch eine Diskussion über Vertrauen in Kryptowährungen aus. Denn umso länger die beiden Digitalwährungen nebeneinander existieren, desto weiter werden sich auf die Geldbestände von Bitcoin und Bitcoin Cash auseinanderentwickeln. Dem Vertrauen in Digitalwährungen dürfte das vorerst einen Dämpfer geben. Auch zeigt sich immer deutlicher, dass die ursprüngliche Idee, ein System ohne zentrale Institution und willkürliche Eingriffe zu kreieren, schwieriger sein dürfte als gedacht. Das machen insbesondere die Machtkämpfe innerhalb der Gemeinde und zwischen verschiedenen Minern deutlich. Wie sich diese möglichen Unsicherheiten auf die Kurse der beiden Digitalwährungen auswirken, wird sich zeigen müssen. Nach diesem Wochenende stehen die Zeichen vorerst auf Bitcoin.