Neue Anleihen Italien kann am Kapitalmarkt landen

Anleger fassen wieder mehr Vertrauen zu Krisenstaaten: Italien konnte sich am Kapitalmarkt nun mit über sechs Milliarden Euro eindecken. Die Rendite dafür war so niedrig wie seit fast drei Jahren nicht mehr.

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Eingang zur Börse in Mailand: Italien muss weniger Rendite für seine Anleihen zahlen. Quelle: Reuters

Frankfurt Italien hat sich am Montag am Kapitalmarkt insgesamt 6,63 Milliarden Euro geliehen. Damit fiel die Kreditaufnahme etwas geringer aus als mit bis zu 6,75 Milliarden Euro erwartet, was die Anleger aber gelassen hinnahmen. Im einzelnen bot Italien den Anlegern vier Milliarden Euro in Form von zweijährigen Null-Coupon-Anleihen. Die Rendite fiel auf 1,434 Prozent und lag damit so niedrig wie seit März 2010 nicht mehr.

Ende Dezember hatte Italien für eine ähnliche Anleihe eine Rendite von 1,88 Prozent bieten müssen. Allerdings war die Überzeichnung weniger hoch als zuletzt. Zudem verkaufte Italien eine inflationsindizierte Anleihe in einem Volumen von 2,63 Milliarden Euro mit einer Laufzeit bis September 2018 und einer Rendite von 1,8 Prozent.

"Das Auktionsergebnis bestätigt, dass die Investoren wieder eine positive Meinung über Italien haben", erklärte ING-Analyst Alessandro Giansanti. Schließlich habe auch die Hoffnung auf eine Konjunkturerholung in der Euro-Zone im zweiten Halbjahr dieses Jahres den Anlegern Appetit auf Anleihen mit höheren Renditen gemacht.

Die Regierung in Rom will am Dienstag und Mittwoch erneut den Kapitalmarkt anzapfen und bis zu 15 Milliarden Euro an Krediten aufnehmen. Dabei hat das Land allein in den ersten beiden Januar-Wochen bereits etwa zehn Prozent des geplanten Anleihe-Volumens begeben.

Am Sekundärmarkt gaben die Kurse der Staatsanleihen über zwei, fünf und zehn Jahren Laufzeit nach. Händler sprachen von technischen Faktoren im Zusammenhang mit den Kreditaufnahmen in dieser Woche. Die Renditen für die zehnjährigen Papiere stiegen leicht auf 4,17 von 4,13 Prozent am Freitag an.

Bundesanleihen waren am Montag ebenfalls wenig nachgefragt. So stiegen auch die Renditen der deutschen zehnjährigen Bonds um einen Basispunkt auf 1,59 Prozent. Der Bund-Future rutschte um 21 Ticks auf 142,29 Punkte. Auch der Bund sammelte am Montag neue Gelder bei den Anlegern ein und begab einjährige Bundesschatzanweisungen über 2,07 Milliarden Euro. Dabei verlangten die Anleger dieses Mal eine Rendite, wohingegen sie bei der letzten entsprechenden Anleihe-Auktion noch leicht draufgezahlt hatten.

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