Probleme durch Preisverfall US-Milliardär verliert Millionen mit Gold

Alles richtig gemacht: Der Milliardär George Soros hat Goldpositionen aufgelöst – bevor der Preis einbrach. Nicht so viel Glück hatte ein anderer Starinvestor. Und Buffett würde nicht einmal bei 800 Dollar einsteigen.

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Milliardär Soros: Richtiger Riecher. Quelle: Reuters

New York Der Milliardär George Soros gehörte ebenso wie Northern Trust und Blackrock zu den Investoren, die ihre Positionen in börsennotierten Goldprodukten verringert haben, bevor der Goldpreis im April in einen „Bärenmarkt“ abrutschte. Der Hedge-Fonds-Manager John Paulson behielt dagegen seine Bestände und verlor im ersten Quartal rund 165 Millionen Dollar.

Soros Fund Management LLC verringerte sein Investment in den SPDR Gold Trust zum 31. März gegenüber dem Vorquartal um zwölf Prozent auf 530.000 Aktien. Das geht aus einer Pflichtmitteilung an die US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission hervor. Fonds von Northern Trust und Blackrock reduzierten ihre Bestände um mehr als die Hälfte. Paulson & Co., der größte SPDR-Investor, hielt 21,8 Millionen Aktien, während Schroder Investment Management Group 2,1 Millionen Anteile kaufte.

Der Goldpreis, der 2011 einen Rekordhoch erklommen hatte, fiel im vergangen Monat in einen Bärenmarkt. Das sorgte für Wertverluste von 42 Milliarden Dollar bei den Vermögenswerten der ETP (Exchange Traded Products) in diesem Jahr, wie Daten von Bloomberg zeigen. Eine Reihe von Investoren verliert Vertrauen in das Edelmetall als Hort für den Werterhalt ihres Vermögens.

In Anbetracht der Rekordjagden an den Aktienmärkten und den beispiellosen geldpolitischen Anreizen der Zentralbank zur Ankurbelung der Konjunktur, die dennoch bislang nicht zu einem Anstieg der Inflation geführt haben, wechseln sie in riskantere Anlagen. Nach der längsten Rally seit neun Jahrzehnten steht der Goldpreis vor dem ersten jährlichen Minus seit dem Jahr 2000.

„Es ist eine ziemlich üble Zeit für Gold-Investoren, da der Preis fällt, während die Aktienkurse weiter klettern“, sagte Michael Gayed, Co-Portfoliomanager des ATAC Inflation Rotation Fund bei Pension Partners in New York, in einem Telefoninterview mit Bloomberg News. „Der emotional doppelte Rückschlag hat die Verkäufe geprägt.“


Buffett warnt vor Goldinvestment

Die weltweiten ETP-Goldbestände sind in diesem Jahr um 16 Prozent gesunken. Seit das erste goldunterlegte Produkt 2003 in den Börsenhandel kam, waren die Bestände bislang jedes Jahr gestiegen. Die Vermögenswerte des SPDR sind um 22 Prozent zurückgegangen, und sie werden nach Einschätzung der Deutschen Bank AG vom 14. Mai wahrscheinlich um weitere zwei Millionen Unzen bis vier Millionen Unzen sinken.

Der Gold-Terminkontrakt an der New Yorker Comex hat sich dieses Jahr um 17 Prozent auf 1394,20 Dollar verbilligt. Dagegen gewann der MSCI All-Country World Index der Aktien elf Prozent.

Investmentguru Warren Buffett schrieb in seinem letztjährigen Aktionärsbrief seiner Berkshire Hathaway, dass Investoren Gold meiden sollten. Gegenüber Journalisten äußerte er sich im Hinblick auf Gold zuletzt folgendermaßen: „Wenn es auf 800 Dollar fällt, würde ich nicht kaufen. Es liegt nur da und du wartest darauf, dass dir jemand mehr dafür zahlt.“

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