Rendite gesunken Mehr Vertrauen in italienische Anleihen

Italiens Staatsanleihen sind bei Anlegern wieder beliebter. Erstmals seit Jahren fiel die Rendite damit wieder unter vier Prozent. Analysten erwarten allerdings nicht, dass die Titel noch weiter stark fallen.

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Markt in Mailand: Italienische Anleihen sind wieder gefragter. Quelle: ap

Frankfurt Die Hoffnung auf ein baldiges Ende der Regierungskrise in Italien hat am Rentenmarkt für Entspannung gesorgt. Anleger griffen am Dienstag bei den zehnjährigen Staatsanleihen des Landes zu. Im Gegenzug fiel die Rendite erstmals seit November 2010 unter die Vier-Prozent-Marke. Die Titel warfen zeitweise nur noch 3,979 Prozent ab nach 4,089 Prozent im Vortagesgeschäft.

Investoren setzten darauf, dass mit der Wiederwahl Giorgio Napolitanos zum Staatspräsidenten der politische Stillstand in der drittgrößten Volkswirtschaft der Euro-Zone überwunden wird. Beobachter hielten es für möglich, dass der 87-Jährige noch im Tagesverlauf die Einigung auf eine Große Koalition präsentieren könnte. Die Parteien versuchen bereits seit der Parlamentswahl Ende Februar, eine Regierung zu bilden.

Die Analysten der Metzler Bank gehen allerdings nicht davon aus, dass die Rendite italienischer Staatsanleihen noch großen Spielraum nach unten hat. Es falle schwer, sich weitere massive Unterstützung für die Anleihen vorzustellen, schrieben die Experten in einem Kommentar. Selbst wenn es politisch vorangehe, trübe sich die generelle Lage des Landes deutlich ein. "Konjunkturell verschlechtert sich die Situation zunehmend."

Die drittgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone durchlebt gerade die längste Durststrecke seit rund 20 Jahren. Der Internationale Währungsfonds sagt Italien für 2013 ein Schrumpfen der Wirtschaft um 1,5 Prozent voraus.

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