Währungen Yen im freien Fall, Euro beruhigt sich

Nach einer langen Berg- und Talfahrt kommt der Euro zur Ruhe. Die ultralockere Geldpolitik Japans lässt den Yen um weitere vier Prozent abstürzen. Starken Einfluss erwarten Analysten von den US-Arbeitsmarktdaten.

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Der Yen-Kurs in Dollar: Immer noch fallend. Quelle: Reuters

Frankfurt Nach seiner Berg- und Talfahrt am Vortag hat sich der Euro zum Wochenschluss wenig verändert präsentiert. Die Gemeinschaftswährung notierte bei 1,2921 Dollar nach 1,2934 Dollar im New Yorker Schlussgeschäft. Maue Konjunkturaussichten und Spekulationen auf eine baldige Zinssenkung hatten den Euro während der Pressekonferenz von EZB-Chef Mario Draghi am Donnerstag auf ein Vier-Monats-Tief von 1,2745 Dollar gedrückt. Entspannung machte sich erst wieder breit, als Draghi gegen Ende der Frage- und Antwortrunde die Sorgen vor einem Auseinanderbrechen der Euro-Zone zerstreute. Der Euro zog daraufhin wieder deutlich an.

Im Tagesverlauf dürften Anleger ihre Aufmerksamkeit auf den US-Arbeitsmarktbericht richten. Von Reuters befragte Analysten rechnen mit einem leichten Dämpfer. Sie sagten für Februar im Schnitt ein Plus von 200.000 Stellen nach 236.000 Stellen im Vormonat voraus. "Erwartungen einer vorzeitigen Beendigung der Anleihekäufe sollten daher nicht unterstützt werden", schrieb Helaba-Experte Ralf Umlauf in einem Kommentar. Zuletzt hatte der US-Notenbanker Dennis Lockhart es als möglich bezeichnet, dass die Federal Reserve noch in diesem Jahr geldpolitisch vom Gas geht.

Die Aussicht auf eine ultralockere Geldpolitik in Japan hat die Landeswährung am Freitag erneut auf Talfahrt geschickt. Der Dollar stieg bis auf 97,19 Yen und notierte damit so hoch wie seit dreieinhalb Jahren nicht mehr. Seit die japanische Notenbank am Donnerstag angekündigt hat, den Geldhahn radikal aufzudrehen, ist der Greenback in der Spitze mehr als vier Prozent zum Yen gestiegen.

Um Japan aus der seit fast zwei Jahrzehnten anhaltenden Deflation zu führen, soll künftig noch mehr Geld gedruckt werden. Zudem signalisierte der neue Notenbankchef Haruhiko Kuroda seine Bereitschaft, falls nötig die Schleusen sogar noch stärker zu öffnen. Nach Einschätzung der Analysten von Barclays könnte der Dollar nun in den kommenden Wochen bis auf 103 Yen steigen.

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