Deutsche Bank Dax-Ziel bei 9.200 Punkten

Die Rally an den Aktienmärkten ist noch lange nicht vorbei. Zumindest wenn man Asoka Wöhrmann, Anlagestratege der Deutschen Bank, glauben mag. Die Krise könne bald vorbei sein und der Dax dürfte kräftig zulegen.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Deutsche Bank: Optimismus beim Blick auf die Börse. Quelle: Reuters

Die Börsen feiern weltweit neue Höchststände. Diese Woche markierte auch der Dax ein Allzeithoch. Anleger fragen sich aktuell, ob die Rally weitergeht – oder bald wieder eine Baisse ansteht. Die Deutsche Bank positioniert sich jetzt bei dieser Frage eindeutig.

Die Zuwächse bei den Krediten privater Verbraucher in den USA deute demnach darauf hin, dass die Konjunktur dort Tritt fasst und die Aktienkurse weltweit stützen wird. Damit dürfte der US-Aktienindex Standard & Poor's 500 Index neue Höchststände erreichen, sagte Asoka Wöhrmann, Co-CIO bei Deutsche Asset & Wealth Management in Frankfurt in einem Interview.

Die steigende Verbrauchernachfrage in den USA sei teilweise getrieben durch mehr verfügbare Kredite. Damit sei eine sich selbst tragende Aufwärtsbewegung bei Aktienkursen vorgezeichnet, die den S&P 500 Index bis Ende 2013 um etwa acht Prozent steigen lasse, führte Wöhrmann weiter aus.

US-Konsumentenkredite kletterten im März um 7,97 Mrd. Dollar, nach einem Schub in Höhe von 18,6 Mrd. Dollar im Februar - der größte Anstieg seit Mai 2012, zeigen Daten der US- Notenbank Fed vom 7. Mai. Die steigenden Hauspreise in den USA tragen dazu bei, dass die privaten Haushalte in der Lage sind, ihre Finanzen zu ordnen. Damit wird der Weg frei für neue Ausleihungen, welche vom niedrigen Zinsumfeld befördert werden.

“Die Dynamik bei den Verbraucherkrediten zeigt nach oben, nach sechs Jahren. Das ist sehr, sehr ermutigend. Die von den Verbrauchern ausgehende Nachfrage wird der US-Wirtschaft Schwung verleihen. Es ist das erste Mal, dass ich davon überzeugt bin”, sagte Wöhrmann.


Dax zu Jahresende bei 9.200 Punkten

Der S&P 500 Index wird laut Wöhrmann bis zum Jahresende auf 1.760 Zähler klettern, nachdem er am Mittwoch auf dem Rekordhoch von 1.632 Punkten schloss. Für den breiten Stoxx Europe 600 Index erwartet Wöhrmann eine Aufwärtsbewegung auf 330 Zähler. Beim DAX rechnet Wöhrmann mit einem Schlussstand zum Jahresende bei 9.200 Punkten.

Die Preise für Wohnimmobilien sind in den USA im Februar um 9,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen, der größte Anstieg seit Mai 2006, zeigt der S&P/Case-Shiller Index, der die Preisentwicklung in 20 US-Ballungsräumen abbildet. Der durchschnittliche Zinssatz für Hypotheken mit 30 Jahren Laufzeit ist in der Woche bis zum 3. Mai das siebte Mal in Folge zurückgegangen, auf jetzt 3,59 Prozent.

Die Geschäfte von Unternehmen, die Konsumausgaben finanzieren, sowie von Kreditkartenanbietern liefen immer besser, sagte Wöhrmann. Die Deutsche Asset & Wealth nehme kleinere und mittelgroße Anbieter in diesem Segment in den USA ins Visier. Wöhrmann machte keine Angaben, welche Aktien er konkret kaufe.

Als weiteres zuversichtliches Signal für Aktien wertet Wöhrmann den steigenden Appetit bei Hedgefonds für Anlagen in verbriefte Hypothekenanlagen. Es gebe mehr und mehr Interesse an bestimmten verbrieften Krediten, bei denen er nicht damit gerechnet habe, dass die Nachfrage danach jemals wiederkehre. Er empfehle nicht den Kauf dieser Anlagen, aber er verfolge die Entwicklung, sagte Wöhrmann.

Verbriefte Forderungen, Covered Bonds seien das Rückgrat der Finanzmärkte und im Kreditgeschäft, in erster Linie am Immobilienmarkt, sagte Wöhrmann. “Die erholen sich. Das ist die Macht der Politik der Nullzinsen. Wir kommen immer mehr aus der Krise heraus.”

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%