Musterdepots Sicher durch die Dax-Rally

Die Stimmung am Aktienmarkt ist gedrückt: Die jüngsten Daten deuten auf eine Abschwächung des deutschen Wirtschaftswachstums hin. Die Musterdepots-Experten wissen Rat – mit einem Schutz vor weiteren Rückschlägen.

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Daniel Hupfer

Die heute bekannt gegebenen ZEW-Daten deuten auf eine weitere Abschwächung des Wirtschaftswachstums in Deutschland hin. So sinkt der Erwartungswert des ZEW erstmals seit 2012 wieder unter die Nulllinie, und auch die aktuelle Lage wird wesentlich schlechter eingeschätzt. Wie schnell die Stimmung wechselt, ist schon sehr erstaunlich.

So wurde erst zu Beginn des Jahres neue Stimmungshoch markiert. Danach wurden die Werte mit jeder Umfrage pessimistischer. Diese Entwicklung wird eine Diskussion hervorrufen, die sich mit der Frage beschäftigt, ob die deutsche Wirtschaft nur eine Wachstumsdelle erleidet oder in eine Rezession abgleiten wird. Wir beantworten diese Frage für uns momentan mit der ersten Antwort.

Eine schwächere Phase des Wachstums wird durch eine Vielzahl anderer Indikatoren gestützt. Dagegen ist eine Rezession doch eher unwahrscheinlich. Somit werden wir für unser Portfolio ein Augenmerk auf die aktuelle Berichtssaison werfen. Erfüllen die Unternehmen nicht die Erwartungen oder senken den Ausblick für die kommenden Quartale, werden wir unsere Aktienengagement weiter reduzieren.

Der Rentenmarkt hat einen Teil dieser Entwicklung bereits vorweggenommen. Die Renditen verharren weiterhin auf rekordverdächtigen Niveaus. Die zehnjährigen Bundesanleihen haben heute einen neuen Tiefststand mit einer Rendite von 0,854 Prozent pro Jahr markiert. Die Spreads der Unternehmensanleihen bleiben auch konstant niedrig. Dies signalisiert zumindest, dass die Anleger nicht von einer spürbaren Eintrübung bei den Unternehmensgewinnen ausgehen.


Mehr Sicherheit durch Bonuszertifikate

Bereit seit Auflegung der Musterdepots gehören zu meinen strategischen Depotpositionen sogenannte „Bonuszertifikate“: Diese defensiven Anlageinstrumente bieten einerseits einen gewissen Schutz gegen Rückschläge an den Bösen – und erzielen andererseits selbst dann interessante Renditen, wenn die Aktienkurse über einen längeren Zeitraum nur seitwärts laufen.

Mittlerweile ist etwa mehr als ein Drittel des gesamten Depotkapitals in solchen Produkten investiert. Anders als bei den taktischen, volatileren Positionen sollen die Bonuszertifikate im Idealfall bis zur Endfälligkeit gehalten werden. Erst vor wenigen Tagen habe ich eine weitere Variante ergänzt, die sich auf den Dax bezieht (WKN: CB1NWD).

Die Funktionsweise des Neuzugangs: Falls der deutsche Aktienindex bis Juni kommenden Jahres nie auf 7600 Punkte einbricht, erwirtschaften diese Anlagepapiere derzeit eine Rendite von etwa 11,3 Prozent per annum – das ist gleichzeitig der maximal mögliche Ertrag. Fällt der Index dagegen unter die relevante Absicherungsmarke, dann geht der Bonusmechanismus verloren und der Anleger erleidet in etwa dieselben Verluste wie beispielsweise bei einem gewöhnlichen Dax-Indexfonds (ETF).


Günstiger Titel aus Österreich

Beim österreichischen Öl- und Gaskonzern OMV zeichnet sich eine offensichtliche Führungskrise ab. Am Dienstag sollte sich bei einer außerordentlichen Sitzung der Aufsichtsrat entscheiden, wer das umsatzstärkste österreichische Unternehmen künftig leiten soll.

Nach Insider-Berichten wird im Vorstand zwischen dem Konzernchef Gerhard Roiss und dem Gas-Vorstand Hans-Peter Floren seit Monaten gestritten, was logischerweise das Funktionieren des Unternehmens deutlich erschwert. Gerhard Roiss hat seit dem Jahr 2011 einen Strategiewechsel vorangetrieben: OMV sollte die Ölverarbeitungs- und Tankstellengeschäfte schlanker machen und sich auf die deutlich margenstärkere Förderung von Öl und Gas konzentrieren.

Grundsätzlich scheint die neue Strategie vernünftig zu sein, die OMV hatte aber mit immer wieder auftauchenden operativen Problemen zu kämpfen. In letzter Zeit waren beispielsweise Lieferausfälle aus Libyen ein Thema. Die OMV-Aktie ist derzeit extrem günstig bewertet. Wir halten den Titel weiter.   

Die Beiträge stellen keine Anlageberatung dar, insbesondere geben sie keine Empfehlung zum Kauf der genannten Wertpapiere. Sie sollen einen Anreiz zum Nachdenken und zur Diskussion über Marktentwicklungen und Anlagestrategien geben.

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