Immobilienmarkt Dänemark Hypothekenbank warnt vor neuer Immobilienblase

Droht Dänemark eine neue Immobilienblase? Der Häusermarkt gerate außer Kontrolle, warnt Hypothekenbank Nykredit. Die Wohnungspreise klettern immer weiter und liegen derzeit fünf Prozent über dem bisherigen Höchststand.

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Die Wohnungspreise in Dänemark liegen derzeit ungefähr fünf Prozent über dem Höchststand aus dem Jahr 2006. Quelle: dpa

Kopenhagen Der Immobilienmarkt in Dänemark droht nach Ansicht der größten Hypothekenbank des Landes vor allem in Städten „außer Kontrolle“ zu geraten. Die langfristige niedrigen Zinsen wiegen die Kreditnehmer in Sicherheit.

„Konkret besteht die Gefahr, dass die Dänen das Risiko nicht sehen, dass die Zinsen auch wieder steigen werden“, hieß es von Tore Stramer, dem leitenden Analysten bei Nykredit in Kopenhagen am Freitag. Das erhöhe das Risiko eines erheblichen Rückgangs der Hauspreise, wenn die Zinsen ab einem gewissen Zeitpunkt wieder steigen werden.

Die dänische Zentralbank gibt seit fast vier Jahren negative Zinssätze vor. Thomas F. Borgen, Chief Executive Officer der Danske Bank A/S, zufolge arbeiten seine Manager unter der Annahme, dass Zinsen mindestens bis 2018 nicht positiv werden, wobei Großbritanniens EU-Austritt zu dem Risiko beiträgt, dass Zinsen sogar länger negativ bleiben.

Kein anderes Land weltweit hat für einen längeren Zeitraum negative Zinsen erlebt als Dänemark. Dänen können kurzfristige Hypotheken zu negativen Zinssätzen bekommen und zahlen weniger als die US-Regierung, wenn sie einen Kredit auf 30 Jahre aufnehmen.

Die Wohnungspreise in Dänemark liegen derzeit ungefähr fünf Prozent über dem Höchststand aus dem Jahr 2006. Damals platzte die Blase und Wohnungspreise fielen bis 2009 um etwa 30 Prozent. „Man sollte sich daran erinnern, dass es ein großes Risiko gibt, dass Häuserpreise einen dramatischen Verfall sehen, auch wenn wir keine Blase im klassischen Sinn sehen“, sagte Stramer.

Die negativen Zinsen in Dänemark sind eine Folge einer Zentralbankmaßnahme, die die Landeswährung Krone gegen den Euro verteidigen soll. Der Leitzinssatz lag fast im gesamten letzten Jahr bei minus 0,75 Prozent, obwohl die Bank ihn im Januar um zehn Basispunkte erhöht hat, um die Maßnahme zu normalisieren.

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