Besänftigungsversuch Sparkasse Ulm will Scala-Verträge nicht kündigen

Die Sparkasse Ulm wollte Kunden mit Alternativen aus gut verzinsten Sparverträgen locken. Doch die Sparer wehrten sich und Verbraucherschützer klagten. Nun rudert die Sparkasse zurück.

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Die Zentrale der Sparkasse in Ulm. Der nächste Verhandlungstermin ist der 4. August. Quelle: dpa

Ulm Im Streit um gute verzinste Scala-Sparverträge bemüht sich die Sparkasse Ulm, die Wogen zu glätten. „Wir haben nicht beabsichtigt, Verträge zu kündigen, wir haben keine gekündigt und aus heutiger Sicht haben wir es auch nicht vor“, sagte der Vorstandsvorsitzende Manfred Oster am Freitag im Rahmen der Bilanzpressekonferenz in Ulm.

Die Bank hatte Tausende Kunden zuvor aus besonders lukrativen Anlageprodukten gedrängt, weil sie sich wegen der derzeitigen Niedrigzinsphase in ihrer Kreditvergabe gefährdet sieht. Darüber ist mittlerweile ein Rechtsstreit entbrannt.

Das macht sich auch in der Bilanz des Geldhauses bemerkbar: Um Risiken vorzusorgen, seien dazu bereits Rückstellungen gebildet worden, sagte Oster. Zu der Höhe wollte er sich allerdings nicht äußern.

Im laufenden Gerichtsverfahren will ein Anwalt mehrerer Sparer die Frage geklärt wissen, ob die Sparkasse die Scala-Verträge ordentlich kündigen kann. Mehr als 13.500 Sparer wurden nach Angaben der Ulmer Sparkasse bereits „umberaten“. 4000 Kunden beharren hingegen darauf, in ihren Verträgen zu bleiben.

Am 4. August gehen die Verhandlungen vor dem Landgericht weiter. „Wir sind einer wirtschaftlich vernünftigen Lösung aufgeschlossen“, betonte Oster. Er kündigte aber auch an, die Urteilsbegründung genau zu lesen - egal wie die Verhandlung ausgehe. Auf die Frage, ob eine Entscheidung zugunsten der Kläger existenzgefährdend für die Sparkasse wäre, antwortete er lediglich: „Wir sind solide unterwegs.“

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