München Ehemalige Aktionäre der verstaatlichten Immobilienbank Hypo Real Estate haben im Kampf um Schadenersatz für ihre Kursverluste einen wichtigen Erfolg errungen. In einem Musterprozess vor dem Oberlandesgericht München kamen die Richter am Montag zu dem Schluss, dass die HRE ihre Lage im Jahr 2007 falsch dargestellt und die Aktionäre zu spät auf ihre Probleme hingewiesen hatte. Die Bank unter ihrem früheren Chef Georg Funke habe Anleger in der Finanzkrise über ihre desaströse Lage getäuscht.
Aktionäre, die ihre Anteile zwischen August 2007 und Januar 2008 gekauft haben, können damit auf Schadenersatz hoffen. Das Gericht liefert einigen hundert Investoren eine Grundlage für zahllose Schadenersatzprozesse, in denen sie ihre Einzelansprüche noch durchfechten müssen. Der Anwalt der Kläger sprach von einer Summe von mehr als einer halben Milliarde Euro.
Nun dürfte sich allerdings der Bundesgerichtshof (BGH) mit dem Fall Hypo Real Estate befassen: Die Bank hatten bereits angekündigt, dass sie die Entscheidung des Oberlandesgerichts im Falle einer Niederlage anfechten würde.