Getränkedosenbranche Kompromiss mit EU soll Groß-Fusion sichern

Um die geplante Fusion mit Rexam genehmigt zu bekommen, zeigt sich der US-Konzern Ball bereit zu Kompromissen: Elf Produktionsstätte, darunter vier in Deutschland, möchte das Haus verkaufen für ein Okay von der EU.

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Getränkedosen-Industrie: Der US-Konzern Ball ist zu Kompromissen bereit, um für die Fusion mit dem britischen Konkurrenten Rexam ein Okay von der Europäischen Kommission zu bekommen. Quelle: Reuters

Brüssel/New York Der US-Konzern Ball will die Groß-Fusion in der Getränkedosen-Industrie mit Zugeständnissen an die Kartellbehörden absichern. Mehrere mit der Situation vertraute Personen sagten Reuters, Ball sei bereit, elf Fabriken in Europa zu verkaufen, um grünes Licht für den umgerechnet 6,3 Milliarden Euro schweren Deal mit dem britischen Konkurrenten Rexam zu bekommen. Vier der Produktionsstätten seien in Deutschland, drei in Großbritannien und jeweils eine in Spanien, Frankreich, den Niederlanden und Österreich. Der Vorschlag sei vergangene Woche an die Europäische Kommission übermittelt worden.

Die Unternehmen versprechen sich von dem Zusammenschluss Kostensenkungen. Die EU-Kommission fürchtet dagegen, dass die Preise für Kunden nach dem Deal steigen könnten. Analysten zufolge kommen Ball und Rexam zusammen auf einen Marktanteil von 69 Prozent in Europa. In Nordamerika sind es 60 Prozent.

Ball hat bereits mitgeteilt, Vermögenswerte im Volumen von 1,58 Milliarden Dollar abstoßen zu können, um den Kartellwächtern entgegenzukommen. Insidern zufolge haben Ball und Rexam die US-Investmentbank Goldman Sachs beauftragt, potenzielle Käufer für die zu verkaufenden Geschäftsteile zu finden.

Ball und Rexam sind schon jetzt die größten Unternehmen der Branche und beliefern unter anderem Coca-Cola und den Brauerei-Riesen Anheuser-Busch InBev. Mit dem Zusammenschluss reagieren die Dosenproduzenten auf steigende Aluminiumpreise, die sie gemeinsam besser zu verkraften hoffen.

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