Greichenlandkrise verschärft Trends Bundesanleihen profitieren von Problemen der Südeuropäer

Nach der Kommunalwahl in Spanien verlieren die Konservativen, die Linke ist wie in Griechenland auf dem Vormarsch. Das verunsichert Investoren, südeuropäische Anleihen verlieren, Bundesanleihen profitieren einmal mehr.

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Seine Partei musste bei den Kommunalwahlen in Spanien herbe Verluste hinnehmen: Für den spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy geht es bergab, die Renditen der Anleihen seines Landes treibt die politische Unsicherheit in die Höhe. Quelle: dpa

Bundesanleihen haben am Dienstag zugelegt. Zugleich standen Papiere der Euro-Peripherie unter Druck. Die Märkte reagierten damit sowohl auf die Probleme Griechenlands wie auch auf den Ausgang der Kommunalwahlen in Spanien. Während die Linkspartei Podemos Zuwächse verbuchte, mussten die regierenden Konservativen Verluste hinnehmen.

Die griechische Regierung hatte die Investoren auf eine anhaltende Hängepartie vorbereitet. Damit bleibt offen, ob die Regierung die für eine Zahlung an den Internationalen Währungsfonds (IWF) Ende nächster Woche benötigten rund 300 Millionen Euro auftreiben kann oder die Zahlungsunfähigkeit droht. Finanzminister Yanis Varoufakis hatte sich unterdessen negativ zum Beharren der Gläubiger auf weiteren Sparmaßnahmen geäußert. Seine Regierung werde sich nicht auf Schritte einlassen, die sich über fünf Jahre hinweg als schlimmer als die Krise erwiesen hätten.

Zudem hatte die Europäische Zentralbank bei den Käufen im im Rahmen des EZB-Programms zur quantitativen Lockerung das Tempo gedrosselt. Der Bestand an Anleihen von Staaten und Institutionen stieg in der Woche bis zum 22. Mai um 11,8 Milliarden Euro auf 134,2 Milliarden Euro, wie Daten auf der EZB-Webseite zeigten. Es war der schwächste Zuwachs seit drei Wochen.

Die Rendite zehnjähriger deutscher Bundesanleihen fiel um 5 Basispunkte auf 0,55 Prozent. Der Terminkontrakt Bund-Future stieg um 68 Basispunkte auf 154,68 Prozent. Dagegen zog die Rendite spanischer Zehnjährige um sieben Basispunkte auf 1,84 Prozent an.

US-Treasuries rentierten mit 2,2 Prozent knapp drei Basispunkt niedriger. Einfluss könnten US-Konjunkturdaten am Nachmittag nehmen. Unter anderem stehen die Auftragseingänge langlebiger US-Wirtschaftsgüter an. Von Bloomberg befragte Volkswirte erwarten einen Rückgang von 0,5 Prozent zum Vormonat bzw. ohne den volatilen Transportsektor einen Zuwachs von 0,3 Prozent. Die Daten sind bedeutsam, weil US-Notenbankchefin Janet Yellen in der Vorwoche die erste Zinserhöhung seit 2006 in Aussicht gestellt hat, falls die US-Konjunktur im laufenden Jahr weiter zulegen sollte.

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