Handelsblatt Jobturbo Gesundmacher sind gefragt

Die eigene Gesundheit nimmt bei vielen einen immer höheren Stellenwert ein. Das schafft neue Bedürfnisse – und Arbeitsplätze. Die Gesundheitswirtschaft bleibt ein Treiber der Beschäftigung. Wer die größten Chancen hat.

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Der Personalbedarf im Gesundheits- und Pflegebereich wächst stetig. Quelle: dapd

Köln Die Gesundheitswirtschaft ist eine der personalintensivsten und dynamischsten Branchen überhaupt. Seit 2000 hat die Anzahl der Beschäftigten um etwa eine Million zugelegt. Laut dem Bundesministerium für Gesundheit lässt sich das jährliche Beschäftigungswachstum auf 1,9 Prozent beziffern. Zum Vergleich: Das gesamtwirtschaftliche Wachstum beläuft sich auf 0,9 Prozent.

Rechnet man gesundheitsrelevante Randbereiche wie Wellness oder den Gesundheitstourismus mit ein, dann waren 2013 über sechs Millionen Menschen in der Gesundheitswirtschaft tätig. Und: Die Branche verfügt über einen besonders hohen Frauenanteil. Mindestens drei Viertel der Beschäftigten sind weiblich.

Das schlägt sich auch in den Stellenbörsen nieder. Zwar lag das Angebot im vergangenen Monat um 0,5 Prozent unter dem des Vorjahresmonats, dennoch ist die Anzahl der Offerten von Unternehmen und Einrichtungen der Gesundheitsbranche in diesem Jahr insgesamt um rund zwei Prozent weiter gewachsen. Das zeigt die Metasuchmaschine Handelsblatt-Jobturbo. Sie bündelt sämtliche Stellenangebote der großen (Online-) Stellenbörsen, Zeitungen und Karriereportale der Top-Unternehmen unter einem Dach.

Das Hoch im März dieses Jahres – hier verzeichnet der Handelsblatt-Jobturbo ein Plus von elf Prozent (vgl. Grafik) im Vergleich zum Vorjahr - lässt auf eine weitere dynamische Entwicklung auch im kommenden Jahr hoffen. Denn laut einer Sonderauswertung der DIHK-Konjunkturumfrage zur Gesundheitswirtschaft ist die Anzahl derjenigen Unternehmen, die ihre Personaldecke aufstocken wollen, nahezu durch alle Zweige der Gesundheitswirtschaft nach oben geklettert - von Gesundheits- und sozialen Diensten bis hin zum Bereich Medizintechnik.


Qualifiziertes Personal gefragt

Auch Thomas Bäumer, Geschäftsführer der Adecco Personaldienstleistungen GmbH, beobachtet: „Nach einem merklichen, saisonal bedingten Rückgang im Dezember 2014 hat sich die Nachfrage in der Gesundheitsbranche im ersten Quartal 2015 schnell wieder erholt. In den Herbstmonaten ist das Angebot in der Branche nach leichten Einbußen wieder gewachsen – auf knapp 11.000 Stellen im Oktober.“ Der Adecco Stellenindex basiert seinerseits auf der Auswertung von 184 Printmedien und Online-Jobbörsen.

So ist in den vergangen Monaten fast in allen Berufssparten das Angebot für Fach- und Führungspersonal gestiegen. Erwartungsgemäß wird das Angebot in den Stellenbörsen von medizinischem Personal dominiert. Aber nicht nur Krankenhäuser und Universitätskliniken, auch Alters- und Pflegeheime sind auf der Suche. Ein Risiko für die Branche stellt nach wie vor der Fachkräftemangel – auch demographisch bedingt - dar.

Besonders der Bedarf an qualifiziertem Pflegepersonal ist weiter gewachsen. Insbesondere für Hebammen und Entbindungspfleger werden mehr Stellenangebote verzeichnet.

Auch für IT-Experten sowie Rechts- und Finanzspezialisten bietet die Branche freie Stellen, wenngleich das Angebot hier laut Adecco vergleichsweise gering ausfällt (zwei bzw. drei Prozent). An Nachwuchs fehlt es dagegen: „Für Nachwuchskräfte, die in der Gesundheitsbranche eine Ausbildung absolvieren möchten, gab es fast 5.500 Angebote, 24 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum“, so Thomas Bäumer.

Gesellschaftliche Entwicklungen und demographische Aspekte dehnen zunehmend den Bedarf im Gesundheitsbereich aus. Im Trend liegen da Tätigkeiten in der Gesundheitsvorsorge, der Körperpflege, in Fitnesscentern oder im Bereich von Bioprodukten. Allerdings spielen diese noch eine vergleichsweise untergeordnete Rolle auf dem Stellenmarkt. So ist beispielsweis die Nachfrage nach Ayurveda- und Yoga Experten gesunken. Auch Fitness- oder Personal-Trainer waren nicht mehr so stark gefragt wie im Vorjahr.

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