Ifo-Geschäftsklimaindex Schlechte Laune in den deutschen Chefetagen

Erschrocken blickt die deutsche Wirtschaft auf das Jahr 2016. Der Ifo-Geschäftsklimaindex fällt im Januar unerwartet stark. Vor allem zwei Gründe machen die Experten für den Pessimismus verantwortlich.

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Doch das Klima trübt sich merklich ein. Quelle: dpa

München Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft hat sich im Januar überraschend stark eingetrübt. Das Barometer für das Geschäftsklima fiel von 108,6 Zählern im Vormonat auf 107,3 Punkte und damit den zweiten Monat in Folge, wie das Münchner Ifo-Institut am Montag zu seiner Umfrage unter 7000 Managern mitteilte.

Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Rückgang auf 108,4 Zähler gerechnet. „Die deutsche Wirtschaft blickt erschrocken ins neue Jahr“, sagte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn. Die Führungskräfte beurteilten die Lage schlechter, ebenso die Geschäftsaussichten für die kommenden sechs Monate. Auch im Dezember hatte sich die gute Stimmung leicht eingetrübt: Der Ifo-Geschäftsklimaindex sank damals von 109,0 auf 108,7 Punkte.

Die heftigen Börsenturbulenzen sowie Sorgen vor einer starken Konjunkturabkühlung in China und einer Destabilisierung der vom Ölpreis-Verfall geschwächten Förderstaaten wie Russland drücken derzeit auf die Stimmung. Experten trauen der deutschen Wirtschaft in diesem Jahr trotzdem ein Wachstum auf dem Vorjahresniveau von 1,7 Prozent zu.

Denn auf der anderen Seite kurbeln der niedrige Öl- und Benzinpreis sowie die geringe Arbeitslosigkeit den Konsum in Deutschland an. Auch die Signale der Europäischen Zentralbank (EZB) für eine weitere Politik des billigen Geldes könnten die Wirtschaft positiv stimmen.

Vor Weihnachten hatten sich die deutschen Unternehmen noch optimistisch gezeigt, obwohl die aktuelle Geschäftslage nicht mehr ganz so gut war. Inzwischen hat China mit schlechten Konjunkturdaten die Sorge vor einer weiteren Abschwächung des Wirtschaftswachstums verstärkt. Das könnte die deutschen Maschinenbauer treffen.

Auch eine Umfrage der Beratungsgesellschaft PwC vor dem Weltwirtschaftsforum in Davos zeigte, dass deutsche Manager auch angesichts der politischen Krisen pessimistischer in die Zukunft schauen. Und der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Konjunkturprognose ebenfalls soeben gesenkt.

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