Index-Manipulationen EU verschärft die Regeln

Wegen des Libor-Skandals will die EU schärfere Regeln zur Vermeidung von Index-Manipulationen einführen. Indizes aus dem Ausland sollen sich künftig erst eine Erlaubnis einholen. Zudem ist eine Aufsicht geplant.

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In den Libor-Skandal sind weltweit mindestens 16 Geldhäuser verwickelt, auch die Deutsche Bank. Quelle: dapd

Brüssel Nach den Manipulationen bei wichtigen Finanzmarkt-Daten wie dem Zinssatz Libor kommt die EU bei der Einführung schärferer Regeln voran. EU-Parlamentarier, EU-Kommission und Vertreter der EU-Staaten einigten sich am Mittwoch in Brüssel auf Eckpunkte zur Vermeidung von Betrügereien. So sollen Indizes aus dem Ausland künftig erst eine Art Erlaubnis einholen müssen, um weiter in Europa genutzt werden zu dürfen.

Zudem ist eine Aufsicht geplant. Damit sollten neue Manipulations-Skandale verhindert werden, sagte Luxemburgs Finanzminister Pierre Gramegna, dessen Land derzeit die EU-Ratspräsidentschaft innehat. Technische Aspekte des Vorhabens müssen nach Angaben aus der EU-Kommission aber noch ausgearbeitet werden. Geplant sei eine formelle Billigung der neuen Regeln durch die 28 EU-Staaten am 9. Dezember.

Die EU hatte sich der Sache angenommen, nachdem 2011 Manipulationen bei dem sogenannten Libor (London Interbank Offered Rate) bekannt wurden, - einem der wichtigsten Referenzsätze für Hypotheken und andere Kredite. In den Skandal sind weltweit mindestens 16 Geldhäuser verwickelt, auch die Deutsche Bank. Einzelne Händler hatten sich bei der Festsetzung des Zinssatzes abgesprochen, um ihn in die gewünschte Richtung zu lenken und Handelsgewinne einzustreichen. Am Libor und verwandten Sätzen hängen Geschäfte in einem Volumen von vielen hundert Billionen Dollar täglich. Viele Banken haben sich mit diversen Behörden bereits auf milliardenschwere Vergleiche geeinigt

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