Karstadt Durchbruch bei Sanierung

In den Verhandlungen zur Sanierung von Karstadt gibt es einen Durchbruch. Das Unternehmen einigt sich mit Betriebsrat und Gewerkschaft auf ein Sanierungsprogramm. Auch die Zahl der Kündigungen scheint festzustehen.

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Karstadt ist bei seinen Sanierungsbemühungen einen entscheidenden Schritt weiter gekommen. Quelle: dpa

Essen Der angeschlagene Warenhauskonzern Karstadt hat nach eigenen Angaben einen Durchbruch bei seinem Sanierungsprogramm erzielt. In den Verhandlungen mit dem Gesamtbetriebsrat und der Gewerkschaft Verdi über einen Interessenausgleich und einen Sozialplan sei ein Kompromiss erzielt worden, teilte das Unternehmen am Samstag mit. Die Zahl der geplanten Kündigungen ist nach Betriebsratsangaben von ursprünglich 2750 auf 1400 reduziert worden. Dies sei unter anderem durch Vorruhestandsregelungen und Altersteilzeit möglich geworden, teilte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Hellmut Patzelt am Samstag mit.

Karstadt berichtete, nach harten und intensiven Verhandlungen sei mit Unterstützung einer Einigungsstelle ein Kompromiss mit Gesamtbetriebsrat und Verdi gelungen. Das Unternehmen sei damit bei seinen Sanierungsbemühungen einen entscheidenden Schritt weiter gekommen und liege hundertprozentig im Zeitplan.

Konzernführung und Arbeitnehmer hätten sich darauf verständigt, für die von Kündigungen betroffenen Mitarbeiter eine Transfergesellschaft einzurichten, um sie so gut wie möglich weiterzuqualifizieren. Durch sozialverträgliche Maßnahmen wie Frühverrentungen und die Ausnutzung der natürlichen Fluktuation habe die Zahl der noch zu entlassenden Mitarbeiter aber bereits erheblich gesenkt werden können. Damit werde im Rahmen der wirtschaftlichen Möglichkeiten der Stellenabbau so sozialverträglich wie möglich gestaltet. Eine genaue Zahl dazu wurde nicht genannt.

Auch bei den von der Gewerkschaft wegen möglicher Lohneinbußen für die Beschäftigten heftig kritisierten Plänen des Unternehmens, spezialisierte Serviceteams für die Warenversorgung zu bilden, sei eine Einigung erzielt worden, berichtete der Sprecher. Karstadt setze hier auf Freiwilligkeit und Fluktuation. Änderungskündigungen und Abgruppierungen werde es dagegen nicht geben, betonte das Unternehmen. Dennoch könne Karstadt damit wirtschaftlich vertretbar seinen Beratungs- und Serviceanspruch massiv ausbauen.

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