+++ Liveblog zur Ukraine-Krise +++ Putin provoziert, Steinmeier warnt Russland

Wladimir Putin hat erstmals die staatliche Integrität der Ukraine infrage gestellt. Steinmeier warnt vor Annexion. Die Nato sieht Russland als „Bedrohung für die euroatlantische Sicherheit“. Die Ereignisse im Überblick.

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Der russische Präsident mit einer Weltkugel in der Hand. Quelle: ap

+++ Putin spricht vonNeurussland+++

Am Sonntag forderte Putin die ukrainische Regierung auf, mit den Separatisten Gespräche über den staatlichen Status der umkämpften Ostukraine zu beginnen. Was genau Putin meinte, blieb zunächst unklar. Man müsse „sofort zu substanziellen Verhandlungen“ über die „Staalichtkeit der Südostukraine“ kommen, sagte er im Staatsfernsehen. Putin hatte das Gebiet wiederholt als Noworossija (Neurussland) bezeichnet, ohne allerdings - wie von den Separatisten dort geplant - eine Staatsgründung unter diesem historischen Namen zu fordern.

+++ Steinmeier warnt vor Annexion +++

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) warnte unterdessen davor, dass Russland im Südosten der Ukraine eine Landverbindung zur Krim annektieren könnte. Dies scheine nicht ausgeschlossen, weil die schon völkerrechtswidrig annektierte Halbinsel für Russland nur aus der Luft oder über das Meer zu erreichen sei, sagte Steinmeier der „Märkischen Allgemeinen“ (Montag) in Potsdam. „Russische Landbrücken und Korridore wären ebenso völkerrechtswidrig und zu verurteilen wie die Annexion der Krim durch Russland“, sagte Steinmeier.

+++ Gepräche in Minsk +++

Am Montag kommen in der weißrussischen Hauptstadt Minsk erneut die Mitglieder der Ukraine-Kontaktgruppe zusammen. Knapp zwei Wochen nach dem letzten Gespräch der Vertreter Moskaus und Kiews und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) soll dieses Mal auch ein Angehöriger der Führung der Separatisten zu den Verhandlungen stoßen.

+++ Kämpfe um Flughäfen +++

Im Osten der Ukraine tobten am Sonntag erneut schwere Kämpfe. Im Mittelpunkt standen die Flughäfen der von den Separatisten gehaltenen Städte Lugansk und Donezk. Rebellen berichteten, sie hätten die Regierungstruppen vom Gelände des Flughafens Lugansk vertrieben. Dagegen erklärte der ukrainische Verteidigungsminister Waleri Geletej im Fernsehen, die erbitterten Kämpfe um dem Flughafen dauerten an. Auch von Flughafen Donezk wurden schwere Gefechte gemeldet.

+++ Nato sieht Russland als Bedrohung +++

Wenige Tage vor dem Nato-Gipfel in Wales plant das westliche Militärbündnisses offenbar ein klares Signal an Russland. Die Nato will nach Medienberichten fünf neue Stützpunkte im Baltikum und in Polen aufbauen. Zudem wolle die Nato eine schnelle Eingreiftruppe mit etwa 4000 Mann aufbauen. Die Botschafter der 28 Mitgliedstaaten sollen sich auf einen 20 Seiten langen, als geheim eingestuften Aktionsplan geeinigt haben. In dem Dokument werde Russland als „Bedrohung für die euroatlantische Sicherheit“ eingestuft.

+++ McCain fordert US-Waffenlieferungen an die Ukraine +++

Angesichts des russischen Vorgehens in der Ukraine-Krise hat sich der prominente republikanische Senator John McCain erneut für US-Waffenlieferungen an die Regierung in Kiew ausgesprochen. Wenn die Lage vor Ort nicht unter Kontrolle gebracht werde, könne Moskau auch zu einer Bedrohung für andere Länder in Osteuropa werden, warnte er am Sonntag in einem Interview des TV-Senders CBS.

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