Angriff auf Sessions Trump knöpft sich erneut seinen Justizminister vor

„Sehr schwach“: So äußert sich Donald Trump über seinen Justizminister auf Twitter. Der US-Präsident hat sich auf Jeff Sessions eingeschossen, der auch eine wichtige Rolle in Trumps Russland-Affäre spielen soll.

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Der US-Justizminister muss scharfe Kritik seines Chefs einstecken. Quelle: AP

Washington/Düsseldorf US-Präsident Donald Trump setzt seinen Justizminister Jeff Sessions weiter unter Druck. Nach seiner Kritik in einem Interview mit der „New York Times“ schrieb Trump am Dienstag auf Twitter, Sessions Umgang mit Clintons E-Mail-Affäre sei „SEHR schwach“. In US-Medien wurde bereits im Vorfeld spekuliert, dass der US-Präsident seinen Minister zum Rücktritt drängen will.

In der „Times“ drückte Trump vor rund einer Woche im Nachhinein sein Bedauern aus, Sessions überhaupt für den Posten nominiert zu haben. Hintergrund war die Entscheidung des Justizministers vom März, sich wegen Befangenheit aus den Russland-Ermittlungen des FBI herauszuhalten. Sessions erklärte aber trotz der massiven Kritik des Präsidenten, im Amt bleiben zu wollen.

Trump kritisierte seinen Minister in harschen Worten. „Sessions hätte sich niemals wegen Befangenheit zurückziehen sollen, und wenn er sich zurückziehen wollte, hätte er es mir sagen sollen, bevor er den Job angenommen hat. Dann hätte ich jemand anderen ausgewählt“, sagte der Präsident zur „New York Times“. „Jeff Sessions nimmt den Job an, tritt den Job an, zieht sich wegen Befangenheit zurück, was offen gesagt sehr unfair gegenüber dem Präsidenten ist“, erklärte er weiter. „Wie kann man einen Job annehmen und sich dann wegen Befangenheit zurückziehen?“ Sessions habe sich „extrem unfair“ verhalten.

Doch nicht nur aus dem eigenen Haus muss Sessions Druck aushalten. Ein Bericht der Washington Post streute Zweifel an der Darstellung von Sessions zu seinen Gesprächen mit dem russischen Botschafter in den USA. Der russische Diplomat Sergej Kisljak habe gegenüber seinen Vorgesetzten angegeben, bei seinen Treffen mit Sessions im vergangenen Jahr über den Wahlkampf gesprochen zu haben, berichtete die „Washington Post“ unter Berufung auf amtierende und ehemalige Regierungsmitarbeiter. US-Geheimdienste hätten die Kommunikation zwischen dem Botschafter und dessen Vorgesetzten überwacht. Kisljaks Amtszeit als Botschafter in der USA ist am vergangenen Wochenende beendet worden.

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