Neu Delhi Bei mehreren Angriffen mutmaßlich muslimischer Separatisten sind im indischen Teil Kaschmirs mindestens 20 Menschen getötet worden. Allein beim Angriff von Extremisten auf ein Armeecamp in Uri starben nach offiziellen Angaben am Freitag acht Soldaten, drei Polizisten und sechs Angreifer. Das war einer der blutigsten Angriffe seit Monaten.
Derzeit finden im Bundesstaat Jammu und Kaschmir Wahlen statt, die sich über mehrere Wochen hinziehen. Die Separatisten lehnen die Wahl ab. Sie wollen einen Anschluss an das benachbarte Pakistan oder einen eigenständigen Staat in der Himalaya-Region Kaschmir. Die Mehrheit der Bevölkerung aber steht wohl nicht hinter den Separatisten: Die Wahlbeteiligung bei den bisherigen Teilwahlen lag mit mehr als 70 Prozent sehr hoch.
Die schwer bewaffneten Extremisten seien aus Pakistan über die De-facto-Grenze gekommen, sagte ein Armeeangehöriger, der nicht genannt werden wollte. Die Atommächte Indien und Pakistan beanspruchen jeweils ganz Kaschmir für sich; jeder der beiden Erzfeinde verwaltet einen Teil. Indiens Innenminister Rajnath Singh sieht nun Islamabad am Zug. „Pakistan sollte versuchen, solche Vorfälle zu stoppen. Wenn sie ein Problem haben, sollten sie mit Indien darüber reden.“